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Das Buch der Schatten: Roman (German Edition)

Das Buch der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E Lony
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Freund zu Hilfe kommen, doch Rouven wehrte ihn mit der flachen Hand ab.
    „Es geht um vieles mehr, als nur um euer Leben“, sagte Rouven. Nacheinander blickte er sie an. „Es geht um die Existenz dieses Daseins.“
    „Wenn du soviel Macht besitzt, warum vernichtest du es nicht selbst?“ Auffordernd blickte Eduard ihn an.
    „Ihr habt in sein Gesicht gesehen“, antwortete Rouven gelassen. „Ihr habt seine Seele erblickt. Ihr seid ein Teil von ihm – seit siebzehn Jahren.“
    „Wer – ist – er?“ Eduard stützte sich gegen einen Stuhl.
    „Die Personifizierung des Bösen“, erwiderte Rouven, jedes Wort dabei betonend.
    „Und – du?“
    „Das ist doch mir egal, wer er ist“, zischte Arth. Plötzlich hielt er seinen Revolver in der Hand. Mit einem geübten Griff entsicherte er die Waffe. „Diesmal funktioniert es nicht“, stieß er keuchend hervor. Blitzschnell richtete er den Revolver auf Rouven. „Und jetzt das Buch, aber sofort!“ Schritt um Schritt näherte er sich Rouven. Eduard starrte auf Cloud, der sich allmählich zu regen begann.
    „Das Buch!“ wiederholte sich Arth. „Ich zähle auf drei. Eins – Zwei – Dre-.“ Ein Geräusch, das vom Eingang herrührte, lenkte Arth für einen Augenblick ab. Diesen Moment nutzte Rouven, ihm mit einem gezielten Schlag die Schußwaffe aus der Hand zu schlagen. Gleichzeitig sprang er auf den Ausgang zu und verschwand hinter dem Vorhang. Sekunden später betrat der Wirt seine Gaststätte. Erschrocken musterte er den Chinesen, der soeben seine Waffe vom Boden aufhob.
    „Was hat das zu bedeuten?“ fragte der Keeper energisch. Eduard wollte ihm antworten, doch Arth kam ihm zuvor. Er sprang auf den Keeper zu und versetzte ihm mit dem Revolver einen solchen Hieb gegen die Schläfe, daß dieser bewußtlos zusammenbrach.
    „Das mußte sein“, sagte Arth zu seinen Freunden. „Er hätte uns nur die Bullen auf den Hals gehetzt.“
    Entsetzt blickten Cloud und Eduard einander an. Arth war schon im Begriff, das Pub zu verlassen. „Nun kommt schon“, drängte er. „Wir müssen den Bastard verfolgen.“
    Es blieb ihnen nichts anderes übrig, wenn sie Arth nicht verlieren wollten. Vor der Kneipe holten sie ihn ein. Von Rouven keine Spur.
    „Warum hast du das getan?“ machte Eduard ihm einen Vorwurf.
    „Mir sind die Nerven durchgegangen“, versuchte er sich zu entschuldigen. Den Revolver hatte er wieder eingesteckt. „Wenn ihr wüßtet, was ich durchgemacht habe, ihr würdet mich verstehen.“
    Cloud packte seinen Freund an der Schulter. „Ich habe verdammte Angst um meine Familie“, hauchte er. „Ich hab geträumt davon, wie Meni von – von meinem eigenen Sohn –“
    „Sprich nicht weiter“, unterbrach ihn Arth.
    „Ich brauch Gewißheit“, erwiderte Cloud. „Verdammt noch mal, ich brauch endlich Gewißheit.“
    Arth legte seine Hand auf Clouds Arm. Beinah traurig blickte er ihn an. „Ich hab es auch geträumt, Dumpkin“, flüsterte er nur.
    Cloud erstarrte. Sein Atem stockte, seine Glieder wurden schwerer und schwerer. Er wankte. Gerade noch konnte Eduard ihn auffangen.
    Von weitem wurden sie beobachtet. Der alte Mann stand nicht weit von dem Pub entfernt an einen Baum gelehnt. Als er sah, wie Cloud beinah zusammenbrach, kam er langsam auf sie zugeschritten. Arth musterte ihn mit zusammengekniffenen Augen.
    „Ich habe gesehen, wie er in diese Richtung gelaufen ist“, sprach er den Chinesen an, als er bei ihnen stand. Dabei zeigte er auf das Kirchengelände.
    „Wer sind Sie, was wollen Sie?“ fragte Arth mißtrauisch.
    „Ich will dasselbe wie Sie“, bekam er als Antwort. Der alte Mann blickte auf Cloud, der sich langsam wieder zu erholen schien. „Ich will seinen Tod!“
    „Wer sind Sie?“ fragte nun auch Eduard. Kalt blickte er dem Fremden in die Augen.
    „Mein Name tut nichts zur Sache“, erwiderte der Alte, wandte sich um und schritt einfach wieder davon.
    „So geht das nicht“, zischte Arth. Er setzte an, um den Alten zu verfolgen. Cloud faßte ihn am Arm.
    „Laß ihn“, forderte er Arth auf. Seine Stimme bebte. „Wir dürfen kein unnötiges Aufsehen erregen. Es ist schon genug geschehen.“
    *
    14. November
    Habe Mountain-City verlassen und werde zurückkehren nach Jerajisa, meiner damaligen Zufluchtsstätte.
    Ein weiterer Mord war geschehen. Noch ist der Leichnam nicht entdeckt worden, doch ahnt mir, was vorgefallen ist. Am Morgen habe ich die leiblichen Überreste von Jancy McLean aufgefunden. Nicht mehr lange, dann wird

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