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Das Buch der Vampire 04 - Brennendes Zwielicht

Titel: Das Buch der Vampire 04 - Brennendes Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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noch deinen Handschuh«, sagte er und bedachte sie mit einem kläglichen Lächeln. »Der, den ich dir im Silberkelch abgenommen habe.«
    Sie blinzelte, ihre Lider waren geschwollen, und die Nase lief. »Mein Handschuh.«
    »Ich habe ihn aufbewahrt und den anderen, den ich mir später genommen habe, auch. Leider«, fuhr er fort, und sein Lächeln schwankte im unsteten Licht, »gehören sie nicht zu einem Paar. Ich scheine eine Neigung dazu zu haben, deine linke Hand zu entblößen … so wie gewisse andere Stellen.« Er strich ihr das Haar aus dem Gesicht. »Ich liebe dich. Ich glaube, ich liebe dich bereits seit dem Moment, als du mir deine vis bulla zeigtest, um herauszufinden, wo das Buch des Antwartha ist.«
    »Du hast mich mit einem Trick dazu gebracht, sie dir zu zeigen«, sagte sie. In ihrem Kopf drehte sich alles.
    »Das war kein Trick. Ich habe dir gegeben, was du haben wolltest. Obwohl« – er griff zärtlich unter ihr Kinn – »du mir immer noch nicht das gegeben hast, was ich will.«
    »Was ist das denn?«
    »Weißt du es denn nicht?«
    Ihr Herz schlug wie verrückt, als sie ihre Finger um seine Hände legte, die auf ihrem Schoß ruhten. Sie nickte. »Ich glaube schon. Aber …« Sie holte tief Luft. Da waren so viele Dinge … »ich weiß nicht, was mit mir geschehen wird.« Ihre Stimme stockte, aber sie zwang sich dazu weiterzureden. »Ich werde vielleicht nicht mehr lange … ich selbst sein.« Sie schaffte es nicht, ihre Gedanken in Worte zu fassen.
    Lieber Gott, bitte lass mich bald von Wayren hören!
    »Lilith könnte R echt haben«, sagte er, »aber sie kann auch sehr gut lügen. Und wie es auch sein mag, Victoria; es wäre nicht das erste Mal, dass ich mich in einen Vampir verliebe.«

Kapitel 20
In dem Lady Mellys Intrigen ein unerwartetes Ende finden
    V ictoria erwachte erst spät am nächsten Morgen mit geschwollenen Augen und den Überresten eines Traumes, an den sie sich gar nicht erst zu erinnern versuchte.
    Sie hatte noch keine Nachricht von Wayren erhalten, und Max war auch nicht vorbeigekommen. Sebastian hatte sich am frühen Morgen beim Stadthaus nur zögernd von ihr verabschiedet, um sich danach dorthin zu begeben, wo immer er auch zurzeit wohnen mochte.
    Kritanu machte ganz den Eindruck, als wüsste er, wo Max sich aufhielt. Doch als Victoria das Thema anschnitt, bekam sie nur ein leichtes Kopfschütteln und Schweigen zur Antwort.
    Nun, wenn Max ihr nicht die Gelegenheit geben wollte, sich zu entschuldigen, zu erklären, warum sie sich so sicher gewesen war – und dass sie R echt gehabt hatte! –, dass der Abend sowohl für sie als auch für ihn als Falle gedacht gewesen war, dann war das eben so. Sollte er doch eingeschnappt sein, dumpf vor sich hinbrüten und wegbleiben.
    Es gab wichtigere Dinge, über die Victoria sich Gedanken machen musste. Davon abgesehen würde sie Max alles gestehen müssen einschließlich Liliths furchteinflößender Vorhersage, wenn er da wäre. Und darauf hatte sie nicht wirklich Lust. Sie hatte nicht vergessen, dass ein Pflock in seiner Hand gewesen war, mit dem er im Notfall zugestochen hätte, als sie im Konsilium erwachte.
    Und das war es, was sie sich immer wieder sagte. Wieder und wieder.
    Max war aus ihrem Leben verschwunden. Für immer.
    Er will niemanden.
    Sie musste den Tatsachen ins Auge blicken. Sie konnte bei Nacht jetzt viel deutlicher sehen. Wenn Lilith R echt hatte und das Vampirblut die Herrschaft über sie erlangte … gab es dann etwas, womit sie dagegen ankämpfen konnte? Konnte sie es aufhalten? Oder war ihr Schicksal besiegelt, und sie wurde zur Untoten?
    Die Möglichkeit war zu entsetzlich, um sie überhaupt in Erwägung zu ziehen. Es durfte einfach nicht passieren.
    Sie würde es nicht zulassen.
    Der Umstand, dass Wayren auf eine Nachricht, die ihr per Brieftaube zugekommen war, nicht reagierte, versetzte Victoria zusätzlich in Unruhe. Wayrens Tauben waren so abgerichtet, dass sie sie überall fanden; man konnte immer mit einer Antwort innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden rechnen. Deshalb begann Victoria zu befürchten, dass auch die weise Frau sie im Stich gelassen hatte.
    Später am Nachmittag saß sie mürrisch und unruhig in Lady Mellys Salon und lauschte den drei Busenfreundinnen, die über die Krönungsfeier von George IV. redeten, welche in einigen Tagen abgehalten werden würde.
    Es überraschte nicht weiter, dass es das große Thema war, welches ihre Unterhaltung beherrschte, denn die Krönung des Mannes, den

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