Das Buch der Vampire 04 - Brennendes Zwielicht
Lippen um ihre hart gewordene Brustwarze legten, sanft daran saugten und sie dann tief in die feuchte Wärme seines Mundes zogen, ging ein Schauder nach dem anderen durch ihren Körper.
Er zog sich etwas zurück und rutschte über sie, sodass sein Gesicht ganz nahe kam. Sein Leinenhemd strich über ihre Brustspitzen, und ganz schwach nahm sie sein leichtes Lächeln wahr.
»Und nun«, murmelte er dicht an ihrem Mund, »tun wir es mal wieder in einer Kutsche.«
Sie lächelte und keuchte dann leise auf, als seine Hand nach unten glitt und unter ihren Hosenbund fuhr. Er beobachtete sie, wobei sein Gesicht im Gleichklang mit der fahrenden Kutsche hin und her schwankte, während seine Finger mit traumwandlerischer Sicherheit die Stelle fanden, die sie gesucht hatten. Victoria stockte bei der ersten Berührung der Atem und dann spürte sie, wie sich in ihr alles zusammenzog, während er die Hitze ihres Leibes streichelte und massierte.
»Das ist«, meinte er belustigt, »wirklich die perfekte Art, eine nächtliche Jagd zu beenden.«
Sie schloss die Augen, gab sich der Lust hin, die immer größer wurde, verdrängte die Sorgen, die Erinnerungen, den Anblick von dunklen, wütenden Augen … Sie verkrampfte sich und griff nach seiner Hand, um sie wegzuschieben.
Plötzlich ging ein R uck durch die Kutsche, und sie wäre fast umgestürzt, als sie um eine Ecke fuhr. Sebastian, der halb auf ihr gelegen hatte, verlor das Gleichgewicht und wäre beinahe zu Boden gestürzt. Die unerwartete Bewegung brachte sie in die Wirklichkeit zurück, sodass sie ihre Hände gegen seine Brust stemmte, als er sich wieder über sie schieben wollte. Sie spürte den schnellen Schlag seines Herzens unter ihren Fingern. Sie spürte ihn sogar durch das Leinenhemd hindurch.
»Sebastian«, sagte sie, als er sich wieder über sie beugte. »Ich … es ist … ich kann nicht.«
Er wurde ganz ruhig, und sie spürte, wie seine Brust sich hob und senkte, als müsste er ihre Worte erst entziffern. »Was?« Er klang … verletzt. Er setzte sich nicht wieder hin, sondern behielt seine Stellung, fast auf ihr liegend, bei. »Was ist los, Victoria? Was hat sich geändert?« Er lachte leise. Sie fand, dass es sich gepresst anhörte. »Du hast es immer zu einer Art Herausforderung gemacht, und das hat uns beiden gefallen. Aber das hier … ist anders.«
»Ich …« Es gefiel ihr nicht, dass sie so schwach klang, aber sie wusste, dass sie nicht in dieser Weise weitermachen konnte. Sie war verwirrt und verängstigt … und fühlte sich leer. Sie konnte den Anblick dieser dunklen, wütenden Augen einfach nicht verdrängen.
Und dann, plötzlich, ehe sie sich eine Antwort hatte überlegen können, sagte Sebastian etwas auf Französisch. Es kam so heftig und scharf heraus, dass sie wusste, es waren Schimpfworte. Er packte ihre Schultern, aber nicht sanft, wie ein Liebender es getan hätte, sondern auf der verzweifelten Suche nach dem Grund. »Beauregard. War es Beauregard? Hat er … dich angefasst?«
Ja, ja, das hatte er; aber sie erinnerte sich nur noch bruchstückhaft daran. Sie wollte sich nicht mehr erinnern, wollte nicht so viel wissen, um in der Lage zu sein, seine Frage zu beantworten. Victoria schloss die Augen. Was sie mit Beauregard erlebt hatte, war schrecklich gewesen, widerlich. Aber das war nicht der Grund.
Es war nicht wegen Beauregard, dass sie sich leer und verloren fühlte.
»Mein Gott, du zitterst ja«, sagte er leise. »Victoria, es tut mir leid.« Er schloss sie in seine Arme, drückte ihr Gesicht an seine Brust und zog sie eng an sich. »Ich wusste es ja nicht.«
Plötzlich, ohne dass sie es verhindern konnte, brachen die Gefühle aus ihr hervor, und ihr kamen die Tränen. Sie schluchzte vor Sorge und Angst, vor Entsetzen. Was passierte mit ihr? Was hatte sie getan? Einsamkeit … Trauer … Verwirrung …
Sebastian hielt sie fest, ließ sie in sein Hemd schluchzen, bis es völlig durchweicht war. Er drückte sein Gesicht an ihren Scheitel und tröstete sie mit der Wärme seines Körpers: mit der Kraft seiner Arme, dem Gefühl seiner Hände, wie sie ihren Hinterkopf umfassten.
Er murmelte etwas in ihr Haar und drückte einen zärtlichen Kuss auf ihren Scheitel.
Das passte so gar nicht zu Sebastian … so ernst zu sein, sie einfach nur zu halten, ohne etwas zu verlangen; so still zu sein.
»Was hast du gesagt?«, fragte sie, während sie sich von ihm löste und wütend die Tränen wegwischte.
»Ich habe kein Taschentuch, aber immer
Weitere Kostenlose Bücher