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Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht

Titel: Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Claythorne besuchen«, fügte sie mit echter Vorfreude hinzu.
    »Großartig! Ich werde Gwendolyn morgen die frohe Nachricht überbringen, dass Sie angenommen haben, wenngleich« - er hüstelte vornehm - »ich ihr nicht die genauen Umstände enthüllen werde, unter denen wir uns begegnet sind.« Er unterstrich seine Worte mit einem jovialen Lächeln.
    »Gut. Ich würde und werde Ihre Verschwiegenheit in dieser
Angelegenheit sehr begrüßen.« Victoria lächelte zurück, wobei ihr auffiel, dass Starcassets Lächeln außergewöhnlich fröhlich war; so als wollte er um jeden Preis bewirken, dass sie es erwiderte. Sie hoffte bloß, dass er sein Wort halten und weder Gwendolyn noch sonst jemandem erzählen würde, dass er sie entdeckt hatte, wie sie nachts allein auf den Straßen umherwanderte. Allerdings schätzte sie, dass selbst wenn er es täte, ihm kaum jemand glauben würde.
    Als sie sich wieder in ihrem Sitz zurücklehnte, begann sie sich plötzlich zu fragen, was den Erben des Viscount Claythorne eigentlich in derselben dunklen Nacht in ebendiese Straßen geführt haben mochte.

Kapitel 4
    In welchem Verbena ihren Kopf durchsetzt
    W ar längst überfällig, Sie mal in’ner anderen Farbe als Schwarz zu sehen«, bemerkte Verbena, während sie Victorias Korsett schnürte. »Sie hätten schon vor sechs Monaten Halbtrauer anlegen und dieses hübsche Perlgrau tragen können. Sogar als alle Welt um Prinzessin Charlotte, Gott hab sie selig, getrauert hat, sind sie nach’nem halben Jahr zu Grau übergegangen. Aber das ham Sie ja nicht gewollt, und ich kann Ihnen das auch gar nicht krummnehmen, nachdem Sie den Marquis auf so grässliche Art verloren haben, aber trotzdem, Mylady, fehlen Ihrem Teint hübsche Farben wie Gelb oder Pfirsich. Ihre Wangen könnten wirklich ein bisschen was Lebhafteres vertragen.«
    Victoria wusste, dass es keinen Sinn hatte, ihrer Zofe zu widersprechen, wenn diese in Stimmung für eine Predigt war. Fast schien es, als habe Verbena sich das alles die letzten neun oder zehn Monate aufgespart und müsste ihre Meinung jetzt kundtun, ganz gleich, was ihre Herrin vielleicht einzuwerfen hatte.
    »Ich muss schon sagen, ich bin rechtschaffen froh, dass ich Sie dazu überredet hab, diese ganzen schwarzen Gewänder daheimzulassen. Das hier ist eine Wochenendparty, und da sollten Sie sich ein bisschen Spaß gönnen. Sie ham es sich verdient, Mylady. Das ham Sie wirklich.« Ihr unmöglich orangerotes Haar, das sie zu zwei widerspenstigen, faustgroßen Büscheln, eins unter jedem
Ohr, zusammengebunden hatte, stand wie irgendein steifes Geflecht von ihrem Kopf ab.
    Ihre Blicke trafen sich im Spiegel - das eine Paar Augen funkelnd und von einem gutmütigen Blau, das andere dicht bewimpert, mandelförmig und ernst. »Aber ich bin froh«, fuhr Verbena etwas sanfter fort, »dass Sie Ihre vis bulla nicht zu Hause gelassen haben.Was würden wir ohne Sie und die anderen Venatoren bloß tun?«
    Verbena, deren Cousin Barth der Droschkenkutscher war, hatte Victorias Vampirjäger-Amulett sofort erkannt, nachdem diese vor etwas mehr als einem Jahr begonnen hatte, es zu tragen. Wie sie von Vampiren und Venatoren wissen konnte, obwohl der Rest Londons vollkommen ahnungslos war, verstand Victoria bis heute nicht; aber auf jeden Fall machte es ihr Leben leichter, dass ihre Zofe, die sich bestens darin auskannte, wie man Vampirbisse behandelte, und keine Angst davor hatte, Orte wie den Silberkelch zu besuchen, in ihr Geheimnis eingeweiht war. Eine Zofe zu haben, die Einblick hatte in die intimsten Bereiche ihres Lebens - besonders, wenn es sich darum handelte, sich nachts aus dem Haus zu schleichen und Sachen zu tragen, die dem anderen Geschlecht gehörten - war ein sehr glücklicher Umstand.
    Victoria schüttelte den Kopf und atmete ein, was etwas verhalten ausfiel, nachdem sie nun in ihr Korsett geschnürt war. »Ich fühle mich besser, wenn ich die vis bulla trage, so viel ist sicher. Trotzdem gehe ich nicht davon aus, dass ich sie während meines Aufenthalts hier auf Claythorne brauchen werde. Und ganz gewiss hätte ich nicht eingewilligt, London zu verlassen, wenn Tante Eustacia mir nicht versichert hätte, dass sie nach mir schicken lassen würde, sollten irgendwelche Gefahren drohen. Ich habe außer dem einen Vampir, den ich tötete, nur noch einen
einzigen gesehen, und seit jener Nacht, in der ich Mr. Starcasset traf, keinerlei Hinweise auf weitere entdeckt.«
    »Ihre Tante Eustacia ist schon eine wirklich kluge Frau«,

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