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Das Buch der Schatten: Roman (German Edition)

Das Buch der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E Lony
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hab vorhin von Champy geträumt“, sagte Eduard leise. Ein leichtes Zittern war in seiner Stimme herauszuhören. „Ich hab geträumt, Champy –“ Eduard zögerte. Cloud blickte ihn erwartungsvoll an. „Champy sei von ihm – ermordet worden.“
    „Du meinst, wie – Sallivan?“
    „Und Pater Richmon“, setzte Eduard hinzu. Unweigerlich mußte Cloud daran zurückdenken, wie sie damals alle vier denselben Traum erlebt hatten. Beide Male, bei Sallivan wie bei Pater Richmon ist er der Meinung gewesen, daß der Traum nur eine Bedeutung in sich hatte. Sein Irrtum wurde jedoch wenige Tage später bestätigt.
    Mr. Goodman mußte sich mit dem Mord an Schwester Maria vor Gericht verantworten. Hierbei lasteten ihm die Geschworenen auch den Mord an Pater Richmon und Sallivan an.
    Sallivans zerstückelte Leiche ist wenige Tage nach Goodmans Festnahme aufgefunden worden. Der Grund dafür war der tragische Umstand von Jeremies tödlichem Unglück. Sein Vater hatte damals gar keine Nachricht darüber erhalten. Er war wie am Boden zerstört, als er nach der Schließung des Internates erfahren hatte, daß sich sein Sohn bei einem Sturz vom Turm tödliche Verletzungen zugezogen hatte. Niemand konnte ihm darüber eine genaue Angabe geben, wie sich dieses Unglück zugetragen hatte. Auf sein Verlangen hin wurde Jeremie wieder ausgegraben, um ihm eine ansehnliche Beerdigung zu erweisen. Bei genauen Untersuchungen des Internates stieß man dann auf den unterirdischen Gang. Dort fand man die zweite Leiche, Pater Richmon. Sein Gesicht war ihm enthäutet worden – genauso wie bei Sallivan. Dem Pater jedoch sind zudem noch die Augen herausgerissen worden.
    Janosh Goodman wurde als hochgradig gefährlich eingestuft. Wenn er auch diese zwei Morde bis zuletzt abgestritten hatte, wurde er dafür verurteilt. Zum Tode durch den elektrischen Stuhl. Zwei Wochen nach dem Richterspruch wurde das Urteil vollstreckt.
    Großes Aufsehen hatte damals diese Geschichte in den Staaten erregt. In sämtlichen, zum größten Teil erfundenen Darstellungen wurde es in den Medien veröffentlicht. Niemand konnte jedoch eine Frage beantworten; der Verbleib von Rouven Blandow. Er hatte damals eine große Lücke in dem Plädoyer der Staatsanwaltschaft hinterlassen. Obwohl auch bei ihm vor Gericht von Ermordung gesprochen wurde, wußte dieses die Verteidigung zwecks Mangel an Beweisen zu verhindern.
    „Ich hab von Meni geträumt“, hauchte Cloud. Er verspürte es förmlich, wie ihm die Farbe aus dem Gesicht wich. „Ich hab davon geträumt, wie Larsen sie –“ Cloud getraute sich nicht, weiter zu sprechen. Ihm war plötzlich eiskalt.
    Eduard legte seine Hand auf Clouds Schulter. „Ich hätte es auch träumen müssen, Dumpkin“, versuchte er ihn zu beruhigen. „Wir hatten damals alle denselben Traum“, sprach er weiter. „Beide Male. Bei Sallivan und bei Pater Richmon.“
    Cloud griff nach der Hand von seinem Freund. „Ich muß zu Hause anrufen“, erwiderte er. „Ich brauch Gewißheit! Ich halte es nicht aus!“
    „Fahren wir zurück nach Mountain-City“, entgegnete Eduard nur.
    Cloud senkte langsam seinen Kopf. „Mir geht der Schrei von heute nacht nicht mehr aus dem Kopf“, sagte er. „Irgendwie bringe ich ihn immer wieder mit Champy in Verbindung.“
    Eduard schlüpfte aus seinem Schlafsack, zwängte sich an Cloud vorbei auf den Fahrersitz. „Mountain-City ist nicht sehr groß. Am besten wir fangen in diesem – Hotel – an, nachzuforschen.“ Er drehte den Zündschlüssel um. Der Motor heulte kurz auf und kam dann auf seine normale Drehzahl. Cloud kletterte über den Sitz auf die Beifahrerseite. Ein merkwürdiges Knistern, als würde er sich auf ein Stück Papier setzen, ließ ihn zusammenfahren. Erschreckt griff er unter sich.
    Eduard war das Geknister nicht entgangen. Sofort schaltete er die Wageninnenbeleuchtung an. Cloud hielt einen kleinen, länglichen Zettel in den Fingern. Seine Hand zitterte so stark, daß ihm das Papier beinah zu Boden glitt.
    „Er war hier“, brachte Cloud nur mühevoll über die Lippen. Auf dem Zettel war das Hexagramm, auch Das Siegel Salomon genannt, aufgezeichnet. Die Spitzen waren durch einen Kreis miteinander verbunden. „Was – hat das zu bedeuten?“
    Eduard wollte antworten. Plötzlich vernahmen sie ein Geräusch, das direkt hinter ihnen verursacht wurde. Wie, wenn jemand mit einem Gegenstand an den Scheiben entlangkratzen würde. Entsetzt fuhren sie herum. Nichts war zu sehen. Auf einmal befand sich

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