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Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Titel: Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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der Grund, warum er London verlassen musste.
    Er schob Wayren von sich, sodass sie auf den Hals des Pferdes sackte, und saß mit einem Satz ab. Er konnte das nicht!
    Zwanzig bebende Laufschritte führten ihn zum Friedhofstor zurück, wo sich die schwarzen Schatten immer wieder auf Brim stürzten. Als er den Schwertarm hob, durchzuckte ihn rasender Schmerz, und er merkte, dass ihm das Blut daran herunterströmte. Mit dröhnenden Ohren erreichte er das schiefe Tor gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie sich Brims Arm aus dem windenden Schwarz erhob. Seine schimmernde Klinge fuhr durch die Luft, als Max sich ins Getümmel stürzte, sodass sich einer seiner Angreifer in dunklen Nebel auflöste.
    Er holte mit seinem Schwert aus und zielte auf den Halsbereich eines der körperlosen Wesen. Die Klinge fuhr durch den bösen schwarzen Schatten, als wäre es Nebel, und die plötzliche Kälte, die ihn dabei durchzuckte, lähmte ihn.
    Max taumelte, und seine Arme zitterten ob der plötzlichen überwältigenden Kälte. Er kämpfte gegen die aufsteigende Übelkeit an, als er gegen die Mauer sackte. Trotzdem hob er wieder sein Schwert und spürte einen schrecklichen Schmerz in seinem ganzen Arm, als sich noch ein dämonischer Schatten auf ihn stürzte. Scharfe Klauen gruben sich von hinten an der gleichen Stelle in seine Schulter, die bereits verletzt war, und ein lauter Schmerzensschrei entrang sich seiner Kehle, als er sich wieder umdrehte. Das Schwert war schwer, aber Max zielte genau. Er wirbelte herum und ließ die Klinge durch das Wesen sausen. Noch im Zurückweichen sah er, wie es sich in dunklen, zischenden Schwaden auflöste.
    Der anstrengende Kampf hatte ihn atemlos gemacht, und obwohl er vor Schmerzen fast nicht mehr sehen konnte, stürzte Max sich wieder auf die Schatten. Und obzwar Brim es nicht schaffte, vom Boden hochzukommen, wehrte er die nicht enden wollende Masse von Schatten ab, indem er immer wieder ausholte. Trotz des Blutes, das an ihm herunterströmte und bei jeder Bewegung durch die Luft spritzte, kämpfte Max unermüdlich weiter... allerdings nicht so gewandt und kräftig wie Vioget, dessen Klinge plötzlich neben ihm auftauchte und wie Sterne in der Nacht blitzte und funkelte.
    Der blonde Mann war wie die leichte Kavallerie herbeigeeilt gekommen und hatte sich in das Kampfgetümmel gestürzt. Mit schnellen, sicheren Bewegungen focht er gegen den nicht nachlassenden Ansturm von Schatten. Max' Bewegungen dagegen waren langsamer und nicht so kraftvoll, obwohl auch sie mit tödlicher Präzision ausgeführt wurden. Vioget kämpfte sich bis zu ihm durch und rief ihm zu: »Gehen Sie! Nehmen Sie sie mit und gehen Sie.«
    Sein hübsches Gesicht war blutüberströmt, doch er hatte die Lippen entschlossen aufeinandergepresst, und seine Miene strahlte auch ein bisschen Befriedigung aus. Nach so vielen Jahren der Enthaltsamkeit hatte er seine Liebe zum Kampf neu entdeckt.
    Max vollführte einen letzten machtvollen Hieb und rief: »Bringen Sie sie zurück. Dieses Mal.«
    Ihre Blicke trafen sich, und aufflammende Wut ließ die Befriedigung verschwinden, die eben noch auf Viogets Gesicht gelegen hatte. Er wusste, dass Max auf jenen Vorfall anspielte, als Viogets Großvater, der Vampir Beauregard, Victoria fast in einen Vampir verwandelt hätte - und Max derjenige gewesen war, der sie zurückgebracht hatte. Sebastian allein hätte es nicht geschafft.
    Dann wirbelte Max herum und wich einem weiteren herabstürzenden Schatten aus, indem er sich hinkauerte. Er stieß mit seinem Schwert nach oben und verfehlte den Schatten wieder. Verdammt! Er begann müde zu werden, und er spürte, wie die übelkeiterregende, lähmende Kälte ihn taumeln ließ. Fast wäre er gestürzt, und er sah die roten Augen eines Dämons auf sich zukommen, während er versuchte, wieder die Kontrolle über sein Schwert zu erlangen. Doch dann war Sebastian mit seiner schimmernden Klinge da und rettete ihm schon wieder sein verdammtes Leben.
    Als sich das Wesen in einer widerlich stinkenden Wolke auflöste, rannte Max mit unsicheren Schritten zu seinem Pferd, auf dem immer noch die in sich zusammengesackte Wayren hockte. Eine neblige Schwade setzte ihm kalt und moderig hinterher.
    Verdammt. Verdammt. Hatten die Dämonen durch sein Zögern, durch seine Rückkehr die Gelegenheit bekommen, Wayren zu finden?
    Max setzte seine Qigong-Fähigkeiten ein, um mit einem Sprung förmlich auf den Rücken seines Pferdes zu fliegen. Er nahm die Zügel auf, legte einen Arm

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