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Das Buch der Vampire 01 - Bleicher Morgen

Titel: Das Buch der Vampire 01 - Bleicher Morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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dünnen Schicht weißer Glasur recht appetitlich aus.
    »Wo bleibt Winnie? Ich dachte, sie wollte alle Einzelheiten über die Flitterwochen erfahren«, beschwerte sich Melly. Da ihre Freundin ihr nicht die leiseste Aufmerksamkeit schenkte, schnappte sie sich zwei der kleinen Kuchen und begann, an einem dritten zu knabbern.
    »Hier bin ich!« Wie aufs Stichwort ging die Salontür auf, und
die Herzogin von Farnham segelte herein. Sie klimperte und bimmelte.
    »Was um alles in der Welt ist das?« Melly starrte misstrauisch auf das große Kruzifix, das von ihrer Hüfte baumelte wie der Schlüsselring einer mittelalterlichen Burggräfin. Nur dass das Kruzifix wesentlich größer war. »Und das da?«
    »Das ist natürlich ihr Pflock«, erklärte Petronilla, so als wäre Melly nicht ganz richtig im Oberstübchen - obgleich es Lady Grantworth so schien, als träfe das eher auf ihre beiden besten Freundinnen zu. »Winnie, ich hoffe, du trägst dich nicht mit dem Gedanken, dieses Ding tatsächlich zu benutzen. Wäre das nicht etwas grausam?«
    Winnie ließ sich auf ihren Lieblingssessel in Petronillas Salon plumpsen und schaffte es tatsächlich, sich vier Hörnchen mitsamt drei Zitronenküchlein auf einen Teller zu laden, während sie sich gleichzeitig eine Tasse Tee einschenkte.
    »Ich bin nicht so närrisch, ohne Schutz durch die Gegend zu laufen. Und ihr, meine Damen, tätet gut daran, meinem Beispiel zu folgen!«
    »Nein, nein, nein! Winnie, bitte sag mir nicht, dass du immer noch befürchtest, ein Vampir könnte dich eines Nachts in der Dunkelheit anfallen!« Melly stopfte sich den Rest ihres Orangen-Zimt-Gebäcks in den Mund, trank einen Schluck Tee, schüttelte den Kopf und verdrehte die Augen.
    »Aber natürlich!« Winifred gab einen großzügigen Schuss Sahne in ihren Tee, verzichtete auf Zucker und rührte dann mit sanften, eleganten Bewegungen um. »Ihr habt doch bestimmt von dem Überfall auf diesen Herrenclub letzte Nacht gehört, das Bridge and Stokes.Als ich davon erfuhr, bin ich unverzüglich
zu einem der Diener gegangen und habe verlangt, dass er einen der alten Spazierstöcke des Herzogs nimmt und daraus einen Pflock für mich macht. Ich gehe ohne ihn nirgendwohin!«
    »Ein Überfall auf das Bridge and Stokes?« Petronillas blassblaue Augen waren vor Interesse geweitet. »Wovon sprichst du? Waren dort Vampire? Wurde etwa jemand gebissen?« Bei dieser letzten Frage schwang etwas Atemloses in ihrer Stimme mit.
    »Das waren keine Vampire, Winnie!« Melly schüttelte den Kopf und strich sich den Rock glatt. »Ich weiß von dem Überfall, den du meinst - aber das waren keine Vampire. Wie oft muss ich dir noch sagen, dass sie schlichtweg nicht existieren? Sie sind eine Ausgeburt von Polidoris blühender Fantasie, ein Hirngespinst, das durch Legenden und Gespenstergeschichten genährt wird.«
    »Was ist im Bridge and Stokes geschehen?«, fragte Petronilla noch einmal.
    »Wie kannst du nicht davon gehört haben? Die Nachricht hat sich unter der Dienerschaft schneller ausgebreitet als ein Steppenbrand!«
    »Ich war den ganzen Morgen über unpässlich«, erwiderte Petronilla geziert.
    Melly schnaubte, aber Winnie ließ sich schließlich dazu herab, es ihr zu erklären. »Man fand dort fünf tote Männer, nachdem ein Passant den Gendarmen berichtet hatte, dass dort am frühen Morgen ein lauter Tumult stattgefunden hatte. Es gab keine Pistolenschüsse, und soweit ich weiß, waren die Leichen ziemlich übel zugerichtet, zum Teil sogar zerfetzt. Ein richtiges Blutbad.« Sie griff nach ihrem nächsten Küchlein, besann sich jedoch eines Besseren und legte es auf den Teller zurück. Offenbar
gab es doch Dinge, die selbst ihr den Appetit verdarben.
    »Mein Cousin Lord Jellington hat mich gleich heute Morgen aufgesucht«, berichtete Melly. »Weil der Marquis nämlich Mitglied in besagtem Club ist und sich letzte Nacht tatsächlich dort aufgehalten hat. Aber offensichtlich ist er gegangen, bevor es zu dem Vorfall kam, denn Jellington versicherte mir, dass er nicht darin verwickelt war.«
    »Wie ich Jellington kenne, war das nicht der einzige Grund, aus dem er seiner hübschen Cousine dritten Grades einen Besuch abgestattet hat«, kommentierte Petronilla schelmisch.
    »Ach, hör schon auf! Auf diese Art und Weise hat mich Jellington nicht einmal... nun ja, einmal vielleicht schon, aber auf keinen Fall ein zweites Mal betrachtet«, erwiderte Melly und versenkte das Gesicht in ihrer Teetasse.
    »Es waren Vampire«, entgegnete

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