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Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung

Titel: Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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glitt es glatt und geschmeidig hinein. Fft!
    Noch bevor die Asche der Frau zu Boden gerieselt war, wandte Victoria sich dem dritten Untoten zu. Sie wollte ihn gerade pfählen, als sie das Rasseln von Schlüsseln an seiner Hüfte hörte. Also fasste sie nach unten, wobei sie den pochenden Schmerz ihrer Verletzung plötzlich stärker registrierte als zuvor, und schnappte sich die Schlüssel, bevor sie ihm den Pflock durch die Brust trieb.
    Denn das Pfählen von Vampiren hatte ein eigenartiges Phänomen zur Folge: Es löste sich dabei nicht nur der Körper der Person auf, sondern auch all ihre persönlichen Besitztümer, die Kleidung und was auch immer sie sonst noch am Leib trug. Die einzige Ausnahme schienen Objekte aus Kupfer zu sein - ein Umstand, durch den es den Venatoren gelungen war, einen
der fünf besonderen Ringe, die Lilith ihren treuesten Wächtervampiren geschenkt hatte, in ihren Besitz zu bringen.
    Wayren hatte das, was mit den Untoten geschah, als eine Art Implosion bezeichnet; aber selbst sie hatte keine wirkliche Erklärung dafür. Stattdessen hatte sie, in einem seltenen Moment der Ungezwungenheit, gemutmaßt, dass es möglicherweise nicht mehr war als eine willkommene Laune des Schicksals, die den Venatoren ihre Arbeit wesentlich erleichterte: Es blieben keine Überreste, Leichen oder persönlichen Habseligkeiten zurück, die entsorgt oder erklärt werden mussten.
    Was auch immer dahinterstecken mochte, Victoria war froh, die Schlüssel bemerkt zu haben, bevor sie den Vampir gepfählt hatte. Als sie nun schwer atmend im Gang stand und der Schmerz auf beiden Seiten ihres Körpers wütete, sowohl in ihrem linken Bein als auch an ihrer rechten Hüfte, entdeckte sie das Lederband an der Stelle wieder, wo sie es wenige Momente zuvor während des Kampfes verloren hatte. Sie hob es auf und steckte es in eine der Taschen, die Verbena in den Rock ihres Abendkleids genäht hatte, als sie plötzlich ein unangenehmes Kribbeln überfiel.
    Wieder fühlte sie die pure Bösartigkeit, die der Splitter des Obelisken ausstrahlte, deshalb war sie wirklich erleichtert, dass sie ihn wiedergefunden hatte. Er würde bei ihr - und anschlie ßend im Konsilium, zusammen mit dem anderen, größeren Fragment - viel sicherer sein.
    Außerdem verfügte sie jetzt über einen Satz Schlüssel, von denen mindestens einer die Kerkertür öffnen würde. Vorausgesetzt natürlich, sie schaffte es dorthin, bevor irgendjemand kam, um nachzusehen, was die Lieferung des Venators an den
Dämon verzögerte.Victoria blieb kurz stehen, um zu lauschen, doch sie hörte nichts. Offensichtlich war bisher kein Alarm geschlagen worden, woraus sie schloss, dass niemand ihre kurze, gewalttätige Auseinandersetzung mitbekommen hatte.
    Der Dämon und sein Hofstaat mussten weiter weg sein, als sie angenommen hatte.
    Mit dem dritten Schlüssel, den sie ausprobierte, ließ sich das Schloss an dem schweren Riegel der Zellentür schließlich öffnen. Leise rufend trat Victoria in das Verlies, nur von hinten beleuchtet durch das wenige Licht, das aus dem Korridor hereinfiel.
    »Da bist du ja endlich.« Max kauerte unverändert an der Wand, doch seine Augen waren so scharf wie immer. »Es ist wirklich zu dumm, dass du sie nicht erledigen konntest, ohne dabei angeschossen zu werden.«
    »Angeschossen? Victoria.« Sebastian war - seine gelösten Fesseln ein kümmerliches Häuflein auf dem Boden hinter ihm - mit einem Satz bei ihr. Er zog sie nicht in eine Umarmung, was sie gleichzeitig mit Dankbarkeit und Verärgerung registrierte, dafür strich er mit der Hand über den riesigen Blutfleck, der einer übergroßen Rose gleich an ihrer Taille erblühte. Es würde höllisch schwer werden, das ihrer Mutter zu erklären. Das und die verschwundenen Rosetten.
    »Sie können später Krankenschwester spielen, Vioget. Vielleicht treiben wir ja sogar irgendwo eine Kutsche auf.«
    »Ich habe die Tür geöffnet, also kannst du uns jetzt hier herausbringen«, sagte Victoria zu Max, ohne auf seine Bemerkung einzugehen. Sie beobachtete, wie er sich behutsam auf den Ausgang zubewegte. Offensichtlich hatte er wieder Schmerzen.
»Denn immerhin besitzt du ja den Orientierungssinn einer Brieftaube. Ganz im Gegensatz zu mir.«
    Kurz bevor Max in den Korridor einbog, sah sie, wie er erneut eine kleine Phiole an die Lippen hob und daraus trank. »Ich dachte, du hättest sie mir -«
    »Leise.« Mit dem Stilett in der einen und dem Pflock in der anderen Hand verließ Max vorsichtig ihr

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