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Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht

Titel: Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht
Autoren: Colleen Gleason
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verlaufen.Victoria unterdrückte ein leises Lachen.
    Es blieb ihr nichts anderes übrig - sie musste ihn aus ihrem Zimmer schaffen und zu seinem bringen... oder zumindest in einen anderen Teil des Hauses.
    Ein rascher Blick nach unten erinnerte sie daran, dass es sich nicht gerade schickte, nur mit einem Nachthemd bekleidet, das aus wenig mehr bestand als aus französischer Seide und Spitze, in einem fremden Haus herumzustreunen. Sie musterte kurz ihren nächtlichen Besucher, der es sich in ihren Kissen gemütlich gemacht hatte, dann zog sie eine Pelerine aus der Garderobe, steckte die Arme hindurch und schloss die drei Knöpfe fest über ihrem Mieder. Sie musste die weiten Ärmel ihres Nachthemds
festhalten, um sie unter den schmaler geschnittenen des Capes zu verbergen, ohne dass sie sich aufbauschten. Der Schnitt des Kleidungsstücks war nicht gerade dazu geeignet, den langen Rock ihres Nachtgewands zu verhüllen, aber zumindest bedeckte es ihr Dekolleté. Sie holte sich ein paar Pantoffeln, schlüpfte hinein, dann kehrte sie zum Bett zurück.
    »Kommen Sie, lieber Mr. Starcasset. Nun, ich nehme an, nach dieser Sache hier kann ich Sie George nennen... zumindest für heute Abend.« Kichernd zerrte sie ihn vom Bett. Dank ihrer au ßergewöhnlichen Kraft fiel es ihr nicht schwer, ihn auf die Füße zu ziehen und ihm einen Arm um die Taille zu legen. Er verlor die Kontrolle über seine Augen; er fokussierte sie auf sie, dann rollten sie plötzlich nach hinten... anschließend zurück nach vorn, um sie erneut anzusehen.
    Es würde nicht mehr lange dauern, bis er einschlief, deshalb musste sie sich beeilen, ihn hier wegzubringen. Sie wollte sich das Entsetzen auf seinem Gesicht gar nicht erst vorstellen, wenn er am Morgen erwachte und feststellte, dass er in ihrem Zimmer war.
    Über diesen Gedanken lächelnd, führte Victoria ihn zur Tür und hinaus auf den Gang. In einer Hand hielt sie die Kerze, mit dem anderen Arm schob und zog sie ihn mit sich.
    Er war ein Stück größer als sie, und sein Kopf begann schlaff zur Seite zu hängen. Plötzlich wurde Victoria bewusst, dass sie keine Ahnung hatte, wo sich sein Zimmer befand oder auch nur, in welchem Flügel des Hauses es liegen mochte. Also entschied sie sich für die sicherste und einfachste Lösung: die Bibliothek direkt ein Stockwerk tiefer.
    Humpf, humpf, humpf ... Sie führte ihn die sechzehn Stufen hinunter, doch als sie unten ankamen, musste sie ihn das letzte
Stück hinter sich her ziehen, da er den Kampf mit seinen Augen und seinem Hals inzwischen verloren hatte. Sein herabhängender Kopf wippte sanft, die Augen waren geschlossen, und die Lider zuckten, als ob er gerade träumte. Das hellblonde Haar fiel ihm in dichten Strähnen über die Schläfen, und sein Mund stand ein wenig offen.Vermutlich nicht die Art, wie er von mir gesehen werden möchte, dachte Victoria und lächelte wieder, dankbar dafür, dass er sich am nächsten Morgen wahrscheinlich nicht an viel des Geschehenen würde erinnern können.Wenn sie also nichts sagte, wäre seine Ehre damit gerettet.
    Sie betrat die Bibliothek, die zum Glück zu den Räumen gehörte, die Gwendolyn ihr am Nachmittag gezeigt hatte, setzte George in einem großen Lehnsessel neben einem sanft prasselnden Feuer ab, dann brachte sie den Kragen ihrer Pelerine wieder in Ordnung.
    Etwas glitzerte auf dem Fußboden; fast hätte sie es übersehen, aber der Schein ihrer Kerze war zufällig darüber hinweggestrichen. Einer von Georges Knöpfen vielleicht? Victoria bückte sich und hob den Gegenstand von dem groben Wollteppich auf, als sie unvermittelt aufkeuchte.
    Nein, kein Knopf.
    Das runde Amulett war aus Bronze und mit der Darstellung eines geschmeidigen Hundes verziert. Es war identisch mit jenem, das sie im Silberkelch entdeckt hatte.

Kapitel 5
    Von Balkonen und schwerem Tadel
    Victoria fuhr mit dem Daumen über die Bronzescheibe. Es konnte kein Zufall sein, dass sie in Sebastians Lokal eines gefunden hatte und das nächste nun hier... wo Sebastian sich gerade aufhielt.
    Die Lippen nachdenklich zusammengepresst, warf sie einen letzten Blick zu George, der behaglich in seinem Lehnsessel schnarchte, dann eilte sie aus der Bibliothek und die Treppe hinauf.
    Tante Eustacia hatte das Amulett betreffend noch keine Antwort von Wayren erhalten, als Victoria aus London abgereist war, ihr aber versprochen, sie sofort zu benachrichtigen, sobald sie etwas erfuhr. Victoria hatte angenommen, dass das Amulett dem Dämon gehörte, doch
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