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Das Buch der Vampire 01 - Bleicher Morgen

Titel: Das Buch der Vampire 01 - Bleicher Morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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des Mondes ihr Baumwollunterhemd. Er seufzte tief und wohlig, als er fand, wonach er suchte.
    Sebastian legte beide Hände auf die sanfte Wölbung ihres Bauches, dann schob er sie zusammen, bis seine Finger die vis bulla berührten. »Aah«, sagte er mit schmelzender Stimme. Dann senkte er das Gesicht zu dem warmen Silber.
    Die vage Berührung seiner Lippen an ihrer Haut weckte in ihr das Bedürfnis, zurückzuzucken und sich ihm zu entwinden - und sich gleichzeitig seinem Mund für mehr entgegenzudrängen.
    Es war wie ein kalter Wasserguss, als Victoria die plötzliche Kälte in ihrem Nacken verspürte. Sie wurde ganz still, konzentrierte sich. Ja, sie hatte sich nicht getäuscht.
    Auch Sebastian hielt inne, als würde er ebenfalls eine Veränderung in der Luft wahrnehmen, dann kam die Kutsche mit einem Ruck zum Stehen.
    »Vampire.« Victoria schob ihn weg. Sie zog das Mieder wieder über ihre Brüste und ihre Röcke nach unten. Aus irgendeinem Grund empfand sie die Eisigkeit in ihrem Nacken als ungewöhnlich unheilvoll. Nachdem sie sich davon überzeugt hatte, dass ihr ihre Pflöcke während dieses letzten Intermezzos mit Sebastian nicht abhanden gekommen waren, stand sie auf und fasste nach dem Türknauf.
    Die Nacht war still. Viel zu still.

    Sebastian streckte die Hand aus, als sie den Knauf gerade drehen wollte. Seine Finger schlossen sich um ihr Handgelenk. »Sei vorsichtig, Victoria.«
    Sie sah ihn an. »Ich bin ein Venator.« Dann öffnete sie die Tür.
    Auf der Straße standen ein Imperialvampir und drei Wächter. Sie hatten die Türseite der Kutsche umstellt. Und Victoria begriff: Dies war kein zufälliger Angriff; sie hatten auf sie gewartet.
    Ein hässlicher, aber wenig überraschender Gedanke schoss ihr durch den Kopf. Sie drehte sich wieder zu Sebastian um, schloss die Tür und verriegelte sie. »Hast du mich zu ihnen gebracht?«
    Seine Miene war unergründlich. »Wieso sollte ich dir das Leben retten, indem ich dir von dem Buch des Antwartha erzähle, nur um dich dann anschließend auszuliefern?«
    Laute Schläge gegen die Kutschentür ließen das Gefährt zur Seite schwanken, dann kippte es wieder zurück. Victoria langte nach dem Spazierstock auf dem Boden, legte seine Metallspitze an die Kante der Sitzbank und trat mit dem Fuß darauf. Die Spitze brach ab, und der Stock mit seinem nun mörderisch gezackten Ende wurde zu einem Pflock, der sich im Kampf gegen eines der Schwerter, wie die Imperialvampire sie trugen, verwenden ließ.
    Victorias Hände waren feucht, ihr Herz raste. Sie war noch nie gegen einen Imperialvampir angetreten. Und auch nicht allein - gegen drei Wächter.
    »Venator! Zeige dich!«
    Sie war kein Feigling, doch sie wusste, dass ihre Chancen gleich null waren.

    Eines der Fenster zerbarst, und ein Sprühregen aus Glas ging auf Sebastians schwarzen Wollmantel nieder, der über einen der Sitze gebreitet lag. Mit einem wütenden Knurren nahm er ihn an sich, und die Scherben rieselten klirrend zu Boden. Und noch immer hatte er nichts zu Victoria gesagt.
    Ein anzüglich grinsendes Vampirgesicht tauchte in dem zerbrochenen Fenster auf; der Untote langte nach innen und tastete nach dem Türgriff. Victoria reagierte sofort, indem sie den Pflock durch die Öffnung stieß und wie durch ein Wunder seinen Brustkorb erwischte. Fft! Einer der Wächter war geschafft.
    Aber sie konnte nicht für immer hier drin bleiben. Sie würden nicht einfach weggehen, und Sebastian schien nicht bereit, ihr zu Hilfe zu kommen.
    Victoria lehnte sich aus dem kaputten Fenster. »Wer ruft hier Venator?«
    »Ich tue das.« Der Imperialvampir trat auf die Kutsche zu. Es war eine Frau mit öligem Haar, deren rot-violette Augen ihren Status anzeigten. Sie war, genau wie die Bestien, gegen die Max gekämpft hatte, mit einem Schwert bewaffnet, und sie trug Hosen - schmal geschnittene, eng anliegende Hosen, die mehr Bewegungsfreiheit gestatteten als Victorias Rock.
    »Was willst du?«
    »Ich bin gekommen, um dich zu meiner Herrin zu bringen. Sie wünscht den neuen Venator kennen zu lernen.«
    Victoria machte einen Satz nach hinten, als sich einer der Wächter auf das Kutschenfenster stürzte, in dem vergeblichen Versuch, sie zu schnappen und nach draußen zu zerren. »Bitte richte Lilith mein Bedauern aus, aber meine Besuchszeiten beschränken
sich auf Dienstag und Mittwoch zwischen zwei und halb vier Uhr nachmittags.«
    Victorias Arm preschte nach vorn und packte den Vampir, dem sie gerade entwischt war. Sie krallte die

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