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Das Buch der Vampire 01 - Bleicher Morgen

Titel: Das Buch der Vampire 01 - Bleicher Morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Winnie, um wieder zum Thema zu kommen. »Deshalb hat es keine Schüsse gegeben! Sie brauchen keine Pistolen, um zu bekommen, worauf sie es abgesehen haben.«
    Melly runzelte die Stirn. »Nein, Jellington sagt, dass es vermutlich ein oder zwei Männer waren, die die Clubmitglieder mit Messern attackierten. Vielleicht war es eine Art Rachefeldzug, denn sämtliche Opfer - mit Ausnahme von einem, das vielleicht versehentlich getötet wurde - steckten in finanziellen Schwierigkeiten und schuldeten diesen abscheulichen Kredithaien in St. Giles, über die man so viel hört, eine Menge Geld. Die Gendarmen vermuten, dass es entweder ein Versuch war, die ausstehenden Beträge einzutreiben, oder dass an diesen Männern ein Exempel statuiert werden sollte, weil sie ihre Schulden
nicht zurückgezahlt hatten.« Sie rümpfte die Nase und setzte die Teetasse ab.
    Nun war es an Winnie, verächtlich zu schnauben. »Das behaupten die Gendarmen. Aber ich nehme ihnen das nicht ab. Sie wollen nur nicht, dass die Menschen anfangen, an Vampire zu glauben, damit in London keine Massenpanik ausbricht.«
    »Wenn wirklich Vampire hinter all dem stecken«, warf Melly ein, »warum hat dann noch nie jemand berichtet, dass er einen gesehen hätte?«
    »Sie sind sehr vorsichtig... und schleichen nur in der Dunkelheit herum. Vergewissert euch, dass eure Schlafzimmerfenster immer geschlossen und verriegelt sind.«
    »Ich werde dafür sorgen, dass meine fest verschlossen sind«, erwiderte Petronilla ein wenig zu ernst. »Sie schleichen wirklich nur in der finsteren Nacht herum, nicht wahr? Aber mir ist zu Ohren gekommen, dass sie sich in einen Nebel oder Dunst verwandeln können und so durch die Ritzen der Fenster schlüpfen, bevor sie wieder ihre menschliche Gestalt annehmen. Direkt im Schlafzimmer ihres Opfers! Ach herrje, und Mr. Fenworth schläft in seinem eigenen Zimmer am anderen Ende des Flurs! Ich werde völlig allein und ungeschützt sein!« Sie hatte die Stimme erhoben, als wollte sie sichergehen, dass jeder Vampir, der möglicherweise in der Nähe lauerte, sie hören konnte.
    »Wenn sie nur in der finsteren Nacht herumschleichen, ist das doch ein eindeutiger Hinweis darauf, dass nicht Vampire - falls sie denn existieren - für den Angriff auf das Bridge and Stokes verantwortlich sind.« Melly lehnte sich nach vorn, um einen kleinen Klumpen Zucker in ihren Tee fallen zu lassen.

    »Und was ist mit dem Vorfall in den Vauxhall Gardens vorletzte Nacht?«, bohrte Winnie nach. »Hat Jellington dir darüber irgendetwas erzählt?«
    »Nein.«
    »Es gab dort irgendeinen Aufruhr, aber niemand wurde verwundet oder verletzt.«
    Melly hob die Augenbrauen. »Niemand wurde verwundet, verletzt oder - der Himmel bewahre! - gebissen, und trotzdem schreibst du den Vorfall, was auch immer es für einer gewesen sein mag, nicht existierenden Vampiren zu? Meine liebe Winnie, du nimmst diese Gespensterromane wirklich zu wörtlich. Nicht alles, was in dieser Stadt an Grausamem oder Unerwartetem geschieht, lässt sich auf Kreaturen wie Vampire zurückführen. Die Menschen selbst verüben viel Böses, und es bringt nichts, irgendwelche übernatürlichen Geschöpfe zu erfinden, um ihnen die Schuld zu geben.
    Lasst uns jetzt mit diesem Unfug aufhören und über ein interessanteres Thema reden, wie zum Beispiel, wann wir wohl mit einem kleinen Marquis rechnen dürfen.«

    Seine Frau war verrückt geworden. Sie musste verrückt sein, denn die andere Erklärung war entsetzlich.
    Zum ersten Mal, seit er denken konnte, wusste Phillip de Lacy, der Marquis von Rockley, nicht mehr, was er tun sollte.
    Er verließ St. Heath’s Row und fuhr mit seinem Einspänner in die Stadt. Er hielt am White’s, einem anderen Club, den er besuchte, und setzte sich allein an einen Tisch. Dort genehmigte er sich mehrere Gläser Whisky, ein großes Stück Rindfleisch, das wie Sägemehl schmeckte, und eine Scheibe Brot, in
dem Rüsselkäfer hätten herumkriechen können, ohne dass er es bemerkt hätte.
    Nach dem White’s fühlte er sich rastlos, deshalb suchte er einen weiteren Herrenclub auf, obwohl er nicht die geringste Lust auf Gesellschaft hatte. Im Bertrand’s mied er seine Freunde und setzte sich in einen leeren Raum, wo er versuchte, nicht auf die aufgeregten Stimmen zu achten, die die unglücklichen Opfer der vergangenen Nacht im Bridge and Stokes bedauerten.
    Vielleicht war das der Grund, warum er mit niemandem sprechen wollte.
    Er wollte nicht wissen, ob Victoria Recht hatte oder

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