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Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht

Titel: Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Blick ab. Seine schlichte Frage war in Wahrheit sehr vielschichtig, doch wusste sie nicht, ob er jede der Bedeutungen, die in ihr mitschwangen, auch beabsichtigte. »Warum fragst du? Vielleicht, weil dein Plan, mich Liliths Vampiren auszuliefern, nicht aufgegangen ist? Weil es dir peinlich ist, dass du letztes Jahr aus dem Silberkelch geflohen bist und Max und Phillip sich selbst überlassen hast, sodass sie sich den Vampiren allein stellen mussten?« Obwohl sie betont ruhig sprach, war der Zorn in ihrer Stimme nicht zu überhören.
    Er hielt den Kopf leicht schräg, sodass seine Augen im Schatten lagen und sie nicht sehen konnte, was wirklich in ihnen stand. »Ah. Damit habe ich also die Antwort auf eine meiner Fragen. Du denkst noch immer das Schlechteste von mir - dass ich so abscheulich sein könnte, dich in einer Kutsche zu verführen, während ich dich gleichzeitig den Vampiren ausliefere. Und das ungeachtet der Tatsache, dass ich dich warnte, als dein Ehemann in den Silberkelch kam.Trotz der Tatsache, dass ohne meine Hilfe bei der Beschaffung des Buches des Antwartha Maximilian nun tot sein und Lilith es mit hoher Wahrscheinlichkeit in ihrem Besitz haben würde.« Seine Stimme klang kühl und gleichmä ßig, doch gleichzeitig schwang eine unterschwellige Emotion in ihr mit, die Victoria nicht genau benennen konnte. Sie war sich nicht sicher, ob sie es überhaupt wollte.

    »Falls ich mich recht entsinne, hättest du tatenlos zugesehen, wie Max gestorben wäre bei seinem Versuch, das Buch an sich zu nehmen. Aber ganz unabhängig von diesem winzigen Detail, was hätte ich sonst denken sollen?«
    »Dass ich mich von deinem bildschönen Mund habe hinrei ßen lassen und dich von diesem Schmerz ablenken wollte, der dir so deutlich in die Augen geschrieben stand - und dass das Auftauchen der Vampire ebenso wenig zu meinem Plan gehörte, wie dich zu entkleiden.«
    Nun konnte sie seine Augen sehen, und der Ausdruck in ihnen ließ einen kleinen Schauder über ihren Rücken rieseln. »Max zufolge würdest du immer die Gelegenheit ergreifen, eine Frau zu entkleiden, besonders in einer Kutsche.«
    »Ich habe kein Interesse an Maximilians Meinung, denn das ist alles, was es ist, nur seine Meinung - und vermutlich nichts als ein Hinweis auf seine eigenen Neigungen, wäre er nicht so vehement entschlossen, ein Venator zu sein und sonst nichts. Ein Jäger, ein Henker... ein Mann der Gewalt, der kaum einen Sinn für etwas anderes - oder jemand anderen - hat. Ich hingegen, Victoria... Ich bin kein Mann der Gewalt.«
    »Eine Tatsache, die durch deine feige Flucht aus dem Silberkelch letzten Sommer bestätigt wird.«
    »Die Trauer hat dich hart gemacht, das tut mir leid. Ich bedaure den Tod deines Mannes wirklich. Falls es dich irgendwie tröstet, so möchte ich dir sagen, dass ich annahm, Maximilian würde mir folgen, als ich mich durch den Hinterausgang aus dem Lokal schlich.«
    »Es ist wirklich sehr erhellend, mitten in der Nacht auf meinem Balkon die Ereignisse des letzten Sommers Revue passieren zu lassen, aber es fällt mir schwer zu glauben, dass du dir die
Mühe gemacht hast, Mr. Starcasset durch einen Trick in mein Schlafzimmer zu locken, nur um mir zu zeigen, wie gut du im Mondschein aussiehst.«
    »Du findest, ich sehe gut aus im Mondschein? Was für ein hübsches Kompliment!«
    »Ich möchte dieses Gespräch jetzt beenden, und es ist ohnehin längst überfällig, dass du dich verabschiedest.« Sie drehte sich um und ging auf die Türen zu, bereit, sie hinter sich zu verriegeln, falls er ihr nicht folgen sollte.Wenn er einer Horde Vampire entkommen konnte, würde er bestimmt auch in der Lage sein, einen Weg von ihrem Balkon zu finden.
    Als er die Finger um ihren Oberarm legte, drehte sie sich mit raschelnden Seidenröcken abrupt zu ihm um und schlug sie weg. Es fühlte sich gut an, einem Teil der Anspannung Luft zu machen, die sich in ihr angestaut hatte. Zwischen ihnen. Ihn wissen zu lassen, dass sie diejenige war, die die Kontrolle hatte.
    »Du trägst noch immer deine vis bulla .« Er trat näher zu ihr, und seine Stiefel knirschten auf dem Mörtel des geziegelten Balkons.
    »Überrascht dich das?« Sie fühlte den Türknauf hinter sich, aber obwohl sie die Finger um das kühle Messing legte, machte sie keine Anstalten, ihn zu drehen. Sebastian stand sehr, sehr nahe vor ihr, aber sie war nicht beunruhigt. Immerhin hatte sie schon zahllose Vampire und einen Dämon besiegt. Sogar die Königin der Vampire. Ein

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