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Das Buch der Vampire 04 - Brennendes Zwielicht

Titel: Das Buch der Vampire 04 - Brennendes Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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normalerweise zum Carleton House fuhr, blockiert war.
    Er würde einen anderen Weg, durch die ärmeren Stadtteile Westminsters nehmen müssen.
    Victoria fing Sebastians Blick auf und nickte. Das musste es sein.
    Mit Barths Hilfe besorgten sie sich gesattelte Pferde und ritten in die Richtung los, die der König nehmen würde. Dabei kamen sie schneller und leichter voran als eine Kutsche, der ein ganzer Tross folgte.
    »Wir werden vor ihnen da sein und alles erkunden«, sagte Victoria zu Kritanu, als sie in eine kleinere Straße abbogen, um nicht von der Menge bemerkt zu werden. Der Anblick einer Dame, die im Herrensattel ritt – was ihr dank des geschlitzten Kleides möglich war –, würde genauso viel Aufmerksamkeit erregen wie das Gefolge des Königs … wahrscheinlich sogar mehr.
    Victoria war schon seit Jahren nicht mehr im Herrensattel geritten, aber nun erinnerte es sie sofort an Phillip. An jenen Sommer, in dem sie ihn kennen gelernt hatte, lange bevor sie alt genug waren, um sich übers Heiraten oder Hofieren Gedanken zu machen, und er mit halsbrecherischer Geschwindigkeit über die Wiesen galoppiert war, die zwischen den Gütern der beiden benachbarten Familien lagen. Sie war ihm begegnet, als er vom Pferd fiel, und sie hatte ihn dafür ausgeschimpft … und später hatte er ihr dann versprochen, sie zum R eiten mitzunehmen.
    Auf jeden Fall war Victoria eine so sichere R eiterin, dass es ihr keine Probleme bereitete, durch die Straßen zu kommen, obwohl Sebastian weit vor ihr war. Da alle, die an der Prozession des Königs interessiert waren, die Straßen säumten, durch die der Zug fahren würde, waren die Seitenstraßen leer, und die R eiter kamen schnell voran.
    Doch als sie in den schmutzigsten und gefährlichsten Teil von Westminster kamen, wo sich die Menge bereits erwartungsvoll versammelt hatte, um das noch nie dagewesene Ereignis, dass seine Majestät durch ihre Straßen fuhr, mit eigenen Augen zu erleben, spürte Victoria nichts Ungewöhnliches. Kein Hinweis auf irgendwelche Untoten, kein Kältegefühl im Nacken … nichts.
    Sie und Sebastian ritten durch die Straßen. Sie saßen viel zu hoch im Sattel, um das Opfer von Taschendieben zu werden, und waren nicht annähernd so interessant für andere Diebe wie der näher kommende Tross. In der Ferne hinter ihnen waren R ufe zu hören, die das Näherkommen des königlichen Trosses ankündigten.
    Genau in dem Moment erschallte donnerndes Hufgeklapper, und als Victoria sich in die Richtung drehte, aus der es zu hören war, kam auch schon Max um die Ecke geflogen und galoppierte auf einem großen Pferd auf sie zu.
    »Die Brücke!«, rief er und raste an ihnen vorbei.
    Natürlich! Die Thurgood Bridge, die über einen der Kanäle führte. Die alte und gefährliche Brücke befand sich in einer besonders finsteren Ecke Westminsters und bildete fast das Ende des Weges, den der königliche Tross nehmen würde. Es wäre der perfekte Ort für eine riesige Katastrophe.
    Victoria stieß ihrem Pferd die Fersen in die Flanken und raste mit Sebastian im Schlepptau Max hinterher.
    Als sie bei der Brücke ankamen, breitete sich fast sofort ein eisiges Gefühl in ihrem Nacken aus. Dunkle Gestalten waren unter der baufälligen Konstruktion, die sogar dann knarrte und knackte, wenn keiner darüber ging, zu erkennen. Winzige rote Punkte glühten vor allem unter den Rändern der Brücke in der Dunkelheit.
    Es war eine schmale Brücke, gerade breit genug für eine Kutsche. Sie maß vielleicht zwei Wagenlängen und bestand aus Holzbalken, die ein dunkles Netz über und unter der Brücke bildeten. Der Unterbau lag nur einen knappen Meter oberhalb des fließenden Wassers. Ziegelsteinhäuser in unterschiedlichen Stadien des Verfalls säumten den Kanal bei der Brücke. Die wie drohende Schatten aufragenden Gebäude ballten sich am Zugang zur Brücke, sodass es an der Stelle dunkel und eng war.
    Max war bereits von seinem Pferd abgestiegen, und Victo ria riss sich die schürzenartigen Stoffbahnen herunter, die sie behinderten, als Sebastian angedonnert kam und von seinem Pferd sprang.
    Die Vampire wurden vom plötzlichen Angriff Pflock tragender Venatoren überrumpelt. Victoria kletterte den schlammigen Abhang an der Seite des Kanals hinunter und spürte, wie kalter Schlamm in ihre Schuhe drang, als sie einem Untoten von Angesicht zu Angesicht gegenübertrat.
    Sie trat zu und traf die Brust des Vampirs, sodass er nach hinten fiel und andere mitriss, die hinter ihm hochgeklettert

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