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Das Buch der Vampire 04 - Brennendes Zwielicht

Titel: Das Buch der Vampire 04 - Brennendes Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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näherte, wich die Menge zurück, um ihr den Weg freizumachen – oder vielleicht auch, damit ihnen der Wind nicht mehr ins Gesicht blies –, und die Türen schlugen zu. Fünf stämmige Männer, die wie Pagen gekleidet waren, standen vor ihr und versperrten ihr den Weg.
    »Als Königin von England verlange ich, dass ihr mir den Weg freimacht«, verkündete Caroline mit ihrem schweren deutschen Akzent.
    »Auf Befehl des unumschränkten Königs verweigern wir Euch die Erlaubnis einzutreten.« Die fünf Männer, die für Pagen viel zu groß waren, und von denen später erzählt wurde, dass es Preiskämpfer waren, versperrten den Weg in einer Breite, die fast ihrer Höhe entsprach, sodass sie nichts ausrichten konnte.
    Victoria und Sebastian rückten näher, wobei sie sich schnell durch die Menge drängten, ohne dabei besondere R ücksichtnahme oder Höflichkeit an den Tag zu legen. Sie waren gerade rechtzeitig nahe genug am Geschehen, um zu sehen, wie die Königin ihrem Gefolge ein Zeichen gab und sechs Männer vortraten. »Schafft sie mir aus dem Weg«, befahl die Königin. »Niemand wird mich daran hindern, bei der Krönung meines Ehemannes anwesend zu sein.«
    Ihre Eskorte tat, wie ihr geheißen, und als Victoria sah, mit welcher Leichtigkeit sie die fünf stämmigen Männer zur Seite drängten und zurückhielten, warf Victoria Sebastian einen schnellen Blick zu. Es waren ganz offensichtlich Untote, die über übermenschliche Kräfte verfügten und die Wirkung des Elixiers nutzten.
    Die Königin hatte alles gut geplant.
    Victoria brauchte nur einen Moment, um zu entscheiden, was getan werden musste. Sie nutzte die Unruhe, die durch das Beharren der Königin entstanden war, und stürmte seitlich davon. Dort befand sich eine weitere Tür an der Vorderseite der Abbey, und sie konnte schnell hindurchschlüpfen.
    Auf Sebastians Gesicht lag ein grimmiges Lächeln, während er ihr folgte, und gemeinsam begaben sie sich von drinnen zum Haupteingang.
    Jemand drückte gegen die Flügeltüren. Diejenigen, die sich in der Abbey aufhielten, merkten nicht, dass es die Königin war, die versuchte hereinzukommen. Victoria und Sebastian eilten zur Tür und drängten sich dabei durch Trauben von Menschen, die sich unterhielten und nach Sitzplätzen suchten, während sie auf den König und seine Prozession warteten.
    Als die Türen schließlich aufsprangen, stand Victoria auf der Schwelle. Sie stand so dicht vor der Königin, dass sie die einzelnen Perlen auf dem reich bestickten Gewand erkennen konnte, als sie einen Schritt nach vorne tat und ihren Fuß auf geheiligten Grund setzte.
    Und dann innehielt, als hätte sie der Schlag getroffen.
    Ihre Miene drückte Überraschung und Schreck aus, und dann versuchte sie es noch einmal … doch der Schmerz musste wohl zu groß sein, denn sie konnte nicht weitergehen. Ihr Gesicht verzerrte sich zu einer schrecklichen Grimasse, und ihre Schweinsäuglein wurden vor Schmerz ganz klein.
    Max hatte mal wieder R echt gehabt. Natürlich.
    Victoria trat vor und sah die Königin an, während alle anderen zurückgewichen waren und alles voller Angst und Entsetzen beobachteten. Den Pflock hielt Victoria in den Falten ihres R ockes verborgen, als sie mit leiser Stimme sagte: »Ihr könnt hier nicht herein, Euer Majestät.« Dies war weder die Zeit noch der Ort, um sich öffentlich mit einer Untoten auseinanderzusetzen.
    »Aus dem Weg.«
    Caroline sah sie an, und auf einmal wusste Victoria, was geschah. Aus dieser Nähe konnte sie sehen, wie die Haut der Königin nach unten gesackt war, als würde sie ihr gleich vom Schädel tropfen. Eigentlich war die ganze Gestalt der Königin in sich zusammengesackt und sah grau und ungesund aus. Sie starb, und Victoria wusste, dass es an dem Elixier liegen musste. Sie hatte es wahrscheinlich über Monate genommen, während sie sich in Italien aufhielt. Es war genau so, wie Lilith gesagt hatte.
    Würde ihre andere Vorhersage auch eintreffen?
    Victoria verdrängte den unangenehmen Gedanken und sah die Königin weiter an. Bei genauerem Hinschauen bemerkte sie kurz einen Schatten durch ihre Augen huschen. Etwas Ähnliches war ihr gelegentlich auch bei James aufgefallen, doch sie hatte sich nichts dabei gedacht. Erst jetzt wurde sie darauf aufmerksam, als sie dasselbe Phänomen in Carolines Blick aufflackern sah. Ein Merkmal, an dem man einen Untoten erkannte, das aber nur aus der Nähe wahrzunehmen war … von einem Moment auf den anderen war es verschwunden. Sie meinte,

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