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Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Titel: Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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ringen, wobei er die Hand zwischen den Knöpfen seines Hemds hindurchschob und seine vis bulla berührte.
    Sofort spürte er, wie die Kraft ihn durchströmte und er das Gefühl von Macht bekam. Er war der Enkel von Beauregard.
    Er war ein Venator.
    »Ich bin hergekommen, um Pesaro zu holen«, sagte er. Dann holte er kurz Atem, um sich und seine Gedanken zu sammeln. Er musste Lilith anders behandeln, als Pesaro es getan hatte. »Warum lässt du den armen Kerl nicht frei? Er sieht nicht gerade so aus, als würde er in seinem gegenwärtigen Zustand irgendjemandem viel Freude bereiten.«
    Lilith musterte ihn aus leicht zusammengekniffenen Augen. Dann zog sie eine schmale Augenbraue hoch und lächelte. »Ich habe nicht die Absicht, ihn freizulassen. Aber wo du jetzt schon mal hier bist, möchtest du vielleicht gern bleiben. Wir drei könnten uns gut amüsieren.«
    »Was für eine faszinierende Vorstellung«, sagte er und gab seiner Stimme einen tiefen, sinnlichen Klang. Er ließ seinen Blick langsam über ihren Körper gleiten. Wenn es eines gab, womit er sich auskannte, dann, wie man die Eitelkeit einer Frau ansprach. »Aber ich muss gestehen, dass ich nicht gern teile. Ich empfände ihn hier als genauso aufdringlich wie auch sonst immer.«
    »Teufel auch, du klingst fast genau wie dein Großvater.« Lilith stieß ein leises, überraschtes Lachen aus. »Und du siehst auch ein bisschen wie er aus, so um die Wangen und ums Kinn herum. Und der Mund.« Ihr Blick blieb einen Moment lang an seinen Lippen hängen. »Ich habe Beauregard immer gemocht, Sebastian Vioget. Es war nur dumm, dass er mich damals vierzehnhundertzweiundfünfzig während der Sache in Wien so geärgert hat, denn sonst wären wir bis in alle Ewigkeit glücklich miteinander gewesen.«
    »Das erklärt also, warum du ihm nie einen der Ringe geschenkt hast.« Sebastian hielt die rechte Hand hoch. »Aber das spielt jetzt keine Rolle mehr. Man sollte Vergangenes ruhen lassen, nicht wahr? Und... ich trage jetzt die Ringe von Jubai. Alle fünf.«
    Sie setzte sich aufrecht hin, und ihre Augen funkelten interessiert. »Dann hast du also den Bann des Teiches gebrochen. Hast du die Kugel herausgeholt?«
    »Wir haben die Kugel, und das Portal wird geschlossen werden. Aber Mercy schien noch viel mehr an etwas anderem interessiert gewesen zu sein, etwas, das auf dem Grund des Teiches lag.«
    Liliths Blick wurde durchdringender, und sie schien zu erkennen, dass ihre Gefolgsleute gescheitert waren. »Du trägst die Ringe immer noch.«
    »Ja, das tue ich, und anscheinend wird das auch für immer so bleiben. Ich kann sie nicht abnehmen.«
    »Ich glaube dir nicht. Nimm sie ab, oder ich mache es für dich.«
    Sebastian setzte sein charmantestes und gleichzeitig provokantestes Lächeln auf. »Ist das eine Drohung oder ein Angebot, Lilith?« Verstohlen berührte er wieder seine vis unter dem Hemd, während er sein Lächeln beibehielt.
    »Du kannst die Ringe wirklich nicht abnehmen?«
    »Wirklich nicht. Sie sind mit meinem Fleisch verschmolzen.«
    Sie musterte ihn durchdringend, als wollte sie herausfinden, was er im Sinn hatte. »Warum bist du dann hier?«, fragte sie schließlich und machte es sich wieder auf ihrer Chaiselongue bequem.
    Sebastian nickte. »Ah, dann sprechen wir jetzt also ganz offen miteinander. Ich bin hier, um mich im Austausch gegen Pesaro anzubieten. Offensichtlich brauchst du einen Geliebten, der mit dir... sagen wir... Schritt halten kann?«
    Lilith lachte leise, aber man spürte einen Anflug von Verwirrung in ihrer spöttischen Stimme. »Und warum sollte ich mich auf so einen Handel einlassen? Du bist hier, genau wie er, und ich brauche nur einen Befehl zu geben, und schon hätte ich euch beide.«
    »Es tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen«, sagte Sebastian, »aber das stimmt nicht ganz. Ich bin zwar bereit, mich auszuliefern — in alle Ewigkeit, mich und die Ringe von Jubai -, aber nur unter der Bedingung, dass du Max Pesaro freilässt. Wenn du dazu nicht bereit bist, dann werden wir beide innerhalb von Sekunden tot sein. Und dann entgehen wir dir nicht nur beide, sondern du wirst auch die Ringe nicht bekommen und somit keine Möglichkeit mehr haben, die Pyramide herauszuholen, die sich am Grund des Teiches befindet.«
    »Woher weißt du von dem Prisma?«
    »Mercy hat es mir gesagt. Sie musste natürlich dazu überredet werden, es zu erzählen, indem ich mich weigerte, meine Hand wieder in den Teich zu stecken und danach zu suchen. Aber als sie

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