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Das Buch der Schatten - Verwandte Geister: Band 8 (German Edition)

Das Buch der Schatten - Verwandte Geister: Band 8 (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten - Verwandte Geister: Band 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Tiernan
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auswendig zu lernen. Außerdem hatte ich nach Imbolc wieder jede Menge Zeit für die Schule.
    Killian warf den Kopf zurück und lachte. » Wir müssen dich auf Trab bringen « , meinte er.
    Selbst in unserem verkaterten Zustand fühlten wir uns alle zu dem Spaß hingezogen, den es mit Killian immer gab, und eine halbe Stunde später hockten wir alle in Brees Wohnzimmer. Ich setzte mich bewusst neben Killian, denn ich wollte unbedingt herausfinden, ob er meine Nachricht an Ciaran weitergegeben hatte.
    Wir lästerten gerade über Brees schreckliche CD mit französischer Popmusik, als es an der Tür läutete. Bree sprang auf und kam kurz darauf mit Sky, Alisa und Simon Bakehouse, der auch Mitglied von Kithic war, im Schlepptau zurück. Jenna und Simon hatten kürzlich was miteinander angefangen. Sky sah Raven an, die sich zu Killian beugte und ihm einen puderzuckerbestreuten Mini-Donut anbot.
    Killian schaute zu den Neuankömmlingen, schenkte ihnen ein herzliches Lächeln und leckte sich den Puderzucker von den Lippen. Bree, ganz die Gastgeberin, stellte ihn vor. Simon lächelte höflich.
    » Ich erinnere mich an Sky « , sagte Killian mit seidiger Stimme und sah ihr lächelnd in die Augen. Sky kniff ihre zusammen, bis sie aussahen wie Obsidianschlitze. Ihre eng anliegenden schwarzen Klamotten bildeten einen starken Kontrast zu ihren weißblonden Haaren. Sie wandte sich Raven zu, die ein gelangweiltes Gesicht aufgesetzt hatte.
    Simon setzte sich neben Jenna und legte ihr eine Hand aufs Knie, als sie ihn anlächelte. Auf der anderen Seite des Zimmers sah Matt aus, als hätte er gerade in eine Zitrone gebissen. Alisa wirkte, als wäre ihr unbehaglich zumute, etwas unbeholfen und sehr jung. Sie hockte sich auf den Rand des Sofas, und ich überlegte, warum sie hier war. Dies war schließlich kein offizielles Treffen des Hexenzirkels.
    » Also! « , sagte Bree mit einem aufgesetzten Strahlen. » Wer will was zu trinken? Ich habe Mineralwasser, Saft und verschiedene Erfrischungsgetränke, ich kann aber auch Kaffee oder Tee machen. «
    » Wie wäre es mit einem Schluck Whiskey? « , fragte Killian.
    Nur jemand, der Bree so gut kannte wie ich, bekam mit, dass sie brüskiert war über seine Frage. » Tut mir leid « , antwortete sie, » aber der Schnapsschrank ist abgeschlossen. «
    Killian lachte. » Abgeschlossen oder nicht – einer Hexe ist das egal. «
    So leicht ließ sich Bree nicht beeinflussen. » Tut mir leid « , sagte sie noch einmal mit einem warnenden Unterton in der Stimme.
    Mein Blick wanderte zu Ethan, der erleichtert wirkte. Sharon schob die Hand unter seine langen Locken und rieb ihm den Nacken. Er schenkte ihr ein zaghaftes Lächeln und sie küsste ihn. Auf ein Neues empfand ich große Wärme für die beiden.
    Nur Bree war so unumstößlich cool, dass sie sagen konnte, sie habe keine Lust auf Alkohol, ohne dazustehen wie eine Pfarrerstochter. Zum millionsten Mal in meinem Leben bewunderte ich sie für ihre Lässigkeit und ihr Selbstbewusstsein.
    Wir unterhielten uns, hörten Musik, lachten über Killians Geschichten und erzählten selbst ein paar. Als die Sonne unterging, zündete Bree Räucherstäbchen und Kerzen an, und das Wohnzimmer verwandelte sich in einen schwach erhellten exotischen, magischen Ort. Zum Abendessen bestellten wir Pizza, und die, die zu Hausse anrufen mussten, taten es. Ich meldete mich bei Tante Eileen und berichtete, wo ich war.
    Es war acht Uhr, als mir wieder einfiel, dass ich heute Abend eigentlich einen Blick in die Schulbücher hatte werfen wollen. Mr Alban hatte uns heute an einen Englischaufsatz erinnert, den wir bald abgeben sollten. Meine Noten rutschten dieses Schuljahr ein wenig ab – ich musste mich zusammenreißen. Ich schaute rüber zu Killian, der den größten Spaß daran hatte, Sky und Raven gegeneinander auszuspielen.
    Ich rutschte zu ihm und fasste ihn an der Schulter. Er beugte sich lächelnd zu mir, und ich brachte meine Lippen an sein Ohr, damit die anderen nicht mithörten. Er neigte den Kopf mir zu, und ich kam mir richtig verschwörerisch vor, fast wie Drogensüchtige unter sich.
    » Ich wüsste gern, ob du schon Kontakt zu unserem Vater aufgenommen hast « , fiel ich mit der Tür ins Haus.
    Seine dunklen Augen begegneten den meinen, und zum ersten Mal fiel mir auf, dass seine Augen an den Ecken ein wenig schräg standen, genau wie meine. » Noch nicht « , sagte er so leise, dass nur ich es hören konnte. » Du bist mehr erpicht darauf, ihn zu sehen, als ich.

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