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Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung

Titel: Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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noch die Führung zu übernehmen. Zusammen pirschten sie sich weiter und folgten dem Rascheln, als Victoria etwas - oder jemanden - hinter sich spürte.
    Sie drehte sich gerade noch rechtzeitig um, um zu sehen, wie ein großes, schwarzes Leintuch über sie geworfen wurde.
Mit einem Warnschrei zu Zavier duckte sie sich weg, als sich auch schon zwei große Männer, die von der Rückseite des Mausoleums gekommen sein mussten, auf sie stürzten.
    Victoria stützte sich auf einem Grabstein ab, drosch mit den Beinen um sich und verpasste dabei einem der beiden einen Tritt in den Bauch, sodass er mitsamt der Decke, mit der er sie hatte überrumpeln wollen, zu Boden sackte. Der andere griff nach ihrem Arm, aber sie entwand sich ihm mit solchem Schwung, dass sie in dem Lorbeergestrüpp landete, in welchem sie zuvor das helle Aufblitzen gesehen hatte.
    Die Äste waren hart und stachelig, außerdem war der Angreifer ihr gefolgt und versuchte nun, sie mit aller Gewalt aus dem Unterholz zu zerren. Victoria hörte einen Ruf, sah auf und erblickte Zavier, der hinter dem Mann stehen geblieben war und mit in die Hüften gestemmten Händen das Geschehen beobachtete.
    Er hatte also dazugelernt.
    Doch dann rammte ihn etwas von hinten, als sich ein dritter Gegner ins Getümmel stürzte, und Zavier ging in einem Chaos von Fäusten und tretenden Füßen zu Boden.
    Mit einem Aufschrei versetzte Victoria ihrem Angreifer einen derart heftigen Kick, dass sie noch tiefer in das Gestrüpp zurückgeschleudert wurde. Aber sie schaffte es, sich auf die Seite und aus den Büschen herauszurollen, dann sprang sie wieder auf die Füße. Sie wirbelte um die eigene Achse, als sie in dem dunklen Dickicht hinter sich plötzlich etwas bemerkte.
    Ein blasses Gesicht mit hellem Haar. Eine Gestalt, die sich durch das Gestrüpp davonzuschleichen versuchte, und zwar
mit denselben Bewegungen wie zuvor die Person, die das Gipsbonbon nach ihr geworfen hatte.
    Aber noch bevor Victoria reagieren konnte, wurde sie wieder zu Boden gestoßen, wo sie mit dem Gesicht voran in dem feuchten Gras landete. Wieder wurde das Leintuch über sie geworfen; noch bevor sie sich zur Seite wälzen konnte, umhüllte es schon ihre Vorderseite mitsamt dem Gesicht und blieb dort haften, während der Angreifer sie hochhob.
    Starke Arme umschlangen sie und pressten ihre eigenen, von dem Leintuch umwickelten, eng an ihren Körper.Victoria rang unter dem schweren Gewebe nach Luft, wand und trat um sich, bis sie zwei gute Treffer gegen die Beine des Mannes landete, der sie festhielt, dann schmetterte sie ihren Kopf nach hinten.
    An dem befriedigenden Knacken und daran, dass er sie plötzlich losließ, erkannte Victoria trotz ihres dröhnenden Kopfes, dass sie ihr Ziel getroffen hatte. Sie taumelte zu Boden, und es dauerte eine ganze Weile, bis sie sich aus den Falten des Leintuchs befreit und auf die Füße gerappelt hatte.
    Als sie es schließlich geschafft hatte, war Zavier schon bei ihr. Sein rotes Haar stand in wirren Büscheln nach allen Seiten ab, und er atmete schwer. »Alles in Ordnung?«, fragte er, zufrieden grinsend.
    Sie blickte sich um. Ihre Gegner hatten das Weite gesucht, sodass nun nur noch sie beide keuchend auf dem dunklen Friedhof standen. Dann wandte Victoria sich dem Gestrüpp zu, in dem sie dieses Gesicht gesehen hatte, von dem sie sich sicher war, dass sie es kannte. Aber dort war nun nichts mehr außer flachgedrückten Büschen und zerbrochenen Zweigen - die sowohl
von ihrem eigenen Sturz in das Dickicht als auch von der Person stammten, die das Ganze beobachtet hatte.
    »Sie sind entkommen«, stellte sie fest.
    »Ja, das sind sie. Haben mich von hinten überrascht - drei von ihnen gleichzeitig. Ein Pflock hatte bei ihnen nicht viel Sinn«, erklärte er kameradschaftlich.
    Er hatte Recht,Venatoren kämpften nun einmal leider nicht mit Pistolen oder Messern. Ihr Ziel waren die Untoten, und nicht gefährliche Menschen. Doch es schien Zavier nicht weiter zu kümmern, dass ihren Angreifern die Flucht gelungen war.
    »Wer waren sie?« Victoria sah sich wieder nach allen Seiten um. »Und warum wollten sie mich entführen? Haben die das bei Ihnen auch versucht?«
    »Nein, sie schienen mich lediglich aus dem Weg räumen zu wollen, um an Sie heranzukommen. Sobald sie erkannten, dass sie es nicht mit uns aufnehmen konnten, sind sie allesamt weggerannt.«
    Victoria sah nach oben zu dem Fries des Mausoleums mit dem eingravierten Familiennamen. Obwohl sie noch immer nicht alle

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