Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung

Titel: Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
Vom Netzwerk:
dass in der Stadt geköpfte Leichen entdeckt wurden«, fügte er hinzu. »Mein Cousin arbeitet bei der Polizei, und er informiert mich über alles, was vor sich geht.«
    »Aber wozu ihre Köpfe mitnehmen? Es sind Vampire«, fragte Victoria noch einmal, wenn auch nur, um ihre Gedanken von der morbiden Aufgabe, die vor ihnen lag, abzulenken. Natürlich konnten sie die Toten nicht hier zurücklassen. Michalas hatte vollkommen Recht.
    Am Ende trugen sie die Leichen zu einem kleinen Grundstück mehrere Straßen vom Palombara-Anwesen entfernt. Michalas würde seinem Cousin den Hinweis geben, diese spezielle Gasse zu inspizieren, anschließend konnte die Polizei dann zumindest versuchen, die Familien der Opfer ausfindig zu machen.
    Nachdem sie ihre Arbeit vollendet hatten, war Victoria zwar schmutzig, blutbesudelt und ziemlich angeekelt, aber da sie noch immer darauf bestand, die Tierkadaver zu sehen, brachte Michalas sie zu der nur zwei Straßen von dem Spalt in der
Mauer entfernt gelegenen Stelle, wo er den Haufen entdeckt hatte.
    Er war noch immer da, in der dunkelsten Ecke eines zugewucherten Hofs hinter einem ausgebrannten Wohnhaus. Sie hatte keine Ahnung, wie Michalas je auf ihn hatte aufmerksam werden können.
    Ihm zufolge war er inzwischen weiter angewachsen. Die Kadaver waren vollkommen verwest, und von dem Haufen ging ein bestialischer Gestank aus. Soweit Victoria erkennen konnte, handelte es sich bei den Opfern ausschließlich um Hunde, Katzen und ein oder zwei Wölfe.
    Aber es war mehr als wahrscheinlich, dass die vier toten Menschen ebenfalls für diesen Haufen bestimmt gewesen waren.
    »Jetzt wissen wir, dass die Untoten darin verwickelt sind«, bemerkte Victoria, während sie und Michalas sich, noch immer wachsam nach weiteren Vampiren Ausschau haltend, von dem dunklen Hof entfernten. »Aber nun stellt sich die Frage: Was tun sie mit all den Köpfen?«

Kapitel 3
    In welchem Victorias Idyll gestört wird
    V ictoria und Michalas verbrachten den Rest der Nacht da mit, den Rione um die Villa Palombara herum zu durchkämmen. Nach einer mageren Ausbeute von drei weiteren
gepfählten Vampiren kehrten sie bei Sonnenaufgang ins Konsilium zurück, um Ilias Bericht zu erstatten. Als sie ihn fanden, war er gerade auf dem Weg zu einer Besprechung mit Wayren.
    Nach einer kurzen Unterredung schlug Ilias vor, dass Victoria ihn zu Wayren in deren Privatbibliothek begleiten solle. Michalas war erleichtert, dass er entlassen worden war; mit einem verschmitzten Grinsen kündigte er an, nach Hause gehen und einfach nur noch in sein Bett fallen zu wollen.
    Victoria wäre seinem Beispiel gern gefolgt, aber natürlich tat sie es nicht. Stattdessen betrat sie gemeinsam mit Ilias die Bibliothek, in der es nach alten Büchern, nach Papier und Papyrus, Tinte und Leder roch. Sie war zuvor erst einmal kurz hier gewesen, deshalb nutzte sie nun, als sie wieder in den kuppelartigen Raum mit der einzelnen, durch drei Riegel verschlossenen Tür kam, die Gelegenheit, sich ein weiteres Mal umzusehen.
    Die Decke des runden Zimmers befand sich hoch über ihrem Kopf, und in den Regalen, die in die gewölbten Wände eingelassen zu sein schienen, standen endlose Reihen von Büchern. Bei genauerem Hinsehen erkannte sie jedoch, dass die Regale aus Steinplatten bestanden, in die Buchstaben oder Symbole in einer Sprache graviert waren, die Victoria nicht kannte. Sie vermutete, dass die Zeichen irgendeine Art Code darstellten, nach dem die Bücher, Schriftrollen und ledergebundenen Pergamente geordnet waren.
    Victoria trat auf den dicken, weißen Teppich, der die Hälfte des Bodens bedeckte, und wählte einen Stuhl mit gerader Rückenlehne als Sitzplatz. In der Mitte des Raums befand sich eine große Glasscheibe, die als Schreibtischplatte diente. Dahinter saß Wayren, deren Brille ordentlich auf einem Holztablett
neben einem aufgeschlagenen Buch abgelegt war. Ilias, der hinter Victoria eingetreten war, schloss die Tür, dann setzte er sich auf den einzigen verbliebenen Stuhl.
    Das Zimmer war nicht so groß, wie Victoria es in Erinnerung hatte; dabei wusste sie, welche Vielzahl von Werken Wayren darin aufbewahrte. Dutzende von Kerzen brannten in Wandleuchtern, auf einigen der niedrigeren Regalböden und in vielarmigen, mehrstöckigen Lüstern. Obwohl der Raum tief unter der Erde lag, war es in ihm so hell wie an einem Mittag im Juli.
    Ilias sah Wayren an. »Wo ist Ylito? Kommt er nicht?«
    »Ylito?« Der unvertraute Name überraschte Victoria. Sie kannte

Weitere Kostenlose Bücher