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Das Buch der Vampire 01 - Bleicher Morgen

Titel: Das Buch der Vampire 01 - Bleicher Morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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erneut, sie zu berühren. Ihre Blicke trafen sich, als er ihre Hand freigab. Die Farbe seiner Augen hatte zu Bernstein gewechselt, woran sie erkannte, dass auch er sich erinnerte.
    »Wie wär’s mit etwas von dem Whisky, den Sie hinter der Bar aufbewahren?« Max’ Stimme klang ruhig und geschmeidig, aber Victoria spürte, wie er sie gleichzeitig mit seinen Sinnen abtastete, so als suchte er nach dem tieferen Sinn hinter den höflichen Worten, die sie gerade ausgetauscht hatten. Seine gelassene
Art unterstrich lediglich die Kampfbereitschaft, von der sie wusste, dass sie in ihm schlummerte. Die Frage war bloß, ob Sebastian sich dessen ebenfalls bewusst war.
    Sebastian machte Berthy auf sich aufmerksam, und irgendwie verstand sie, was er wollte, denn wenig später knallte sie eine Flasche Whisky und zwei kleine Gläser vor ihn hin. Dieses Mal ohne dabei seine Spitzenmanschetten zu durchtränken.
    »Es ist Ihnen also gelungen, das Buch des Antwartha an sich zu bringen«, bemerkte Sebastian, nachdem er sein Glas wieder abgesetzt hatte. Das Licht aus dem Wandhalter hinter ihm schimmerte in den Spitzen seines welligen Haars und verlieh ihm ein seltsam engelhaftes Aussehen. »Ich muss Ihnen meinen Glückwunsch aussprechen, Pesaro. Es gab da nämlich einen kurzen Moment, in dem Ihr Erfolg infrage stand.«
    Max’ Arm streifte Victorias, als er einen kräftigen Zug von der goldenen Flüssigkeit nahm. Während er das Glas mit übertriebener Sorgfalt abstellte, betrachtete er Sebastian mit scharfem Blick, trotzdem klangen seine Worte ungezwungen. »Wussten Sie von dem Schutzzauber, der auf dem Buch lag? Der verhindern sollte, dass ein Sterblicher es seinem rechtmäßigen Eigentümer wegnehmen kann?«
    Sebastians Antwort war gleichermaßen ungerührt. »Mir war so etwas zu Ohren gekommen.« Sie hielten unverwandt den Blick aufeinander gerichtet, und keiner schien bereit, nachzugeben.
    »Nett, dass Sie das erwähnten.«
    Plötzlich wurde Victorias Aufmerksamkeit auf eine Bewegung am Eingang neben der Treppe gelenkt. Sie sah genau hin, und ihr blieb das Herz stehen.

    Nein.
    Nein! Unmöglich! Noch immer in Richtung Eingang starrend, brachte sie die Worte nur mit großer Mühe heraus. »Es ist Phillip! Rockley! Er ist hier! « Victoria fasste blindlings nach Max’ Handgelenk. »Großer Gott, er ist hier!«
    Max, der noch immer auf Vioget konzentriert gewesen war, sah erst sie an, dann zum Eingang. Victoria spürte, wie ihre Fingernägel sich in seine warme Haut gruben.
    Rockley stand am Fuß der Treppe. Er schien eine Pistole in der Hand zu halten. Und er hatte die Aufmerksamkeit von mehr als nur einem Gast auf sich gezogen.
    Wie war das möglich? Sie musste ihn hier rausbringen, aber gleichzeitig durfte er sie nicht sehen! Victoria zog sich die Kapuze ihres Umhangs wieder über die Haare und wich nach hinten in den Schatten, während ihr zu dämmern begann, dass sie Max um Hilfe würde bitten müssen. Ihre Finger waren eisig. Sie verspürte Übelkeit. Wie war er hierhergekommen? Wie konnte das sein?
    »Jemand, den Sie kennen?«, fragte Sebastian mit seinem leichten französischen Akzent. Er beobachtete sie und Max aufmerksam, so als spürte er, dass sie sich von ihm abgekoppelt hatten. »Ich hoffe, er hat nicht die Absicht, Ärger zu machen.«
    »Es ist Miss Grantworths Verlobter«, hörte Victoria, die sich den Kopf nach einem Ausweg zermarterte, Max wie aus weiter Ferne sagen. »Sie muss verschwinden, bevor er sie sieht.«
    Gott sei Dank hatte er verstanden. Und er hatte Recht - sie musste verschwinden, bevor Phillip sie sah! Ihre Erschütterung ebbte langsam ab und wurde durch konzentrierte Entschlossenheit ersetzt.

    Sebastian sah Victoria überrascht an. »Sie haben sich heimlich von Ihrem Verlobten davongestohlen? Aber, aber, Miss Grantworth.« Er hob den Blick und begegnete Max’. »Ich werde ihr einen anderen Ausgang zeigen, sodass man sie nicht sehen wird.« Offensichtlich hatte auch er verstanden.
    Max schien widersprechen zu wollen, aber Victoria fasste wieder nach seinem Arm und sah ihn unter ihrer Kapuze heraus an. »Max, Sie müssen sich um ihn kümmern. Bitte. Sorgen Sie dafür, dass er diesen Ort verlässt und sicher nach Hause zurückkehrt. Er gehört nicht hierher.«
    Ohne auf Max’ Zustimmung zu warten, stand Sebastian auf und zog Victoria mit sich auf die Füße. »Kommen Sie, Miss Grantworth«, murmelte er und nahm mit festem Griff ihren Arm.
    Victoria warf Max einen letzten flehentlichen Blick zu - auch

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