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Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung

Titel: Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Herzogin um den Hals trug, hüpfte in die Luft, dann schlug es mit einem dumpfen Geräusch gegen ihren Busen. »Victoria, was um alles in der Welt - Oh! Ach, du liebe Güte!«
    »Oh!«, wiederholte Nilly, die von hinten über Winnies dralle Schulter linste.
    Victoria trat auf sie zu, gefolgt von Max, dessen düsteres Aussehen der Auslöser für die entsetzte Reaktion der Damen gewesen war.
    »Bleib, wo du bist«, befahl Lady Winnie grimmig. Sie fuchtelte dabei mit einem unhandlichen Pflock herum, der so lang war wie ein Unterarm und so dick wie ihr Handgelenk, bevor sie sein zugespitztes Ende auf Max richtete. »Hat er dir etwas zuleide getan,Victoria? Einen Schritt weiter, und -«
    »Hat er dich etwa gebissen?«, erkundigte sich Lady Nilly atemlos. Ihre Augen waren so weit aufgerissen, dass rings um die Iriden das Weiße sichtbar wurde. »Hat es wehgetan?«
    »Was macht ihr beide hier?« Victoria griff sanft nach dem Handgelenk der Herzogin, um den lächerlichen Pflock zu senken.
    »Wir jagen Vampire«, antwortete Lady Winnie in einem übertriebenen Flüsterton, während sie Max weiterhin drohend
musterte. »Du armes Mädchen. Ich wollte dich nicht erschrecken, aber ich bin sicher, dass dieser Mann hier ein Vampir ist.«
    »Er ist kein Vampir.« Victoria hatte Mühe, ein Lächeln zu unterdrücken. Ein kurzer Blick zu Max bestätigte ihr, dass er die Situation alles andere als komisch fand. »Obwohl ich verstehe, wie du auf diesen Gedanken kommst.«
    Das Geräusch, das er daraufhin ausstieß, konnte nur als Knurren bezeichnet werden. »Victoria, es ist beinahe dunkel«, ließ er sie mit einem warnenden Unterton in der Stimme wissen.
    »Du hast Recht. Also, Herzogin Winnie«, fuhr sie fort und benutzte dabei ihren Kosenamen für die Frau, »was macht ihr denn bloß hier?«
    Plötzlich ertönte ein weiteres Knacken im Unterholz - wenngleich es, wie man zu Verbenas Verteidigung sagen musste, nicht ganz so ungestüm war wie das davor -, dann wurde ein orangeroter Schopf sichtbar, gefolgt von einem rotwangigen Gesicht.
    »Ich bitte um Verzeihung, Mylady«, wandte sie sich hastig knicksend an Victoria. »Ich hab versucht, sie davon abzubringen -«
    »Was habt ihr alle hier verloren?«, donnerte Max.
    Nilly quiekte, und wieder quollen ihr fast die Augen aus dem Kopf. Lady Winnie hielt sich zwar tapferer, wich aber dennoch ein paar Schritte zurück, während sie blindlings nach ihrem Kruzifix tastete und es wie einen Talisman in die Höhe reckte.
    »Sind wir heute ein bisschen unleidlich?«, rutschte es Verbena heraus, doch als sie die Ungeduld in Victorias Miene bemerkte,
fügte sie rasch hinzu: »Lady Melisande ist mit dem Conte Regalado ausgegangen. Er macht ihr den Hof, Mylady, aber das hab ich erst heute mitgekriegt, weil ich nämlich hörte, wie die Damen darüber redeten.«
    »Regalado hat meine Mutter?« Kalte Panik durchströmte Victoria. Nein, war ihr erster Gedanke. Nein. Nicht schon wieder. Nicht wie Phillip …
    Verbena nickte energisch. »Und die beiden dort wollten unbedingt mitkommen, als ich los bin, um sie zu suchen.« Sie zog nun ihren eigenen Pflock hervor, der, was wieder für sie sprach, von wesentlich handlicherer Größe als Winnies war. Gleichzeitig kam er Victoria mit seinen rosafarbenen Pailletten und den Überresten einer Feder, die noch immer an seinem stumpfen Ende befestigt war, irgendwie bekannt vor.
    »Wann sind sie aufgebrochen? Wie lange sind sie schon fort?«
    »Nicht mehr als zwei Stunden«, erwiderte Verbena mit ernster Miene. »Er wollte sie auf eine Spazierfahrt mitnehmen. Die Damen hier dachten, dass er sie hierher bringen würde, falls er - na ja, Sie wissen schon, falls er ihr wirklich etwas antun wollte. Und weil sie ja auf dieser Party hier waren, haben sie drauf bestanden, mich zu begleiten.«
    Ihre Mutter in der Gewalt von Regalado. Der Gedanke wütete in Victorias Kopf wie ein Sturm auf hoher See.
    Doch dann verdrängte sie die Angst, die ihr die Sinne zu vernebeln drohte, und konzentrierte sich.
    Waren sie in der Villa? Falls ja, war es ein Segen, dass sie selbst bereits hier war … andererseits konnte er sie an alle möglichen Orte gebracht haben.Victoria wurde bewusst, dass Max näher an sie herangetreten war und sie ansah, fast so als wollte
er ihr seine Unterstützung anbieten. Er würde ihr helfen, die Villa zu durchkämmen und mit ihr in Akvans unterirdischen Schlupfwinkel hinabsteigen, um nach ihrer Mutter zu suchen.
    Victoria erwiderte seinen Blick. Ihre Nerven

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