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Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht

Titel: Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht
Autoren: Colleen Gleason
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das schien nun doch nicht der Fall zu sein, nachdem es hier auf Claythorne weder Dämonen noch Vampire gab.
    Victoria war so sehr in Gedanken versunken, dass sie ihn erst bemerkte, als es zu spät war. Er trat nur ein paar Schritte von ihrem Zimmer entfernt aus einem Alkoven, sodass sie keine andere Wahl hatte, als stehen zu bleiben.
    Wie nachlässig von ihr. Sie hätte damit rechnen sollen, hätte es wissen müssen.
    »Sebastian.« Sie betrachtete seine attraktiven Züge. Das Licht
ihrer Kerze floss über sein Gesicht und verlieh seinem gewellten Haar einen goldenen Schimmer. Auf seinen Lippen lag dieses sinnliche, amüsierte Lächeln, das sie wahlweise ärgerte oder bezauberte.
    »Nun, Lady Rockley. Was für eine Überraschung, Sie mitten in der Nacht hier im Flur herumwandern zu sehen.«
    Sie war nicht in der Stimmung, sich bezaubern zu lassen. »Ich schätze, mein rüdes Erwachen habe ich Ihnen zu verdanken?«
    Die Belustigung griff auf seine Augen über, als er leicht den Kopf neigte. »Mr. Starcasset ist in ungestümer Liebe zu Ihrer liebreizenden Person entbrannt, und ist, wie ich festgestellt habe, recht handzahm, wenn man ihm genügend Brandy einflößt.«
    Victoria fiel erst jetzt auf, dass sie noch immer im Flur standen, wo sie, so wenig wahrscheinlich das zu dieser nachtschlafenden Zeit auch schien, leicht gesehen werden konnten. Mit einem zornigen Blick marschierte sie an ihm vorbei und griff nach der Türklinke, und Sebastian folgte ihr auf den Fersen.
    Sobald sie in ihrem Zimmer war, stellte sie die Kerze auf ihren Frisiertisch, dann drehte sie sich mit vor der Brust verschränkten Armen zu ihm um und sah ihn an, plötzlich sehr froh darüber, die Weitsicht besessen zu haben, die Pelerine überzuziehen. »Sie haben den armen Mann hier hereingeschickt!«
    »Lassen Sie uns nach draußen auf den Balkon gehen«, schlug er vor. »Ungeachtet der Tatsache, dass Sie verwitwet sind und man es nicht als übermäßig skandalös empfinden würde, wenn man Sie mit einem Mann in Ihrem Schlafzimmer anträfe, ist es wirklich eine wunderschöne Nacht. Abgesehen davon«, fügte er hinzu, als er an ihr vorbei zu den Glastüren ging, die auf eine kleine Terrasse hinausführten, »hege ich nicht den Wunsch, im selben Zimmer mit Ihnen und einem Bett zu sein... es sei denn,
Sie sind bereit, es zu benutzen.« Er machte eine theatralische Pause. »Sind Sie das?«
    Victoria ignorierte den Stachel des Interesses, der ihr einen warmen Schauder über den Rücken jagte, und drängte sich an ihm vorbei auf die Terrasse.
    »Offensichtlich nicht.« Nachdem er die Türen hinter ihnen geschlossen hatte, blieb Sebastian vor Victoria stehen. »Und was Starcasset betrifft... Nun, in Anbetracht der Situation erkannte ich, dass es wesentlich diskreter wäre, Sie aus Ihrem Zimmer zu holen, um mit Ihnen zu sprechen, als zu versuchen, dort selbst einzudringen. Ich hatte den Eindruck, Ihre Gastfreundschaft könnte etwas... unterkühlt ausfallen.« Der Mondschein erhellte sein Lächeln. »Und tatsächlich stehe ich nun hier. Genau an der Stelle, die ich geplant hatte. Und es ist gar nicht so kalt - ganz im Gegenteil. Ich finde die Luft recht erfrischend.« Eine zarte Brise strich über die Spitzen seines zerzausten Haars und über Victorias Wangen. Es war in der Tat eine herrliche Nacht. Die Rosen und Lilien, die unter ihnen im Garten blühten, umhüllten den Balkon mit ihrem Duft. Sie atmete tief ein und roch frische Land- und Nachtluft; sie war durchdringend und dunkel - so ganz anders als das Mosaik künstlicher Gerüche, das London und der feinen Gesellschaft anhaftete.
    Das silbrige Mondlicht unterstrich Sebastians attraktive Erscheinung noch, was vermutlich der Grund war, weshalb er überhaupt vorgeschlagen hatte, auf den Balkon zu gehen; ungeachtet seiner Bemerkung über das Bett. Die Arme ausgestreckt und die Hände auf der Brüstung, beobachtete er sie mit einer Gelassenheit, die sie ärgerte. Das bleiche Licht der Himmelskörper verwandelte die Spitzen seiner Locken in Silber, während es gleichzeitig sein Gesicht teilweise verbarg.

    Victoria wartete darauf, dass er etwas sagte, aber das tat er nicht. Schließlich ergriff sie das Wort. »Nachdem Sie eine solche Mühe auf sich genommen haben, um mich aus meinem Bett zu zerren, wollen Sie mich doch gewiss nicht länger auf die Folter spannen.«
    »Also hast du London verlassen.« Er sah sie eindringlich an, so als suchte er nach irgendetwas. »Wie geht es dir,Victoria?«
    Sie wandte den
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