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Das Buch der Vampire 04 - Brennendes Zwielicht

Titel: Das Buch der Vampire 04 - Brennendes Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Lippen zuckten. »Aber ich schlage trotzdem vor, dass du den Mann im Auge behältst. Er hat dich ziemlich leicht und schnell erkannt heute Abend; vielleicht weiß er ja, dass du tatsächlich eine Jägerin bist.«
    »Ich glaube eher, dass meine Mutter da ihre Finger im Spiel hat und sie es war, die ihm einen Tipp in Bezug auf mein Kostüm gegeben hat.« Sie hob das Kinn, um ihm über die Schulter zu schauen. James Lacy stand immer noch am Rand der Tanzfläche, wo sie ihn zurückgelassen hatten. »Er kennt hier sonst keinen und verhält sich in meinen Augen mir gegenüber völlig gleichgültig.«
    »Bist du etwa auf Komplimente aus? Es gibt keinen einzigen Mann in diesem Raum, der dir gegenüber gleichgültig wäre, Victoria. Vor allem nicht in diesem Kleid.«
    Sie schaute zu ihm auf, denn sein Tonfall hatte sie überrascht. »Dann zählst du dich wohl auch dazu.«
    Er lachte kurz auf, und es war einer der seltenen Momente, in denen Erheiterung in seinen Augen aufblitzte. »Wenn du dabei die Tatsache berücksichtigst, dass ich dir schon vor zwei Jahren am liebsten deinen eleganten Hals umgedreht hätte, als du mich für einen Vampir gehalten hast … ja, dann stehe ich dir eindeutig nicht gleichgültig gegenüber.«
    »Aber du hast mich geküsst.«
    »Das habe ich.« Seine Augen waren sehr dunkel.
    »Und du hast es sehr genossen.«
    »Ach ja?« Er klang erheitert. »Die Einzelheiten scheinen mir entfallen zu sein.«
    Victoria spürte, wie Ärger in ihr aufstieg, und ihr Griff an seiner Schulter wurde fester. Aber sie setzte ihr süßestes Lächeln auf und fragte verführerisch: »Bist du womöglich auf eine Gedächtnisauffrischung aus?«
    Sie sah förmlich, wie er seine Augenbrauen in der schon vertrauten sardonischen Weise hinter der Maske nach oben zog. »Was hätte das für einen Sinn? Sebastian, Zavier, Beauregard, James Lacy … ich habe kein Verlangen danach, einer von vielen zu sein, Victoria.« Und dann schwand jede Erheiterung aus seiner Miene. »Das will kein Mann. Wenn du also einen Rat von mir haben willst …«
    »Nein, will ich nicht.«
    »… dann würde ich vorschlagen«, fuhr er ungerührt fort, »dass du deine Küsse und Angebote Vioget vorbehältst, wenn du ihn nicht verlieren willst, und dich auf jeden Fall vom Marquis von R ockley fernhältst.«

Kapitel 11
Es wird zum Dinner gerufen
    N ach dem Walzer brachte Max Victoria an den Rand der Tanzfläche, wo Vioget und R ockley warteten. Es war eine höllische Erleichterung für ihn, sie loszulassen und zurückzutreten. Er deutete eine Verbeugung an und ging, um irgendetwas zu finden, worüber er Nachforschungen anstellen konnte.
    Sie würde wohl auch erst einmal beschäftigt sein, wenn er den erwartungsvollen Ausdruck auf den Gesichtern ihrer beiden schwer atmenden Verehrer richtig deutete. Es sah so aus, als würde Vioget sie wohl doch nicht so ganz widerstandslos für sich gewinnen können. Doch in Bezug auf R ockley hatte Max eigentlich keine Bedenken. Sie würde nicht den gleichen Fehler wie mit dem ersten R ockley wiederholen.
    Max’ Kopf war unter dem Hut ganz heiß, und er hatte das Gefühl, unter seiner Maske zu ersticken. Seine Finger erinnerten sich immer noch an ihr warmes, zartes R ückgrat unter dem skandalös dünnen Kleid – wenn man es überhaupt ein Kleid nennen konnte. Hatte sie eigentlich überhaupt ein verdammtes Korsett darunter an?
    Vor ein paar Jahren hatte er mit eigenen Augen gesehen, dass die Pariserinnen ihre Musselinkleider anfeuchteten, damit diese am Körper klebten und jede R undung hervorhoben – Madame Gorhomme und ihre üppige Figur waren ihm sofort wieder in Erinnerung, sodass sich sein Mund unwillkürlich zu einem Lächeln verzog. Aber ein Blick auf die Tanzfläche ließ es ihm wieder vergehen. Himmel, der Stoff von Victorias langer Toga war genauso dünn und enthüllend wie das Kleid von Madame Gorhomme – ohne dass sie Wasser zu Hilfe hätte nehmen müssen.
    Kaum zu glauben, dachte er, während er sich durch den vollen Ballsaal schob, dass dieser geschmeidige, leichte Körper, den er gerade im Arm gehalten hatte, über so viel Kraft und Geschick verfügte. Man konnte es sich beinahe nicht vorstellen, und doch hatte er es mit eigenen Augen gesehen: die Kraft und Anmut ihrer schlanken Arme, ein kräftiges Bein, das durch die Luft wirbelte und einen Vampir trat, der zweimal so groß war wie sie, das Feuer in ihren Augen und die geröteten Wangen während des Kampfes … all das machte sie nur noch reizvoller für

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