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Das Buch der Vampire 04 - Brennendes Zwielicht

Titel: Das Buch der Vampire 04 - Brennendes Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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gehalten hatte. Es war ihr erstes Mal gewesen, und sie war von den Beschreibungen aus dem R oman von Polidori, wie ein typischer Vampir aussieht, in die Irre geführt worden.
    Victoria hob den Pflock.
    Dann ließ sie ihn wieder sinken. Wenn sie Unrecht hatte, würde der Pflock einen Sterblichen töten.
    Sie seufzte. Es blieb ihr nichts anderes übrig, sie würde den Mann wecken müssen.
    Sie wühlte in der tiefen Tasche der Tunika, die sie über ihrer Hose anhatte, nach einem kleinen Fläschchen mit Weihwasser. Ihn auf diese Art zu wecken, war so gut wie jede andere.
    Die Tropfen auf seiner Stirn erzeugten ein leises Zischen, und ein Rauchfaden stieg auf. Er riss die Augen auf. Sie waren rot.
    »Guten Abend, James«, begrüßte Victoria ihn mit ruhiger Stimme. Sie hatte ihre Hand von vorn um seinen Hals gelegt und hielt ihn mit ihrem Gewicht unten. Die Spitze des Pflocks zeigte genau auf seine Brust. »Ich habe Sie doch hoffentlich nicht geweckt.«
    »Sie«, knurrte er mit einer Stimme, die tiefer und kehliger klang als die, an die sie gewöhnt war. Seine Eckzähne schossen hervor und schimmerten bleich in der Dunkelheit.
    »Ehe ich diesen Pflock hier in Ihr Herz bohre und Sie Ihrem Schicksal überantworte, beantworten Sie mir hoffentlich noch eine Frage.« Er sagte nichts. Sie verstärkte den Griff um seinen Hals, und er begann zu husten. Natürlich konnte man einen Untoten nicht erwürgen, aber wenigstens würde ihm unbehaglich werden. »Sind Sie wirklich James Lacy aus Kentucky?«
    Er lächelte und bewegte sich plötzlich. Sie ließ zu, dass er sich ihrem Griff entwand. Wenn er meinte, vielleicht doch flüchten zu können, würde er ihr unter Umständen mehr erzählen. Sie sahen einander an. Er war auf die Knie hochgekommen und hockte jetzt auf dem Bett, während sie zurückgewichen war, als hätte sie Angst. »Was meinen Sie denn?«
    »Ich glaube nicht. Sie sind viel zu einfältig.« Sie betrachtete sein Nachthemd, und ihre Lippen fingen an zu zucken. »Ich glaube, ich hatte noch nie das Vergnügen, einem Untoten im Nachtgewand zu begegnen.«
    Sein Grinsen wurde breiter, und die Eckzähne drückten sich in seine Unterlippe. »Wenn ich gewusst hätte, dass Sie kommen, hätte ich mir nicht die Mühe gemacht, eins anzuziehen. Vielleicht möchten Sie sich zu mir legen?«
    Er machte einen Satz nach vorn und riss sie neben sich aufs Bett. Sie wehrte sich einen Moment lang, dann ließ sie sich auf den R ücken drehen, wobei sie den Pflock hinter ihrer Hüfte versteckte. »Nein, danke. Was haben Sie mit dem richtigen James Lacy gemacht?«
    Der Untote griff nach ihrer Tunika, packte eine Handvoll des Stoffes und riss sie hoch, als wäre sie eine Lumpenpuppe. Victoria sackte in sich zusammen, doch hinter ihrer gespielten Schwäche hielt sie sich bereit. Es war jetzt nur noch ein Spiel. Wie viel konnte sie von ihm in Erfahrung bringen, ehe er misstrauisch oder gelangweilt wurde?
    »Es war von Anfang an alles geplant – wir fingen ihn ab, als er von Bord des Schiffes ging, das ihn von Amerika hierher gebracht hatte. Wir bestanden darauf, ihn in der Kutsche mitzunehmen, nahmen ihm seine Papiere und die Kleidung ab. Dann haben wir ihn ausgesaugt.« Er lachte. »Eigentlich habe ich auch jetzt gerade ein bisschen Hunger, Victoria Gardella. Glaubten Sie etwa, hier unbemerkt hereinkommen und wieder verschwinden zu können?«
    Sie verdrehte die Augen. »Sie haben geschnarcht. Ich hätte Sie in einen Haufen Asche verwandeln können, bevor Sie überhaupt wach geworden wären.«
    »Ach ja?« Seine Augen brannten blutrot, und seine scharfen Eckzähne glitzerten.
    Sie riss ihren Arm nach oben und stieß ihm den Pflock mitten in die Brust, als er sich auf sie stürzte. »Ja«, erklärte sie, als er erstarrte und dann zu Staub zerfiel.
    Hinter ihr bewegte sich etwas, und als sie herumwirbelte, sah sie, dass Sebastian da stand. Er hatte seinen Pflock in der Hand.
    Victoria runzelte die Stirn. »Ich hatte dir doch gesagt, dass du dich zurückhalten sollst.«
    »Das habe ich doch auch. Fast.« Er lächelte, und ihre Wut verrauchte. So war Sebastian, und entweder hatte er nicht so viel Vertrauen in ihre Fähigkeiten wie Max … oder er machte sich mehr Sorgen um sie.
    Sie meinte zu wissen, welche von beiden Möglichkeiten es war.
    »Sollten wir die Asche nicht lieber wegmachen?«, fragte er. »Sie stinkt.«
    Victoria nickte. »Machen wir. Und schon wieder ist ein Marquis von R ockley auf mysteriöse Art und Weise verschwunden.«
    Sie fegten

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