Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung

Titel: Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
Vom Netzwerk:
zu Wort. »Dank Miro haben wir das perfekte Mittel, um einen kleinen Tumult zu veranstalten, nicht wahr, Max? Ja, wir werden die Vampire von euch ablenken, sodass ihr durch den geheimen Eingang ins Haus gelangen könnt.«
    In Pesaros Stimme schwang Verachtung mit, als er an Sebastian gerichtet sagte: »Und was wollen Sie tun, sobald Sie drinnen sind? Beauregard bitten, dass er Ihnen Victoria übergibt? Ich schätze, das wird er bestimmt ohne Widerrede tun.«
    »Er rechnet nicht damit, dass ich gegen ihn kämpfe, aber genau das werde ich tun. Falls nötig, werde ich ihn sogar töten«, antwortete Sebastian vollkommen aufrichtig.
    Max sah ihn scharf an, dann nickte er wieder kurz. »Ja, ich glaube Ihnen sogar, dass Sie das tun werden.«
    Sebastian gab den Männern ein paar kurze, gezielte Anweisungen, bevor sie sich folgendermaßen aufteilten: Michalas und ein blonder Venator begleiteten Max, während der andere, Brim, Sebastian folgen würde.
    Als sie sich gerade trennen wollten, drehte Pesaro sich noch einmal zu ihm um und fasste nach Viogets Schulter. Allerdings war der Druck seiner Finger viel zu fest, als dass es eine freundliche Geste hätte sein können. »Holen Sie sie da raus.« Seine dunklen, kalten Augen sagten alles, was zwischen ihnen unausgesprochen
geblieben war, jetzt und in der Vergangenheit. Doch zumindest verfolgten sie im Moment dasselbe Ziel.
    Dann wandte er ihm den Rücken zu, um mit raschen Schritten Michalas und dem blonden Venator zu folgen.
    Und Sebastian, dessen Kehle vor Sorge wie zugeschnürt war, begab sich in den tiefen, engen Tunnel unter dem Haus, in das er nicht gehen wollte.
    Weil er sich vor dem fürchtete, was ihn dort erwarten würde.
    Sie hatten den geheimen Eingang schon fast erreicht, als Sebastian es hörte: ein dumpfes, grollendes Wummern in der Ferne, oberhalb und jenseits von Beauregards Privatzimmern. Das versprochene Ablenkungsmanöver.
    Es stand nicht zu befürchten, dass die drei Venatoren - zu denen immerhin der legendäre Pesaro zählte - es nicht mit einem Dutzend Untoter würden aufnehmen können. Sosehr es Sebastian auch widerstrebt hatte, ausgerechnet ihn um Hilfe bitten zu müssen, wusste er doch, dass es für diese Aufgabe keinen Besseren gab.
    Als nun etwas näher ein weiteres, widerhallendes Donnern ertönte, nahm er dies als Zeichen, dass es nun an ihm war, seinen Teil beizutragen.
    Vor der Geheimtür drehte er sich ein letztes Mal zu Brim um. Der dunkelhäutige Mann mit dem unmodernen Bürstenschnitt, der seine vis bulla an einer schmalen, gut gepflegten Braue trug, überragte ihn um Kopfeslänge. Er schien geradezu vor Energie zu vibrieren, als er Sebastian mit einem Nicken zu verstehen gab, dass er bereit war, woraufhin sich dieser wieder der Tür zuwandte.
    Er zögerte kurz, noch immer voller Furcht, was er hinter ihr
vorfinden würde, doch dann nahm er sich zusammen und schob sich hindurch, gefolgt von Brim. Er hörte, wie der Wandteppich hinter ihnen zufiel. Auf der anderen Seite wurden sie bereits von einem Vampir erwartet, der sich augenblicklich auf sie stürzte, doch Brim hatte bereits seinen Pflock gezogen. Sebastian hörte den Untoten zu Staub zerfallen, während er auf das rote Samtbett mit den beiden Gestalten darauf zurannte. Die Kampfgeräusche in seinem Rücken verrieten ihm, dass Brim noch auf weitere Vampire gestoßen war, die er nun in Schach hielt, doch Sebastians einziges Ziel bestand darin, zu Victoria zu gelangen.
    Er konnte es nicht erkennen. Er konnte nicht sehen - seine Beine schienen ihn nicht schnell genug zu ihr zu tragen. Es war, als versuchte er, durch einen Fluss zu waten, sich durch einen reißenden Strom zu kämpfen. Und in der Luft hing der dumpfe, metallische Geruch von Blut.
    Plötzlich war Beauregard vor ihm. Seine Augen blitzten rosarot, die Fangzähne waren lang und scharf. »Du kommst zu spät. Bitte verzeih, dass ich dir nicht mein Beileid ausspreche, doch eines Tages wirst du mir danken, das weiß ich.«
    »Nein.« Sebastians Blick zuckte zu der bäuchlings daliegenden Gestalt auf dem Bett. Ihr langes Haar verbarg ihr Gesicht, und über ihren Körper war eine Decke gebreitet. »Ich glaube dir nicht.« Er konnte es nicht. Würde es nicht.
    »Glaub was du willst, aber sie gehört jetzt mir. Siehst du?«
    Er krempelte seinen Ärmel hoch und zeigte Sebastian seinen schlanken, von Muskelsträngen durchzogenen Arm, den das verfluchte Kupferband umschloss. Aus einem tiefen Schnitt zwischen seinem Handgelenk und dem Armband

Weitere Kostenlose Bücher