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Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung

Titel: Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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darauf, um damit eine Flamme zu entzünden.
    Sie vermutete, dass in dem Krug Öl war, deshalb nahm sie ihn von seinem Haken und goss den Inhalt in den brüchigen, trockenen Wandleuchter. Mit Max’ Hilfe gelang es ihr, ein kleines Stück Zunder zu entfachen, sodass sie nur wenige
Minuten nach Öffnen der Tür eine hell leuchtende Fackel hatten.
    »Lass uns das Portal schließen«, schlug sie vor. Ihr Nacken war zwar nicht kalt, trotzdem sollten sie kein Risiko eingehen, denn wer konnte schon wissen, wie lange sie hierbleiben würden.
    Die Tür bewegte sich rumpelnd wieder in ihre Ausgangsposition, und Max sagte: »Bring das Licht hierher. Ich denke, wir können die Schlüssel von innen herausziehen.«
    Victoria kam seinem Befehl nach, indem sie die Fackel über seine Schulter hielt, während er sich zur Mitte der Tür beugte. Mit ein paar flinken Bewegungen, dem stumpfen Geräusch gegeneinanderschabender Steine und einem leisen Grunzen förderte er den kleinen Silberschlüssel zutage, der kurz zuvor von der Außenseite an seinen Platz geglitten war.
    »Raffiniert … auf diese Weise kann man sich nicht versehentlich einsperren.« Während Victoria weiterhin das Licht hielt, entfernte er die beiden anderen Schlüssel - einer aus Gold und einer aus Bronze - und steckte sie in seine Tasche.
    Nachdem er sich wieder aufgerichtet hatte, sahen sie einander in dem schwachen Lichtkreis, der durch die dunkle Kammer tanzte, an.
    »Gib mir jetzt den Splitter zurück«, verlangte sie.
    »Nein. Hat dich die Erfahrung denn gar nichts gelehrt?«
    Victoria verspürte einen Anflug von Zorn und wollte gerade zu einer Erwiderung ansetzen, als er ihr linkes Handgelenk umfasste. »Sieh her.«
    Er hob ihre Hand hoch und hielt sie ins Licht. Als Victoria nun die Finger öffnete, erkannte sie zu ihrem Entsetzen, dass
ihre Handfläche - die, mit der sie den Splitter gehalten hatte - und zwei ihrer Finger in einem schwachen, bläulichen Licht schimmerten.
    »Was ist das?« Sie reichte Max die Fackel und verglich ihre beiden Hände. Als ihr klar wurde, dass die bläuliche Färbung keine optische Täuschung war, versuchte sie, sie wegzureiben.
    »Wenn du für längere Zeit Hautkontakt mit dem Obsidian des Obelisken hast, beginnt seine Energie, in dich hineinzusickern, wobei eine solche Färbung entsteht. Mit ein wenig Glück wird sie über kurz oder lang verblassen.« Als er ihr nun wieder ins Gesicht sah, waren seine dunklen Augen flach und hart. »Berühre ihn nie wieder direkt. Wer weiß, wen du sonst beim nächsten Mal anbetteln wirst, dich zu küssen.«
    Damit drehte er sich mitsamt der Fackel weg und ließ Victoria einfach stehen. Ihre Wangen glühten, und eine Welle des Zorns und der Erniedrigung rollte über sie hinweg. Anbetteln?
    Anbetteln?
    Aber er hatte es doch gewollt. Sie hatte es in seinem Blick gesehen.
    Victoria schüttelte kurz den Kopf, dann sah sie sich zum ersten Mal wirklich in dem Raum um und stellte dabei fest, dass er in Wahrheit gar nicht so klein war. Tatsächlich war das Labor sogar ziemlich groß und zudem sehr gut ausgestattet. Die einzelne Fackel in Max’ Hand beleuchtete ihre Umgebung nur spärlich, doch dann entdeckte Victoria noch eine zweite Wandleuchte, die, nachdem sie sie entzündet hatte, mehr Details erkennen ließ: ein paar lange Tische, fünf oder sechs Stühle unterschiedlicher Höhe und Beschaffenheit, diverse Utensilien sowie kleine Häufchen von Metallspänen und -tropfen. Es gab
flache Holzschalen und tiefe aus Metall, runde und fast dreieckige, kleine und große. Überall standen staubbedeckte und zum Teil mit schwarzen Flecken verunzierte Kelche, verkorkte Krüge und winzige, mit Schnitzereien versehene Schatullen herum. Große Klumpen Silber, Bronze, Kupfer, Eisen, Quarz und Marmor häuften sich auf den Tischen oder lagen über den Boden verstreut, der mit Staub, Erde und etwas, bei dem es sich um Tierexkremente handeln musste, bedeckt war.
    Victoria ging an einem der Tische vorbei, die die Wände säumten, und machte sich in den Überresten von Palombaras alchimistischen Experimenten auf die Suche nach einem Hinweis, was die Untoten - und andere - so leidenschaftlich begehrten. Doch da war nichts, was ihre Aufmerksamkeit erregte, nichts, das wichtig genug aussah, als dass es sich um Notizen oder Schriften über die Arbeit des geheimnisvollen Forschers hätte handeln können.
    Als sie sich umdrehte, um einen der anderen Arbeitstische in Augenschein zu nehmen, stieß ihr nasser Schuh gegen einen

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