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Das Buch der Schatten - Verwandte Geister: Band 8 (German Edition)

Das Buch der Schatten - Verwandte Geister: Band 8 (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten - Verwandte Geister: Band 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Tiernan
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«
    Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte, und dachte noch über meinen nächsten Schritt nach, als Killian aufstand, um sich noch ein Mineralwasser zu holen. Verdammt.
    Die Uhr tickte auch jetzt, trotzdem war es sicher keine gute Idee, Killian zu sehr unter Druck zu setzen. Eoife hatte mich gewarnt, und ich wollte ihn nicht misstrauisch machen, was meine Motive anging – er war auch so schon zurückhaltend genug. » Ich muss gehen « , sagte ich schließlich und überlegte, wo ich meinen Mantel abgelegt hatte.
    » Nein, nein, kleine Schwester « , protestierte Killian. » Die Nacht ist noch jung, genau wie wir. « Er lachte, und ich merkte, wie ich vor Frust ganz starr wurde.
    » Ich muss noch lernen « , widersprach ich und kam mir wieder vor wie der letzte Versager. Doch meine Hausaufgaben hatte ich wenigstens einigermaßen unter Kontrolle. Ich geriet nicht in Gefahr, mit meinem Geschichtsbuch in einem Pub am Stadtrand zu enden.
    » Bleib, Süße « , redete Killian mir zu, und plötzlich war seine Stimme wie ein samtenes Band, das sich um meine Handgelenke schlang und mich festhielt. Vielleicht konnte die Lernerei doch warten. » Bleib und ich zeige dir ganz besondere Magie. «
    Also, dafür lohnte sich das Bleiben doch. Ich setzte mich wieder.
    Er grinste froh und zeigte auf die anderen. » Setzt euch im Kreis. «
    Als wir einen Kreis gebildet hatten, rieb Killian wieder die Hände aneinander, wie ein Bühnenkünstler. Sky saß neben ihm und sah aus, als würde sie lieber Glas essen. Killian formte mit den Händen eine Schale und pustete hinein (ich war mir sicher, dass er das nur um der Wirkung willen tat), und dann warf er Sky einen kleinen Ball aus blauem knisterndem Hexenfeuer zu. Überrascht fing sie es auf und es wurde zu einen Ball aus rosa glühendem Licht.
    » Gib’s weiter! « , drängte Killian sie.
    Mit einem kleinen Achselzucken gab Sky es an Robbie weiter. Robbie wirkte fasziniert und auch ein wenig ängstlich, sein Gesicht strahlte, als er es in Händen hielt. Als Killian ihm winkte, gab Robbie es an Bree weiter. Und so wanderte dieser leuchtende Lichtball weiter. Als er zu mir kam, fand ich, er fühlte sich an wie ein elektrisierter Puschel. Ich gab ihn Killian zurück und er ließ ihn auf einer Hand hüpfen und sah in die Runde.
    » Und jetzt fügt etwas hinzu « , sagte er und warf ihn Sky zu. Sie hielt das Licht für einen Augenblick und konzentrierte sich. Es glühte heller und strahlender und sie gab es an Robbie weiter. Robbie tat dasselbe, wenn auch mit weniger deutlichem Ergebnis. Nur Killian, Sky und ich waren Bluthexen. Bei uns wurde das Licht deutlich größer und heller. Wenn die anderen es weitergaben, war die Veränderung nicht so offensichtlich, doch am Ende jeder Runde war die gemeinsame Anstrengung deutlich zu sehen. Zudem wurde der Ball immer empfänglicher für die wachsende Energie – als Alisa ihn nach der fünften Runde weitergab, war er bereits ein ganzes Stück größer und heller. Sie kicherte nervös.
    Es war wie ein Kinderspiel, wie heiße Kartoffeln weiterreichen, aber es war auch eine wunderschöne elektrisierende Sache: Magie, aus nichts erschaffen. Ich spürte, wie die Energie wuchs, uns knisternd umfloss, als wäre sie eine weitere Präsenz im Raum. Ein ums andere Mal verstärkten wir das Licht mit unserer individuellen Energie, sahen zu, wie es Farbe und Intensität wechselte, je nachdem, wer es gerade hielt. Ich fühlte mich von Licht erfüllt, von Energie, von Magie, und es war aufregend und befriedigend, wie nichts anderes es je sein konnte.
    Das nächste Mal, als der Ball in Killians Händen landete, warf er ihn plötzlich mir zu. » Tu was! « , rief er.
    Ohne nachzudenken, öffnete ich mein Herz und meinen Geist. Ich fing das Hexenfeuer behutsam mit den Händen auf, warf es zur Decke und formte es zu einem langen blauen Lichtband. Ich fühlte mich von Magie durchströmt und umgeben, ließ die Energie tun, was sie wollte, und öffnete die Hände, um sie loszulassen. Sie sprang an die Decke, zerplatzte wie Kristall und regnete in knisternden bunten Funken auf uns herab.
    » O Gott « , flüsterte Jenna, in deren Augen sich die Funken spiegelte.
    Blumen, dachte ich, und im nächsten Augenblick wurde der Funkenregen zu einem sanften Regen echter samtweicher Blütenblätter, die sanft über unsere Gesichter strichen. Tulpen, Gänseblümchen, Mohnblüten, Anemonen, alle in bunten Sommerfarben, landeten so leicht wie Schmetterlinge um uns herum. Ich

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