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Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht

Titel: Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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geduckter Haltung und mit dem Messer in der Hand. »Ne Quirlige ham wir da erwischt.« Er lachte. »Wär ne echte Schande gewesn, sie durchzulassen.« Er sprang auf sie zu,Victoria duckte sich und rammte ihm den Kopf so brutal in die Eingeweide, dass er nach Luft schnappte.
    Sie löste sich von ihm, dann attackierte sie ihn mit dem Messer, wobei sie den Berserker, der in ihr schlummerte, mühelos bezwang. Sich das Haar aus dem Gesicht wischend, wandte sie sich wieder dem anderen Mann zu. Sie packte ihn im Genick und schleuderte ihn mit einem wuchtigen Ruck auf seinen Partner, dann beobachtete sie, wie sie zusammen zu Boden stürzten.

    Als der Große gleich darauf mit überraschender Wendigkeit wieder auf die Füße sprang und auf sie zukam, war das spöttische Grinsen von seinem Gesicht verschwunden. »Du kleine Schlampe«, stieß er zornig hervor.
    Die erhobene Klinge ließ ihn innehalten, und Victoria nutzte den Moment, um sie ihm drohend ans Kinn zu legen; allerdings stand er zum Missfallen ihrer Nase viel zu nahe, denn er stank entsetzlich. »Macht euch jetzt davon. Ich habe Wichtigeres zu tun, als mit euch zwei Dummköpfen zu rangeln.«
    Der kleinere Mann verschwand hastig in die Schatten, aus denen er gekommen war, doch der größere rührte sich nicht vom Fleck.
    Eine herannahende Kutsche, die in ihre Gasse abgebogen war, rollte mit knirschenden Rädern über das Pflaster.Victorias Instinkte verschärften sich, als ihr Nacken kalt wurde, trotzdem wandte sie den Blick nicht von dem Mann ab, der sie belästigt hatte.
    Er bewegte sich, so als würde er sich für einen neuerlichen Angriff bereit machen, als die Kutsche neben ihnen langsamer wurde. Das Frösteln war nun intensiver, es musste also mit der Ankunft der Kutsche zusammenhängen. Victoria umfasste den Griff ihres Messers fester, als die Tür geöffnet wurde. Noch bevor sie reagieren konnte, sprang ein Mann heraus und landete mit beiden Füßen auf dem unebenen Grund.
    Er trug maßgeschneiderte Kleidung, wie man sie eher am Hanover Square zu sehen erwartete als hier in St. Giles. Sein Gesicht war halb unter einem hohen, breitkrempigen Hut verborgen, trotzdem konnte Victoria eine lange Nase und ein breites Kinn ausmachen.
    Er drehte sich mit einer Pistole in der Hand blitzschnell zu
dem Mann um und richtete sie auf ihn. »Ich sollte dir eine Kugel in den Kopf jagen«, knurrte der Neuankömmling, »einfach auf offener Straße eine Frau zu überfallen!«
    Ein Vampir? Der mit vage vertrauter Stimme einem Halunken die Leviten las?
    Gewiss nicht.
    Das Frösteln war noch immer so stark, dass es ihr die Nackenhärchen aufstellte und ihre Wahrnehmung schärfte, aber dieser Mann war kein Untoter. Sie wusste es mit Bestimmtheit … Trotzdem waren ihre Sinne weiterhin in Alarmbereitschaft.
    Dann bemerkte Victoria plötzlich das leise Huschen eines grau-schwarzen Schattens, der in das Tintenschwarz hinter der Kutsche glitt.
    Ah .
    Sie trat von der Auseinandersetzung weg - der Neuankömmling hielt gerade mit schwingendem Umhang auf den Schurken zu -, griff in ihre Tasche und ersetzte das Messer durch ihren Pflock.
    Als sie sich umdrehte, sah sie das schwache Glimmen roter Augen zwischen zwei Holzgebäuden auf der anderen Straßenseite - die Lücke war kaum breit genug, dass die Schultern eines Mannes hindurchgepasst hätten. Ihr Puls beschleunigte sich, während sie lächelnd vor die stehende Kutsche schlüpfte, dann über die Straße... hinein in den schmalen Durchgang.
    Sie hörte hinter sich einen erschrockenen Ausruf, als der Neuankömmling sie in der dunklen Passage verschwinden sah, doch sie ignorierte ihn.
    Victoria ging tiefer hinein, als sie plötzlich auf etwas trat, das sich unter ihrem Fuß wand und dann davontrippelte, sodass sie aus dem Gleichgewicht geriet und gegen eine Ziegelmauer prallte.
Aber zumindest war es pelzig und wuselig, nicht achtbeinig und knackend. Mit dem nächsten Schritt landete ihr Stiefel auf etwas Matschigem, faulig Riechendem, und als sie den nächsten machte, wurde ihr klar, dass die roten Augen nirgends zu sehen waren und ihr Nacken wärmer wurde.
    Der Vampir war verschwunden.
    Die Wahrnehmung in ihrem Genick ebenfalls.
    Victoria blieb mit gerunzelter Stirn in der Finsternis stehen, um zu lauschen und zu fühlen. Sie atmete tief ein, so wie Kritanu es sie gelehrt hatte, um ihre Wahrnehmung zu schärfen und ihre Nerven zu beruhigen.
    Nichts. Sie fühlte und hörte nichts.
    Sollten sich ihre Chancen auf einen Kampf in Luft

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