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Das Buch der Vampire 01 - Bleicher Morgen

Titel: Das Buch der Vampire 01 - Bleicher Morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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haben, um unsere Neuigkeit zu feiern.«
    »Neuigkeit?«, wiederholte Max milde und schluckte damit den Köder. »Ein weiterer Ball? Was gibt es denn zu feiern?«
    »Nun, unsere Verlobung natürlich. Victoria und ich werden nächsten Monat heiraten.«

Kapitel 14
    In welchem ein Bündnis vorgeschlagen wird
    Victoria trug ein Kleid von der Farbe blassen, kühlen Purpurs, mit violettroten Rosenknospen und Spitzenbesätzen an den Volants ihres Rockes. Verbena frisierte ihr das Haar zu kunstvollen Schnecken und Flechten, die durch ihre natürliche Lockenpracht noch labyrinthischer wurden, und befestigte sie hoch an ihrem Hinterkopf. Zwei Strähnen, eine zu jeder Seite ihres Gesichts, blieben frei und kringelten sich von den Schläfen bis hinunter zum Schlüsselbein.
    Dahinter funkelten Ohrgehänge aus Amethysten und Diamanten. Ein großer, rechteckiger Amethyst, der an einem wei ßen Samtband hing, schmückte die Grube unter Victorias Hals.
    Sie trug ein kleines Abendhandtäschchen aus perlmuttfarbener Seide bei sich, in dem sie ein verblichenes, roséfarbenes Satinband aufbewahrte, und über ihre Ellbogen war ein dünner Schal aus Alençon-Spitze drapiert.
    Sie hatte weder einen Pflock dabei noch Weihwasser. Und auch kein Kruzifix, mit Ausnahme des einen, das tief unter ihrem Mieder versteckt war, wo es von ihrem Nabel hing.
    Heute Abend war Victoria kein Venator.
    Heute Abend war sie die Verlobte des Marquis von Rockley.
    Vielleicht war es eine unbedachte Entscheidung, aber Victoria wollte es eine Nacht lang genießen, einfach nur eine verliebte Frau an der Seite eines attraktiven, charmanten und wohlhabenden
Mannes zu sein. Sie wollte eine Nacht lang nicht daran denken müssen, dass ein Vampir den Ballsaal betreten könnte, wie sie sich schnell und unbemerkt davonstehlen sollte oder auch nur, ob der Luftzug in ihrem Nacken eine sommerliche Brise oder der Hinweis auf einen Untoten war.
    Sie wollte normal sein.
    Nichtsdestotrotz hatte sie einen Pflock mitgebracht und ihn unter ihrem Mantel im Familiensalon versteckt. Nur für den Fall.
    Phillip hatte nie besser ausgesehen als in dem Moment, nachdem sein engster Angehöriger - der Bruder seiner verstorbenen Mutter - ihre Verlobung bekannt gegeben und er sie zur Tanzfläche geführt hatte. Er zog Victoria elegant in seine Arme, und sie begannen den ersten Walzer des zweiten Durchgangs, umrahmt von einer Mischung aus strahlenden und überraschten Gesichtern.
    Zu Anfang waren sie das einzige Paar auf der Tanzfläche. Während der ersten fünf Takte spürte Victoria das ganze Gewicht der Blicke der Umstehenden auf sich, die die zukünftige Frau des Marquis von Rockley, der als einer der begehrtesten Junggesellen der Oberschicht galt, abschätzten. Phillip schaute sie an, als wäre sie die einzige Frau, die er je angesehen hatte - oder je ansehen würde -, während sie in einem lang gezogenen Dreieck ihre Runden über das Parkett drehten.
    Bis sie schließlich dreimal an den umstehenden Zuschauern vorbeigekommen waren, hatten sich weitere Paare zum Walzer zu ihnen gesellt, und Victoria fühlte sich nun nicht mehr ganz so sehr wie eine zur Schau gestellte Trophäe.
    Während Phillip sie durch die Tanzabfolge führte, nahm er
immer wieder Blickkontakt zu verschiedenen Freunden, Familienmitgliedern und Bekannten auf, doch kehrte seine Aufmerksamkeit stets zu ihr zurück. Die Art, wie er sie ansah, so ruhig und doch verheißungsvoll, erfüllte Victoria mit prickelnder Wärme. Lächelnd hob sie das Gesicht und schaute ihn an, voller Vertrauen, dass er sie durch die Schrittfolge bringen würde, ohne dass sie darauf achten musste, wohin sie tanzten oder neben wem.
    Was für ein wundervolles Gefühl, einfach loslassen zu dürfen. Sich nicht ihrer Umgebung bewusst sein zu müssen. Nicht auf ihre Instinkte lauschen und sich fragen zu müssen, wann dieses Frösteln über ihren Nacken kriechen würde, oder zu planen, wie sie aus dem Raum schlüpfen sollte, um ihre Pflicht zu tun.
    »Deine Tante und dein Cousin wirkten nicht sehr erfreut über unsere Neuigkeit«, sagte Phillip, nachdem sie schon eine Weile im Kreis anderer Paare getanzt hatten.
    »Ich nehme an, sie waren schlichtweg überrascht von deiner Ankündigung. Sie brachten ihre Freude zum Ausdruck, nachdem du gegangen warst.«
    »Ich hätte gedacht, dass sie heute Abend kommen würden, um mit uns zu feiern. Es enttäuscht mich, dass sie die Einladung, uns hier in St. Heath’s Row Gesellschaft zu leisten, nicht angenommen

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