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Das Buch der Schatten: Roman (German Edition)

Das Buch der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E Lony
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blickte er auf Ellinoy. „Du willst es wirklich tun?“ fragte er ihn.
    Ellinoy nickte. „Sallivan hat es nicht anders verdient“, gab er bestimmt zurück. „Hast du schon vergessen, daß er dich heute morgen zusammengeschlagen hat?“
    Dumpkin packte Ellinoy am Arm. „Gehen wir“, drängte er. „Nicht daß Pfeifer es sich anders überlegt.“
    „Paßt auf“, sagte Champy. Unmißverständlich zeigte er ihnen seine verletzte Hand. Für einen Moment überkam Ellinoy ein Schauer. Das Gesicht, durchfuhr es ihm. Irgendwo da draußen wartete es. Es wartete, um sich sein nächstes Opfer aussuchen zu können.
    Wie sie es am Nachmittag im Lager besprochen hatten, begaben sich Showy und Champy in Ellinoys Zimmer, um dort auf sie zu warten.
    „Seltsam“, flüsterte Dumpkin, als sie das Freie wieder betraten. „Es ist genauso eingetroffen, wie du es vorausgesagt hattest.“
    Vorsichtig schlichen sie sich an der Kirchenmauer entlang. Diesmal auf der Seite des Hintereinganges. Am Ende der Mauer blieb Ellinoy stehen.
    „Irgendwie habe ich das Gefühl, daß wir nicht allein sind“, flüsterte Ellinoy zurück.
    Dumpkin atmete tief durch. „Du denkst an das Ding, das du gesehen hast.“
    „Auch“, erwiderte Ellinoy zögernd. „Vielmehr aber denke ich an etwas, das jede unserer Bewegungen beobachtet.“
    Dumpkin holte sein Messer aus der Hosentasche. „Mach dir da lieber nicht soviel Gedanken“, sagte er. Mit einem Schnapper sprang die Klinge aus dem Schaft.
    Ellinoy schüttelte seinen Kopf. „Du hast nicht verstanden“, meinte er. „Ich denke an das Buch.“
    Dumpkin grinste. Schwungvoll strich er sich mit der Klinge die Haare aus dem Gesicht. „Ich kann es schon gar nicht mehr erwarten, Sallivan vor Angst in die Hosen scheißen zu sehen.“ Verächtlich blickte er in die Richtung, in der sie Sallivan vermuteten.
    „Nun sind wir an der Reihe“, zischte Ellinoy. „Trennen wir uns.“ Er hielt Dumpkin seine offene Handfläche entgegen. Leise schlug sein Freund darin ein. Dabei ballte er seine Hand zu einer Faust, so daß die Klinge nach oben ragte. Gewandt drehte Dumpkin sich auf der Ferse und verschwand in Richtung Eingangspforte. Geschickt nutzte er das Dunkel des Gemäuers als Deckung. Ellinoy beobachtete ihn so lange, bis er seinen Augen entschwunden war.
    Selbst schlich er sich auf einem Umweg in die Nähe des Lehrerhauses. Das Licht, das das Fenster des Rektoratszimmer erleuchtete, schien ihn nicht zu beunruhigen. Merkwürdigerweise. Darüber machte er sich auch keine Gedanken. Nur Sallivan. Fixiert darauf, endlich Rache zu nehmen, trieb es ihn vorwärts.
    Dumpkin hatte seinen Bestimmungsort erreicht. Nicht weit weg von der Pforte versteckte er sich hinter einem Busch. Ellinoy dagegen hatte es schwieriger. Für ihn gab es keine Möglichkeit, sich zu verstecken. Er konnte sich nur dicht an der Wand des Lehrerhauses halten. Bis vor, an das Mauereck, getraute er sich. Nur noch wenige Meter von Sallivan entfernt. Durch einen Wink gab er Dumpkin das verabredete Zeichen.
    „Sallivan“, vernahm er darauf Dumpkins flüsternde Stimme. Ellinoy lauschte. Ihm war es, als höre er gleichmäßige Atemzüge.
    „Sallivan“, wiederholte sich Dumpkin. Ein Schnauben drang an sein Ohr. Schritte näherten sich. Wieder gab Ellinoy ein Zeichen.
    „Hier, Sallivan“, rief Dumpkin nun etwas lauter. Die Schritte wurden schneller. Sallivan trat in den Schein des Sternenhimmels. Keine Armlänge von Ellinoy entfernt. Ellinoy hielt den Atem an.
    „Hier drüben, Sallivan“, machte sich Dumpkin nochmals bemerkbar. Gleichzeitig warf er einen Stein gegen das Holztor. Mit Genugtuung beobachtete Ellinoy, wie Sallivan zusammenzuckte. Vorsichtig näherte er sich dem Tor. Ellinoy nützte diese Gelegenheit, sich in das Dunkel zu schleichen, aus dem Sallivan gekommen war. Spätestens jetzt hätte er damit gerechnet, von Sallivan entdeckt zu werden. Wider Erwarten gelang ihm jedoch sein Vorhaben.
    „Wer ist da?“ rief Sallivan gegen das Tor. Er war der Meinung, daß die Stimme von der anderen Seite des Tores herrührte.
    Soweit ging alles nach Plan. Als Dumpkin aber Sallivans Irrtum erkannte, kam ihm ein glanzvoller Gedanke.
    „Ich bin es, Jean Hensen“, versuchte er Sallivans Irrtum zu bestärken. Merkbar zuckte Sallivan zum zweiten Mal zusammen, schien sich aber sofort wieder zu beruhigen. Gelassen stützte er sich auf einmal gegen das Tor.
    „Du willst wohl rein, was?“ fragte er mit einem häßlichen Unterton. Dumpkin wollte

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