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Das Buch der Schatten: Roman (German Edition)

Das Buch der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E Lony
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schon etwas darauf erwidern, da pochte es plötzlich lautstark gegen das Tor. Sallivan machte einen Schritt zurück. Er wußte nicht, was er davon zu halten hatte. Ellinoy stockte der Atem. Plötzlich pochte es wieder gegen das massive Holztor. Diesmal um einiges lauter.
    „Du kleiner Mistkerl“, entfuhr es Sallivan. „Ich laß dich schon rein. Warte nur!“ Sallivan zog den Holzbalken, der querliegend das Tor versperrte, langsam zur Seite. Vergeblich versuchte Dumpkin mit Ellinoy Blickkontakt aufzunehmen. Sallivan öffnete einen der Flügel.
    Etwas packte ihn. Jäh wurde Sallivan emporgerissen und durch die Öffnung gezerrt. Dumpkin hörte nur noch ein unmenschliches Röcheln, das sich zunehmend entfernte. Er zitterte am gesamten Leib. Angst – war kein Ausdruck mehr, was er in diesen Sekunden empfand. Schreien hätte er mögen. Schreien, um seine Furcht zu unterdrücken. Keinen Ton brachte er hervor. Erst als er Ellinoy erblickte, der sich nach geraumer Zeit seinem Versteck näherte, kehrten ihm die Sinne wieder.
    „Sallivan“, sagte Ellinoy kaum hörbar. „Sallivan ist tot.“
    „Mein Gott“, hauchte Dumpkin. „Was war das?“ Es bereitete ihm einige Anstrengung, als er aus seinem Versteck hervorkroch.
    „Gehen wir“, forderte Ellinoy ihn eindringlich auf. „Gehen wir, bevor es zurückkommt.“
    Dumpkin sah von seinem Freund auf das Tor. Einen Spaltweit stand es offen. Immer noch nicht konnte er fassen, was geschehen war.
    „Sallivan tot“, sprach er leise vor sich hin.
    Ellinoy packte ihn an der Schulter. „Laß uns abhauen, Dumpkin“, drängte er. „Es kann jeden Augenblick zurückkommen, um uns zu holen.“ Ellinoys Fingerspitzen zitterten. An der Pforte vorbeizulaufen hatte ihn einige Überwindungskraft gekostet. Dumpkin blickte auf sein Messer, das er festumschlossen in der Faust hielt. Abrupt wandte er sich um. Ellinoy konnte ihm kaum folgen, so schnell rannte Dumpkin trotz seiner verletzten Hand auf das Schülerhaus zu. Ständig die Angst, jeden Augenblick am Genick gepackt zu werden, um Sallivans Schicksal zu teilen, ließ ihn den rasenden Schmerz in seinem Arm vergessen. Erst an der Eingangstür hatte Ellinoy ihn eingeholt, der sich alle zwei Meter umgedreht hatte. Bei jedem Male war ihm, als sehe er dieses Gesicht vor Augen, das ihm mit messerscharfen, zentimeterlangen Reißzähnen den Hals aufschlitzen wollte.
    Vollkommen außer Atem schloß er hinter sich die Tür. Erleichtert atmeten sie auf. Im letzten Moment, als wären sie tatsächlich von dieser menschenzerfleischenden Bestie verfolgt worden.
    Erstaunt blickten ihre Freunde sie an, als sie Ellinoys Zimmer betraten. So schnell hatten sie die beiden nicht zurückerwartet. Niedergeschlagen ließen sich Ellinoy und Dumpkin auf das Bett fallen.
    „Was ist passiert?“ fragte Champy erschrocken. Er sah ihnen die Furcht an, die in ihren Gliedern steckte. Ellinoy wischte sich den Schweiß aus seinem Gesicht. Kalter Schweiß, den ihm die Angst aus den Poren getrieben hatte.
    „Und?“ fragte Showy nur. Begierig auf eine Antwort blickte er Dumpkin an. Dumpkin hielt immer noch sein Messer in der Faust. Er setzte sich die stumpfe Seite der Klinge an den Hals und fuhr langsam an der Kehle entlang. Dabei verdrehte er seine Augen dermaßen, daß nur noch das Weiße darin zu sehen war. Showy machte einen Schritt zurück. Entsetzt starrte er auf Dumpkin.
    „Ihr – ihr – ihr habt ihn –?“ Showys Gesicht wurde aschfahl.
    „Es hat ihn geholt“, zischte Ellinoy. „Sallivan – ist nicht mehr.“
    „Tot?“ fragte Champy ungläubig. „Komm, macht keinen Quatsch. Ihr wollt uns nur verarschen.“
    Gleichzeitig blickten ihn Dumpkin und Ellinoy an. Gleichzeitig schüttelten sie ihren Kopf.
    *
    Pater Richmon hatte sich für die Nacht mit Rouven verabredet. Punkt zwölf Uhr wollten sie sich in der Kirche treffen. Der Glokkenturm schlug elf Uhr, als Rouven das Lehrerhaus verließ. Kurz nachdem Dumpkin und Ellinoy in das Schülerhaus geflohen waren.
    Rouven wollte lange vor dem Pater in der Kirche sein, daher schlich er sich schon eine Stunde vorher aus dem Gebäude. Nachdem er das Freie betreten hatte, blickte er aufmerksam um sich. Dabei fiel sein Blick auf die Eingangspforte, die einen Spalt geöffnet stand. Mißtrauisch näherte er sich dem Tor. Dicht davor blieb er stehen. Rouven war sich nicht schlüssig, ob er hindurchtreten oder seinen Weg in die Kirche fortsetzen solle. Ein Gefühl der Neugierde gemischt mit Vorsicht überkam ihn. Ein

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