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Das Buch der Vampire 04 - Brennendes Zwielicht

Titel: Das Buch der Vampire 04 - Brennendes Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Carleton House zurückzukehren. Dann wird die Sonne gerade untergehen. Ich vermute, das ist der Moment, in dem wir ganz besonders wachsam sein müssen.«
    »Darauf bin ich bereits selbst gekommen«, fuhr Victoria ihn an, musste allerdings feststellen, dass er bereits fort war. Er war einfach wieder in der Menge untergetaucht, bevor sie hatte antworten können. »Wir?«, fragte sie noch in die Richtung, in der er verschwunden war.
    Sie wandte sich ab und fand sich unvermittelt von Angesicht zu Angesicht mit Lady Melly wieder, die überaus bedrohlich dreinsah. »Wo bist du gewesen?«, fragte sie mit einem Lächeln und einem scharfen Ton in der Stimme. Da sie ihr Lächeln beibehielt, während sie sprach, konnte sie die Zähne nicht auseinandernehmen, und so kamen die Worte ein wenig … gepresst heraus. »Ich habe dich, seit wir uns zum Dinner gesetzt hatten, kaum gesehen, und während der Prozession bist du eindeutig nicht dabei gewesen.«
    »Ich habe dir doch gesagt, Mutter, dass mein Schuh schmutzig wurde, und so musste ich noch vor Beginn der Prozession noch einmal nach Hause, um die Schuhe zu wechseln. Du hättest doch bestimmt nicht gewollt, dass ich mit dreckigen Schuhen an der Krönung teilnehme, oder?«, log Victoria leichtzüngig.
    »Gwendolyn Starcasset hat überall nach dir gesucht«, fügte Lady Melly etwas besänftigt hinzu. »Jetzt komm mit und begrüße sie, damit sie aufhört, mir die ganze Zeit von ihren Hochzeitsplänen zu erzählen. Es klingt fast so«, fuhr sie fort zu reden, während sie sich mit Victoria im Schlepptau in Bewegung setzte, »als hätte nie zuvor jemand einen Earl geheiratet. Brodebaugh ist nun wirklich nichts Besonderes, aber sie spricht die ganze Zeit über in den höchsten Tönen von ihm.«
    Victoria ließ sich von ihrer Mutter durch die Menge zu ihren Plätzen an der langen Tafel ziehen. Überrascht stellte sie fest, dass Sebastian, Gwendolyn und Brodebaugh da waren. Sebastian schien das Essen in vollen Zügen zu genießen, und Victoria merkte plötzlich, wie hungrig sie war, obwohl sie schon ein wenig gegessen hatte. Es war ein langer Tag gewesen, und er würde sogar noch länger werden, ehe die Nacht um war, wenn sie und Max R echt behielten.
    Und so hatte Victoria das Gefühl, einen Augenblick lang nicht ganz so wachsam sein zu müssen, als sie sich neben Gwendolyn setzte und deren Fragen beantwortete: wo sie gewesen war, was sie über die Zeremonie dachte … und ob sie R ockley gesehen hätte.
    Da sie in der Hinsicht nichts Neues hätte sagen können, lenkte sie die Unterhaltung auf das Lieblingsthema ihrer Freundin: ihre Hochzeit, die in drei Tagen stattfinden würde.
    »Ich glaube, ich habe nicht einmal die Augen zugemacht, sondern die ganze Zeit nur für die Krönung und meine Hochzeit geplant«, meinte Gwen und lächelte. Victoria hatte das Gefühl, dass ihre Freundin ein wenig erschöpft wirkte, und fragte sich, ob zwischen ihr und Brodebaugh alles in Ordnung war.
    Oder George. Es fiel auf, dass weder er noch Sara da waren.
    Aber ehe sie die Gelegenheit fand, bei Gwendolyn nach ihnen zu fragen, erblickte sie Kritanu. Er befand sich auf einem Balkon, von dem aus er in den Saal auf die Tafelnden schauen konnte, und fiel aufgrund seiner dunklen Hautfarbe unter den anderen Zuschauern auf. Er schien ihr ein Zeichen zu geben.
    »Entschuldige mich bitte, Mutter«, sagte Victoria, zu Melly gewandt. »Ich glaube, ich habe R ockley gesehen.« Sie wusste, dass diese Entschuldigung auf jeden Fall angenommen werden würde, und als Lady Mellys Kopf sich mit einem R uck in die Richtung drehte, in die Victoria zeigte, nutzte ihre Tochter die Gelegenheit zur Flucht.
    Als Kritanu und Victoria sich trafen, sagte er: »Der König macht sich zum Aufbruch bereit.« Sie schaute zu der Stelle, wo George IV. saß, und Kritanu fuhr fort: »Ich habe gehört, wie er vor einem Augenblick den Befehl gab. Es ist mir gelungen, eine Stellung als Lakai auf einer der Kutschen der Prozession zu bekommen.«
    Victoria nickte. »Kein unnötiges Risiko eingehen«, sagte sie zu ihm. »Wo ist Max?«
    »Er wird da sein.« Kritanu verschwand in der Menschenmenge, während Victoria versuchte, Sebastians Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
    Als die Feiernden Westminster Hall verließen, berührte die Sonne bereits den Horizont. Gerade bestieg der König seine Kutsche, und eine Neuigkeit verbreitete sich wie ein Lauffeuer: Zwei Kutschen waren zusammengestoßen und umgekippt, sodass die Straße, durch die der König

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