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Das Buch der Schatten - Schwarze Seelen: Band 7 (German Edition)

Das Buch der Schatten - Schwarze Seelen: Band 7 (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten - Schwarze Seelen: Band 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Tiernan
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waren um meine Hände und Füße gebunden. Der Tisch war aus irgendeinem Stein und hatte ein Mosaik aus einem anderen Stein. Granat, dachte ich. In der Tischplatte waren tiefe Furchen. Die Panik, die ich in den Visionen gespürt hatte, kehrte mit voller Wucht zurück, und für einige Minuten kämpfte ich erfolglos gegen die Fesseln an.
    Panik hilft nie, sagte ich mir. Konzentrier dich. Find einen Weg hier raus. Doch es war ungeheuer schwer, den Nebel zu vertreiben, den der mit Drogen versetzte Tee in meinem Kopf ausgelöst hatte.
    Ich rief den mich fesselnden magischen Spruch an, er möge sich mir zeigen. Etwas, was womöglich eine Rune war, schimmerte schwach auf, doch es verblasste ebenso rasch wieder. Ich versuchte es noch einmal, doch nichts geschah, und wieder überkam mich Panik. Atme, sagte ich mir, atme einfach.
    Aber so einfach war das nicht. Was war nur aus meiner kostbaren Magie geworden? Ich konnte keine Verbindung dazu herstellen, konnte sie nicht spüren.
    Verdammt, sie gehört mir!, dachte ich wütend. Niemand– und erst recht nicht Ciaran– nimmt sie mir weg.
    Vielleicht verlor ich wieder das Bewusstsein. Ich bin mir nicht sicher. Ich hörte nie eine Tür auf oder zu gehen, hörte nie Schritte, doch plötzlich standen die Mitglieder von Amyranth um mich herum. Hexen in Roben und Tiermasken bildeten einen perfekten Kreis um den Tisch: Schakal, Eule, Wiesel, Puma, Adler, Bär, Viper, Jaguar und Wolf. Alles Raubtiere. Die Masken schienen verzerrte, grässliche Karikaturen der Tiere zu sein, die sie repräsentierten, doch mir war auch klar, dass mit meinen Augen etwas nicht stimmte. Es war unmöglich zu sagen, was genau ich sah.
    Meine Visionen und Träume waren zusammengekommen. Selbst durch den Nebel der Drogen war mir die Ironie der Situation deutlich bewusst– wenn wir nicht versucht hätten, zu verhindern, dass mein Traum Wirklichkeit wird, wäre all das hier nicht passiert. Versuch nie, dem Schicksal ins Handwerk zu pfuschen.
    Der Bär murmelte eine Beschwörung, und ich wusste, dass das Ritual begann, mit dem sie mir meine magischen Kräfte entziehen wollten. Die anderen griffen die Beschwörungsformel auf und wandelten sie zu einem leisen, eindringlichen Lied. Sie bewegten sich gegen den Uhrzeigersinn im Kreis. Unbarmherzig und trüb lag Gefahr in der Luft. Dies war ein Kreisritual der Vernichtung.
    Und Ciaran leitete es. Unter der Wolfsmaske konnte ich sein Gesicht nicht erkennen, aber ich hörte seine Stimme, vertraut und doch Angst einflößend. Genau wie in meiner Vision. O Göttin.
    Ich spürte Amyranths schwarze Magie im Kreis fließen. Sie knisterte wie Blitze, die Luft war geladen damit. Nach und nach wurde die magische Kraft immer intensiver. Ich spürte einen unerträglichen Druck auf jedem Quadratzentimeter meines Körpers. Amyranth rief eine gefräßige Dunkelheit an.
    Auch wenn es jetzt und hier vollkommen unerheblich war, kam mir der Gedanke, dass Cal keine Beerdigung gehabt hatte. Der Rat hatte sich seines und Selenes Leichnamen angenommen. Soweit es Widow’s Vale anging, waren Cal und Selene schlicht vom Erdboden verschwunden.
    Vielleicht war es doch gar nicht so unerheblich, denn dasselbe würde auch mit mir passieren. Meine Familie würde niemals die Wahrheit über mein Verschwinden erfahren und es würde sie ihr Leben lang quälen.
    Der Kreis verharrte. Ein dichter schwarzer Nebel umwaberte die Mitglieder. » Wir sagen Dank «, sagte Ciaran, » dass du uns ein Opfer hergeführt hast, dessen magische Kräfte uns unendlich viel stärker machen werden.«
    » Wie viel Kraft besitzt sie? «, fragte die Eule.
    Ciaran zuckte die Achseln. » Sieh selbst.«
    Die Eule hielt eine Hand über meinen Magen. Dünne Silbernadeln aus Licht erhoben sich daraus. Eine Sekunde verharrten sie wenige Zentimeter über mir, dann fingen sie an, rot zu glühen. Die Eule murmelte eine Silbe und die brennenden Nadeln fielen herunter. Ich konnte einen Schrei nicht unterdrücken, als sie meine Haut durchstießen. Dutzende scharfer Funken sanken in meinen Bauch, meine Arme, meine Beine. Unwillkürlich bog ich den Rücken durch und riss an den mit magischen Sprüchen belegten Seilen.
    » Aufhören! «, schrie ich. » Bitte hört auf!«
    » Sei still! «, fuhr die Eule mich schroff an.
    Und dann verstärkte sich die glühende Folter und brannte sich noch tiefer in meinen Körper. Ich stellte mir vor, wie mein Herz zu einem rußigen Klumpen schrumpfte, meine Knochen mürbe wurden. Ich war außer mir vor

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