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Das Buch der Vampire 01 - Bleicher Morgen

Titel: Das Buch der Vampire 01 - Bleicher Morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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gefährliche Frage. Sind Sie ganz sicher, dass Sie die Antwort hören möchten?«
    Sie sah ihn abschätzend an - seine Augen funkelten, und um seinen Mund spielte ein kleines Lächeln. Und da entschied sie, dass sie für seine Antwort noch nicht bereit war. Also stellte sie ihm eine andere Frage. »Was meinten Sie damit, dass ich heute Nacht niemanden zum Jagen finden würde?«
    »Ich meinte damit, dass die Untoten sich in den letzten paar Nächten wegen Ihres Kreuzzugs auf den Straßen rar gemacht
haben. Sie alle warten im Silberkelch auf bessere Zeiten und füllen mir dabei die Taschen.« Er lächelte nun unverhohlen. »Deshalb dachte ich, dass ich Sie, enttäuscht von Ihrem mangelnden Erfolg, hier vielleicht irgendwo auf der Straße herumstreunend finden würde.«
    »Kreuzzug? Vampire zu jagen und zu vernichten ist nun mal das, was Venatoren tun. Ich mache nichts anderes als das, was Max schon seit Jahren tut.«
    »Maximilian ist berüchtigt für seine kaltblütigen und berechnenden Tötungen, aber wie es scheint, hat Ihre neue spezielle Technik die Vampire in Aufregung versetzt. Es könnte mit der Tatsache zusammenhängen, dass Sie noch immer das Buch des Antwartha in Ihrem Besitz haben und Lilith damit eine Nasenlänge voraus sind. Ich bin mir diesbezüglich zwar nicht sicher, aber ich weiß, dass die Vampire in den letzten paar Nächten mehr Blut aus Fässern als frisches getrunken haben.«
    »Also sind Sie gekommen, um mich zum Silberkelch zu bringen, damit ich dort jagen kann?«
    Ein Ausdruck des Entsetzens wischte alle Liebenswürdigkeit von seinem Gesicht. »Absolut nicht!« Aber als er ihr leises Lächeln sah, begann er zu lachen. »Touché, meine Liebe.«
    »Warum beschützen Sie die Vampire?« Victoria fühlte sich nun etwas weniger aufgebracht. Ein bisschen entspannter.
    »Ich beschütze keine Vampire.«
    »Das tun Sie ganz gewiss, indem Sie ihnen einen sicheren Ort zur Verfügung stellen, wo sie sich treffen können.«
    »Möglicherweise ist es für mich von Nutzen, ihnen einen Rückzugsort zu bieten, wo sie zur Ruhe kommen können. Möglicherweise ist dieses öffentliche Lokal, in dem sich Zungen
lockern und Informationen fließen, für mich von Vorteil, ebenso wie für andere. Und natürlich lässt sich damit Geld machen - sowohl was die Untoten als auch all die anderen betrifft, die lediglich mit ihnen verkehren wollen.«
    Victoria runzelte die Stirn.
    »Manche Menschen finden es lustvoll, einem Vampir zu erlauben, ihr Blut zu trinken.«
    »Lustvoll?«
    »Sie wurden selbst von einem Vampir gebissen, Victoria. Sie wissen, wie es sich anfühlte, kurz bevor er seine Zähne in Ihrem Hals vergrub. Und wie Sie, nachdem er dies getan hatte, sich einfach hingeben und ihn gewähren lassen wollten.«
    Er schaute sie jetzt auf eine Weise an, die ihr den Atem stocken ließ. Trotzdem gelang es ihr, zu erwidern: »Woher wissen Sie, dass ich von einem Vampir gebissen wurde?«
    Plötzlich war Sebastian auf dem Platz neben ihr, sein Spazierstock polterte zu Boden. Sein Bein drängte gegen ihren Oberschenkel, als er sich zu ihr beugte. Er streifte seinen Handschuh ab, fasste an ihren Mantelkragen und zog ihn zur Seite. Kühle Luft strich über ihre Haut. »Weil ich das hier bei unserem ersten Zusammentreffen gesehen habe.«
    Er fuhr mit dem nackten Finger über ihren Hals, folgte der Sehne, die in die kleine Grube unter ihrer Kehle mündete. Er tauchte seinen Daumen hinein, füllte mit ihm die weiche, nachgiebige Vertiefung, während sich der Rest seiner Hand um die Seite ihres Halses wölbte, die ohne Narbe war.
    Sie konnte sich ihm nicht entziehen. Sie konnte kaum atmen, als ihr Puls gegen seine Hand pochte, die er im Rhythmus ihres Herzschlags anspannte und wieder lockerte.

    »Erinnerst du dich?«, murmelte er. Er neigte ihren Kopf, sodass er in seiner Handfläche ruhte und die vernarbte Seite ihres Halses schutzlos vor ihm entblößt lag, dann beugte er sich hinunter.
    Sie schloss die Augen und fühlte es: Lippen, Zunge, Zähne; sie knabberten, leckten und kratzen sanft und verführerisch über ihre empfindsame Haut. Sie wollte sich ihm entwinden, sie wollte seufzen, sich an ihn drücken, um mehr zu bekommen.
    Ihr Umhang löste sich und glitt ihr von den Schultern, die nun nackt waren über ihrem tief ausgeschnittenen Mieder. Sein Gewicht drückte schwerer auf sie, während seine warmen Hände - eine unverhüllt, die andere bedeckt - über ihre Schultern streichelten. Das Leder seines einzelnen Handschuhs

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