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Das Buch der Vampire 04 - Brennendes Zwielicht

Titel: Das Buch der Vampire 04 - Brennendes Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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andere Gefahren gewappnet wäre. Zumindest zählte sie nicht zum engsten Kreis aus Beratern und Landsleuten, die dem Beispiel seiner Majestät folgen und sich im Stile seiner Vorfahren, der Tudors, kleiden mussten. Sie würden schwere Gewänder aus Brokat und Spitze mit geschlitzten Ärmeln tragen, worunter andere Stoffe sichtbar wurden. Hinzu kamen Halskrausen und abscheulich weite und steife R eifröcke. Es war nicht das erste Mal, dass Victoria sich fragte, wie ihre Vorfahrin Lady Catherine Gardella mit solch schwerer, überladener Kleidung ein erfolgreicher Venator hatte werden können.
    Victorias Gewand hatte also nicht nur ihrem Titel und ihrem Vermögen zu entsprechen, es musste ihr außerdem eine gewisse Bewegungsfreiheit garantieren, falls sie sie brauchen sollte. In diesem Punkt war Verbena wie immer eine große Hilfe, indem sie die Anfertigung eines Kleides überwachte, bei dem der R ock sich in Hosen teilte. Die Hosenbeine waren so weit, dass man sie für die Glocke eines R ocks halten konnte. Die Schlitze wurden vorn und hinten von Stoffbahnen überdeckt, die durch passende Stickereien perfekt mit dem restlichen Kleid harmonierten. Sollte Victoria mehr Bewegungsfreiheit brauchen, konnten sie abgenommen werden.
    »Schade, dass Brim und Michalas noch nicht da sind – Wayren rechnet jetzt eigentlich jeden Tag mit ihrem Eintreffen –, aber im Grunde denke ich nicht, dass bei der Krönung selbst etwas passiert«, meinte Victoria zu Sebastian und Kritanu in der Eingangshalle des Stadthauses. Sie zog ihre Handschuhe an und überprüfte noch einmal alle Stellen an ihrem Körper, an denen Pflöcke untergebracht waren. Ihr kadhara -Messer hatte sie in ein Futteral geschoben, das unter ihren R öcken versteckt war. Sie warteten auf die Kutsche, die sie zur Westminster Abbey bringen würde. »Aber es ist besser, wenn wir auf alle Eventualitäten vorbereitet sind.« Sie musterte die Armbrust, die Kritanu in der Hand hatte, und zählte mehr als ein Dutzend Holzpfeile im Köcher, den er unter seinem Umhang tragen würde.
    »Natürlich wird nichts passieren«, erklärte eine herrische Stimme. »Die Vampire werden den heiligen Grund der Abtei gar nicht betreten können.«
    Victoria zuckte zusammen und zu ihrem großen Verdruss merkte sie, wie ihr die R öte in die Wangen stieg. Doch ein Blick auf Max, der im hinteren Flur im Bereich des Dienstbotentrakts aufgetaucht war, genügte, um ihre Überraschung und Freude zunichte zu machen.
    Er war zwar für die Krönung passend gekleidet – er trug eine in dunkelroten Farbtönen gemusterte Brokatweste zu einem gestärkten weißen Hemd und schwarzem Halstuch und dazu einen Gehrock, der Sebastians perfekt geschnittener Aufmachung Konkurrenz machte –, doch er würdigte sie keines Blickes. Stattdessen richtete er seine Bemerkung an Wayren, die zu Victorias Überraschung mit ihm zusammen gekommen war.
    »Normalerweise würde ich dir zustimmen, Max«, meinte sie, entschlossen, seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. »Doch mit Hilfe des Elixiers haben die Vampire bereits viele Dinge tun können, zu denen sie normalerweise nicht in der Lage sind. Ich ziehe es vor, mich in diesem Fall nicht auf Vermutungen zu verlassen.«
    Da wandte er sich ihr mit völlig ausdrucksloser Miene zu. Sogar sein Blick gab keinerlei R egung preis. In seinen Augen lag noch nicht einmal mehr die Spur jener früheren Wut. Seine Lippen bildeten einen schmalen Strich. Sie hatte plötzlich das ganz seltsame Gefühl, als wären sie miteinander allein, als würde da ein heimlicher Kampf stattfinden, ein Kampf, den sie nicht so recht einzuordnen vermochte.
    »Ich kann mir kaum vorstellen, dass Lilith ihrer gesamten Armee erlaubt hat, von diesem gefährlichen Serum zu trinken«, erwiderte Max von oben herab. »Damit würde sie sich ins eigene Fleisch schneiden. Trotzdem werden wir zur Westminster Abbey gehen. Und danach zur Westminster Hall, wo die Feier abgehalten wird.«
    Er drehte sich um, als hätte er auf irgendeine übersinnliche Weise bemerkt, dass die Kutsche eingetroffen war. Oder vielleicht hatte er sich auch einfach nur der Tür zugewandt, durch deren Seitenfenster das Gefährt zu sehen war.
    Überrascht stellte Victoria fest, dass Wayren sich zu ihnen in die Kutsche gesellte. »Ich kann zwar nicht kämpfen«, meinte sie zu Victoria. »Aber ich komme mit, um mir ein Bild von allem zu machen. Danach kehre ich gleich wieder nach Hause zurück, falls Brim und Michalas in der Zwischenzeit eingetroffen

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