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Das Buch der Schatten: Roman (German Edition)

Das Buch der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E Lony
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„Zu viele Ohren lauschen.“ Damit meinte er den alten Mann, der sie heimlich von der Laterne aus beobachtete.
    „Wo – her weißt du das mit Showy?“, wollte Eduard wissen.
    „Ich wollte zu ihm“, antwortete Arth überaus leise. „Da habe ich es dann erfahren. Danach habe ich mich sofort auf den Weg hierher gemacht. Ich wollte diesen Bastard umbringen, aber –“ Arth unterbrach sich. Scheinbar mußte er an sein mißlungenes Vorhaben denken. Auch verließen in diesem Augenblick mehrere Personen das hellerleuchtete Haus. Zwei von ihnen trugen einen Sarg in ihrer Mitte. „Hauen wir ab“, zischte Arth. „Möchte nicht unbedingt, daß wir gesehen werden. Fremde in der Stadt sind nicht sehr willkommen.“
    „Wir haben es gemerkt“, entgegnete Cloud. Unauffällig begannen sie sich zu entfernen. Als sie außer Sichtweite waren, huschte der alte Mann ihnen hinterher.
    „Was geschah in dem Haus?“ fragte Eduard, der links von dem Chinesen ging.
    „Keine Ahnung“, erwiderte Arth. „Bin auch eben erst hinzugekommen.“
    Cloud blickte wie verstört um sich. „In diesem gottverlassenen Nest muß es doch irgendwo eine Telefonzelle geben.“ Mehrmals sog er die kalte Luft in sich hinein. Ständig mußte er an seine Familie denken, an den Traum, der ihn immer mehr zu quälen begann.
    Es dauerte nicht lange, bis sie am Rangerover wieder angelangt waren. Arth setzte sich in den hinteren Teil des Wagens. Fröstelnd rieb er seine Hände aneinander. Die Kälte hatte ihm in der Nacht zu schaffen gemacht.
    „Wie lange seid ihr schon hier?“ fragte er, nachdem Eduard den Wagen gestartet hatte.
    „Gestern angekommen“, erwiderte Cloud. „Wir haben dich gestern schon gesehen. In der Kirche.“
    „In der Kirche?“ tat Arth etwas erschrocken. „Ihr seid auch in der Kirche gewesen?“
    „Wir wollten zu ihm, zu Rouven.“
    „Dann habt ihr es mitbekommen?“
    „Alles.“
    „Dann wißt ihr, was geschehen ist. – Vor zwei Jahren.“ Arth zog einen Revolver aus der Manteltasche hervor. „Ich wollte ihn umbringen“, stieß er hervor. „Ihn ein für allemal erledigen! Ihm gebe ich die Schuld daran! Nur ihm!“
    Eduard steuerte sein Fahrzeug wieder dem Wald entgegen. Mit grimmigen Blicken verfolgte sie der alte Mann, der langsam auf die Stelle zuschritt, wo der Wagen gestanden hatte. Ein kleiner Zettel, der sich am Straßenrand in einem verdorrten Busch verfangen hatte, war es, der seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Neugierig hob er ihn auf und betrachtete ihn. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen, als er die zwei ineinandergreifenden Dreiecke erblickte.
    Nur zwei Minuten von der Stadt entfernt brachte Eduard seinen Wagen in einer Einbuchtung wieder zum Stehen.
    „Was hast du solange gemacht?“ fragte er darauf Arth. „Es liegt doch schon über sechs Jahre zurück, als wir uns das letzte Mal gesehen hatten.“
    Arth bewegte abweisend seinen Kopf hin und her. „Ich – möchte nicht darüber reden“, erwiderte er. Deprimiert sah er von Eduard auf Cloud. „Jetzt noch nicht. Es würde uns zulange aufhalten.“
    „Ist schon in Ordnung“, nickte Cloud. „Suchen wir Rouven. Er ist der einzige, der uns wahrscheinlich helfen kann.“
    „Helfen?“ Arth schüttelte wieder seinen Kopf. „Könnt ihr euch noch an die Tonbandaufnahme erinnern?“ Fragend blickte er zwischen ihnen hin und her. „Er hat es prophezeit. Damals schon wußte er, was geschehen wird. Damals schon!“
    „Du meinst – deine Familie?“
    Arth nickte. „Gut, ich sage euch, was geschehen ist“, erwiderte er tief durchatmend. „Es hat angefangen, daß ich dieses verdammte Gesicht wieder vor Augen hatte“, begann er ohne Umschweife zu erzählen. „Ich war verheiratet. In meinem Heimatland. Meine Kinder waren bereits sechs und sieben Jahre alt. Ich konnte zusehen, wie sie von Tag zu Tag immer böser wurden. Meine Frau dachte, es wäre nur so eine Phase von ihnen, die bestimmt bald wieder vorübergeht. Ich hatte ihr niemals erzählt, was damals geschehen ist. Niemals habe ich ein Wort darüber verloren. Eines Tages fand ich einen Zettel im Zimmer meiner Kinder. Auf diesem Zettel war dieses Zeichen, das Siegel Salomon , aufgemalt. Dasselbe, wie in diesem gottverdammten Buch. Ich wußte Bescheid, er war wieder hier. Hier in meinem Leben. Dann geschah es, vor zwei Jahren. Ich kam zurück von der Arbeit, da fand ich sie, meine Frau. Tot“. Arths Augen füllten sich mit Tränen. „Sie hatten sie umgebracht. Einfach umgebracht. Mit dem

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