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Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung

Titel: Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Narr.

    Vermutlich war es sogar das Beste, dass er sich von den Venatoren fernhielt, wenn er derart unvorsichtig war.
    Zavier hielt ausreichend Abstand zu ihm, während er seine Optionen abwog. Er wusste nur wenig über Vioget, doch es reichte, um den Einfluss hinter dem Bastard und den Grund für seine Abtrünnigkeit zu wissen: der legendäre Beauregard.
    Er tastete in den Tiefen seiner Taschen nach seinem Pflock. Es war an der Zeit, dass der Vampir seine Reise ins Höllenfeuer antrat, und Zavier würde ihn mit Vergnügen auf den Weg schicken. Genau wie jeden anderen, der es wagte, ihm in die Quere zu kommen.

    »Wo ist der Schlüssel?«, fragte Max, als Victoria näher kam. Ihr Rock war bis zu den Knien durchnässt, und auch ihre Schuhe trieften. Sie hätte sich vor Verlassen des Konsiliums ein Paar Stiefel anziehen sollen, aber dafür war es nun zu spät.
    Sie hatten sich so leise wie möglich durch den verwilderten Garten geschlichen und standen nun vor der Steinmauer, in die das Alchimistische Portal eingelassen war. Max schien es sehr eilig gehabt zu haben, ihr Ziel zu erreichen, und Victoria, die den Stand der Sonne aufgrund der dichten Wolken nicht genau erkennen konnte, hatte keine Einwände erhoben. Sie war noch immer mehr als nur ein bisschen zittrig wegen des Kusses, den sie getauscht hatten.
    Wobei getauscht nicht ganz das richtige Wort war, um die Erfahrung zu beschreiben. Den sie empfangen hatte, traf es vielleicht eher. In den sie versunken war. Von dem sie überrascht worden war. Der sie beinahe aus dem Gleichgewicht gebracht hätte.

    »Victoria.«
    Sie lenkte ihre Gedanken zurück zur Gegenwart und begriff, dass Max sie gerade zum zweiten Mal nach dem Schlüssel gefragt hatte. »Er ist hier.« Sie musste ihren schweren Herrenmantel ausziehen, um an das Armband zu gelangen, das sie sich unter den Ärmel ihres schlichten Kleides geschoben hatte.
    Max beobachtete, wie sie die breite Silberspange abzog und anschließend das kleine Scharnier bewegte, das ihre beiden Hälften verband. Das Armband klappte auf, und an seiner Innenseite kam der in eine spezielle Mulde eingepasste Schlüssel zum Vorschein.
    Victoria schob ihn mit dem Daumen heraus, dann reichte sie ihn Max, der gerade mit unheilvoller Miene den Himmel betrachtete. »Wir sollten uns beeilen.« Er griff nach dem flachen Schlüssel, dann schob er das Gestrüpp, das vor der Tür wucherte, beiseite.
    Er kniete sich hin, so wie Victoria es eine Woche zuvor getan hatte, als sie mit Ylito hier gewesen war, dann kratzte er Moos und Erde weg, um die Öffnung für den Schlüssel freizulegen.
    Victoria überprüfte unterdessen die beiden anderen Schlüssellöcher - eins davon war schon zuvor aktiviert worden, das andere erst nach ihrem letzten Besuch. Sie sah nur die Rückseiten der kleinen, schmalen Schlüssel, denn nachdem die dünnen Metallrechtecke nun fest an ihrem jeweiligen Platz saßen, konnten sie erst wieder herausgezogen werden, sobald die Tür geöffnet worden war.
    »So.« Max stand auf und schaute sie an. »Sollen wir?«
    Er umfasste den Steinkreis in der Mitte der Tür und drehte ihn. Dann begann sich die Scheibe tatsächlich im Uhrzeigersinn
zu bewegen, und Victoria hielt den Atem an. Sie konnte noch immer nicht glauben, dass die Tür wirklich aufgehen würde.
    Als plötzlich ein dumpfes Geräusch ertönte, nickte Max ihr zu. Eine Sekunde später rollte die Tür zur Seite.
    Zu Victorias Überraschung trat er zurück, um ihr den Vortritt zu lassen, woraufhin sie prompt in ein Spinnennetz lief. Sie versuchte, ihr unwillkürliches Erschaudern zu verbergen, während sie die klebrigen Fäden beiseiteschob und sich anschlie ßend hektisch über Arme und Haare strich, um sicherzustellen, dass keine der Spinnen auf ihr herumkrabbelte.
    »Du hast Angst vor Spinnen?« Max’ Stimme klang amüsiert.
    »Ich habe keine Angst … Igitt!« Nur mit Mühe konnte sie ein Japsen unterdrücken, als eine über ihre Hand spazierte und sie sie zu Boden schnipste. »Ich mag sie nur nicht. Sie trinken Blut, als wären es kleine Vampire, außerdem haben sie zu viele Beine.«
    Nachdem sie sich von den Spinnweben befreit hatte, trat sie ganz durch die Tür, dann stand sie in einem dunklen Raum, der alt und modrig roch. Doch wegen der Dunkelheit brauchte sie sich keine Sorgen zu machen, denn gleich neben der Tür war ein Wandleuchter befestigt. Unter ihm befanden sich ein kleiner Zinnkrug und ein Tischchen mit einem Feuerstein und einer Spule sehr alten Fadens

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