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Das Buch der Schatten: Roman (German Edition)

Das Buch der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E Lony
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es ihm gelingen, meine Kraft zu brechen. Er wird stark, zu stark. Damals wußte er schon, mich zu täuschen. Damals schon hätte das Böse beinah die Überhand bekommen. Nur durch meinen Eigentod konnte ich verhindern, was nun nicht mehr zu verhindern ist. Bifezius hat mich überlistet. Ich bin zu spät gekommen. Zu spät, um den Untergang der Menschheit aufzuhalten.
    Rouven legte den Federhalter zur Seite. Nachdenklich musterte er das bräunliche Buch, das aufgeschlagen neben seinem Tagebuch lag. Das Buch der Schatten, wie sein Vater und Pater Richmon es benannt hatten.
    „Der Kreis vollzieht seine Linie, verfehlt sich nicht und sprengt auseinander“, las er die Worte leise vor sich hin. „Der Kreis, das Unendliche, das Immerwiederkehrende.“ Rouven stand auf und begab sich zum Fenster, das ihm Blick auf den Hof gewährte.
    Ausgestorben lag das einstige Internat vor ihm. Vor siebzehn Jahren ist es geschlossen worden. Ein Gerücht hatte sich damals wie ein Lauffeuer verbreitet. Ein Fluch liege über den Gemäuern des Internates. Schon wenn man diesem ehemaligen Kloster zu nahe kommt, würde jenen dieser Fluch ergreifen, ihn nie wieder loslassen, ihn innerlich zermartern, bis der Wahnsinn ihm den Tod bringen würde.
    Siebzehn Jahre ist es nun her, seitdem Rouven es verlassen hatte. Überall in der Welt ist er umhergepilgert. Hat gepredigt, versucht, den Menschen das Unglaubliche glaubhaft zu machen. Sie für die letzten Tage vorzubereiten. Nun ist geschehen, was sein Vater damals prophezeit hat, wenn das Buch in falsche Hände gerät. Das Ende, es ist durch nichts mehr aufzuhalten.
    „Das Buch ist dieser Kreis“, sprach Rouven zu sich. „Es war vollkommen bis zu jener Minute, in der es in falsche Sinne geriet. Es trachtet danach, das Buch zu besitzen, das Wissen des Buches an sich zu bringen.“ Abrupt wandte er sich um, starr die Blicke auf das Buch gerichtet. „Tod ist die Vollendung eines jeden Lebens“, hauchte er. „Tod ist die Befreiung der Seele in eine andere Welt. Tod ist ein Erlösen vieler Qualen. Von nun an wird Tod Qualen bereiten, wird die Seele gefangen gehalten, gemartert werden. Untertan wird sie sein!“
    Er setzte sich wieder an den Schreibtisch und nahm den Federhalter zur Hand.
    Von nun an werde ich warten. Warten, bis sie eintreffen werden, um sich das zu nehmen, was Macht über Existenz verleiht. Doch niemals werde ich das Buch aus eigenem Willen von mir geben. Ich werde es vernichten! Vernichten und damit meine Seele zerstören. Soll es sein wie es kommen muß, ich habe es nicht in der Hand. Böses ist nur mit Bösem zu besiegen. Ich müßte sie töten, doch wer tötet ihre Kinder? Dem Schicksal überlassen, überlasse ich mich der Ewigkeit. Ein anderer wird kommen, um das Werk fortzusetzen. Bifezius wird sich an die Spitze ihrer stellen, und fortan wird es nur noch Finsternis geben. Das Licht, mein Licht, wird für immer auf dieser Erde erloschen sein.

3. Kapitel
    J erajisa
    Pastor Dauwn begab sich gelassen auf seine Kirche zu, die am Morgen von Sheriff Wilson wieder freigegeben wurde. Wilson war eben im Begriff, sich noch einmal in dem Gotteshaus umzusehen, bevor er sich in das Revier zurückbegeben wollte. Die Schritte des Pastors hielten ihn davon ab. Er wartete, bis Dauwn ihn erreicht hatte.
    „Haben Sie schon etwas herausbekommen?“ war Dauwns erste Frage. Wilson schüttelte den Kopf.
    „Nicht die geringste Spur“, erwiderte er. „Zweimal sind wir heute nacht ausgerückt. Das erste Mal war es ein Fehlalarm. Jemand wollte einen Schrei gehört haben, worauf wir uns sofort auf den Weg hierher machten. Wie gesagt, es war ein Fehlalarm.“
    „Und das zweite Mal?“ fragte Dauwn neugierig weiter.
    „Mrs. McLean“, antwortete der Sheriff freizügig. „Sie kennen sie doch?“ Dauwn nickte. „Sie erlag heute nacht einem Herzschlag. Sind Sie nicht verständigt worden?“
    „Gott sei ihrer Seele gnädig“, flüsterte der Pastor, wobei er sich mehrmals bekreuzigte. „Nein“, zuckte er darauf mit der Achsel. Beinah vorwurfsvoll sah er den Sheriff an.
    „Haben Sie vielleicht eine Ahnung, wo ihr Sohn sich aufhalten könnte?“ stellte nun Wilson eine Frage.
    „Sie meinen Jancy?“ erwiderte Dauwn. „Vor zwei Tagen erst habe ich ihn noch gesehen, als der Prediger hier eine Rede gehalten hatte.“
    „Prediger?“ Wilson sah ihn fragend an.
    Dauwn blickte über Wilsons Schulter auf den Eingang der Kirche. Gleichzeitig schlug er demonstrativ die Arme aneinander.
    „Es ist

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