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Das Buch der Vampire 01 - Bleicher Morgen

Titel: Das Buch der Vampire 01 - Bleicher Morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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bewegte sich wie klebriges Fleisch über ihren Körper, und die dicken Nähte und die Knöpfe drückten rau gegen ihre Haut, wo sie sie berührten.
    Victorias Mund war immer noch frei, und sie stieß ein lang gezogenes Seufzen aus. Vielleicht sagte sie sogar seinen Namen, sie wusste es nicht genau. Er hob ihr die Arme über den Kopf und drückte ihre Handgelenke in die Ecke, in der sie lag. Das brachte sein Gesicht nahe an ihres; sein Nelkenatem strich warm an ihrem Kinn entlang, die Finger hatte er in das Haar an ihrem Hinterkopf gewühlt.
    Victoria schloss die Augen. Sie könnte sich zurückziehen; sie könnte sich aus seiner Umarmung befreien, sich aufsetzen und ihn wegen der Freiheiten, die er sich herausnahm, auf die andere Seite der Kutsche stoßen - aber es fühlte sich so köstlich an, so leichtsinnig, so richtig .
    Bei Phillip - ach, der liebe Phillip - war sie sich so warm
und weich vorgekommen, als er sie geküsst hatte. Aber er war nun fort, und Sebastians Mund an ihrem Hals weckte eine andere Reaktion in ihr - schärfer, intensiver und ungehörig - und machte sie hungrig auf mehr von dem, was er anbot. Oder nahm.
    »Es ist so einfach«, flüsterte er. »Du verzehrst dich nach Leidenschaft, Victoria. Ist dein Marquis denn ein kalter Fisch?«
    Sie war zu benommen, um die Verärgerung zu empfinden, die seine Bemerkung eigentlich entfachen sollte. »Mein Marquis ist nicht mehr mein Marquis«, erwiderte sie mit einer Stimme, die ihr nicht mehr gehorchte.
    »Tatsächlich?« Sebastian zog sich so abrupt zurück, dass sie die Augen öffnete. »Nun, wenn das so ist, werde ich nicht das kleinste bisschen Reue über diesen Vorfall empfinden.«
    Obwohl ihre Lungen zu voll zu sein schienen, um einen weiteren Atemzug aufnehmen zu können, entgegnete Victoria: »Ich bezweifle, dass Reue eine Regung ist, die Ihnen je in den Sinn kommen würde, ganz gleich, wie die Umstände sind.«
    Er lachte, dann drückte er ihr zum ersten Mal einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. »Na ja, man sollte zumindest so tun als ob.« Und dann, so als würde ihm bewusst werden, wie gut ihr Mund schmeckte, küsste er sie wieder. Seine Küsse waren hart und rau, und wie von einer Fessel erlöst, erwiderte Victoria nun seine Liebkosungen.
    Das hier war ganz anders als mit Phillip. Tief in ihrem Unterbewusstsein machte dieser Gedanke sie traurig, denn ihre Leidenschaft war aufrichtig gewesen, ohne die unterschwellige Brutalität, die bei Sebastian mitschwang.
    Als er ihre Handgelenke losließ und sie die Finger in seinen
wirren Locken vergrub, musste sie die Hüften verlagern, um nicht von der Sitzbank zu rutschen, und dabei trat sie mit dem Fuß versehentlich auf den Spazierstock. Sebastian presste sich mit seinem ganzen Gewicht gegen sie, als wollte er sie auf ihrem Platz halten, und drängte seine Hüften gegen ihre. Ein brennendes Kribbeln zwischen ihren Beinen überraschte sie, und sie hob das Becken, verlangte nach mehr und fühlte durch die Kleidung seine Härte.
    Sebastian bewegte sich wieder, und Victoria spürte plötzlich kühle, frische Luft an ihren Brüsten. Sie keuchte erschrocken, und ihr erster Instinkt war, sich freizukämpfen; doch als er lachend die Lippen um eine ihrer Brustwarzen schloss, ließ sie sich wieder nach hinten sinken.
    Grundgütiger... sie hatte ja keine Ahnung gehabt!
    Er leckte und saugte, und sie zog ihn enger an sich. Selbst als sich seine Hände ungeduldig an ihrem geschlitzten Rock zu schaffen machten und beide Seiten nach oben über ihre Hüften schoben, stieß sie ihn nicht von sich. Es lag eine gewisse Freiheit darin, zu wissen, dass sie es jederzeit könnte.
    Aber für den Moment würde sie sich dem hier, was auch immer es war, hingeben. Sie brauchte es.
    Sebastian hatte gewusst, dass sie es brauchte.
    Als seine Hände ihre Oberschenkel hinaufglitten, presste sie sie so fest sie konnte zusammen, aber eines seiner Beine war dazwischen gefangen. Er lachte an der Unterseite ihrer Brüste, dann sah er mit seinen glänzenden, goldenen Augen zu ihr hoch, die halb verborgen waren von seinem Brauenbogen und den Spitzen seiner Locken, welche ihm im Rhythmus der Kutschenbewegungen in die Stirn fielen. »Bist du noch immer unschuldig?«

    »Auf gewisse Weise ja«, antwortete sie mit mehr Aufrichtigkeit, als sie in diesem Moment hätte zustande bringen sollen.
    Er nahm die Hände von ihren Schenkeln und bewegte sie an ihre Taille, zog den Rockbund nach unten und entblößte im kargen Licht der Straßenlaternen und

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