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Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Titel: Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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schauen, versuchte, nicht den Eindruck zu erwecken, als würde jedes knackende Dielenbrett im Haus ihn sofort in Alarmbereitschaft versetzen.
    »Max, es ist an der Zeit, dass du zu den Venatoren zurückkehrst.«
    Trotz seiner Schmerzen und der Furcht, die ihn beherrschte, hörte und verstand Max Wayrens Worte. »Das ist unmöglich«, sagte er und versuchte dabei noch nicht einmal, die Bitterkeit zu verbergen, die ihn erfüllte. Lilith hatte dafür gesorgt, dass er nie wieder ein Venator würde werden können, als er den Bann brach, mit dem sie ihn an sich gefesselt hatte. Ihrem Biss war eine bestimmte Flüssigkeit beigemengt gewesen, welche ihn an sie gebunden und sein Blut besudelt hatte. »Das weißt du. Und ohne vis bin ich nur eine Belastung.«
    »Ja, genau. Heute Nacht warst du eine riesengroße Belastung«, meinte Wayren trocken.
    Max hob den Blick, doch seine scharfe Erwiderung blieb unausgesprochen, als er ihr in die Augen sah. Und trotzdem. »Mein Blut ist von Lilith besudelt worden. Ich würde die Prüfung noch nicht einmal bestehen, wenn ich es versuchen wollte.«
    »Du willst es nicht?«
    Wieder eins sein? In seinem ganzen Sein?
    Und trotzdem... nie wieder.
    »Ich lasse mich nicht noch einmal darauf ein.«
    Wayren blickte ihn unverwandt an. »Ylito hat dein Blut untersucht«, meinte sie, als hätte er gar nichts gesagt.
    »Mein Blut?« Dann erinnerte er sich. Er hatte sich damals in Rom den Arm aufgeschlitzt, weil Victoria Blut gebraucht hatte, um gegen Beauregards Blut anzukämpfen, das versuchte, sie in eine Untote zu verwandeln. Aber weil es nicht von einem Gardella stammte, war es nutzlos gewesen. »Ylito hat es aufbewahrt?«
    Wayren nickte. »Deshalb habe ich dich damals um dein Blut gebeten, obwohl wir nicht davon ausgingen, dass wir es für Victoria benutzen könnten. Ich bat Ylito, es zu untersuchen, um festzustellen, ob Lilith dein Blut wirklich besudelt hatte. Oder ob es nur eine Lüge war.«
    Er fragte nicht. Max presste die Lippen aufeinander.
    Die Prüfung, die man über sich ergehen lassen musste, wenn man als Nicht-Angehöriger der Familie Gardella ein Venator werden wollte, war eine Sache auf Leben und Tod. Beim ersten Mal, als Max sich diesem Test unterworfen hatte, war es ihm egal gewesen, ob er dabei starb.
    Im Grunde hatte er sich sogar danach gesehnt zu sterben. Seit Jahren schon.
    Aber jetzt?
    Er hatte keine Angst davor.
    Er wollte es einfach nicht. Noch nicht.
    Er sah Wayren an und erkannte die Antwort auf seine unausgesprochene Frage. »Ylito meint, es haftet kein Makel an dem Blut«, erklärte sie und bestätigte damit seine Gedanken.
    In dem Moment nahmen seine scharfen Ohren ein neues Geräusch wahr, das von draußen zu ihm drang. Max sprang auf. Er ignorierte den Schwindel, der ihn erfasste, sowie das warme Blut, das ihm wieder über den Arm lief, und lief zur Eingangshalle.
    Als er die Haustür aufriss, sah er mehrere Gestalten, die von ihren Pferden glitten. Da war der große, stämmige Brim, der sich zwar langsam bewegte, aber Gott sei Dank keine Hilfe brauchte, der Lockenkopf von Michalas...
    Und dann war da noch jemand, der mit dem Rücken zu ihm stand und einen schlaffen Körper von einem der Pferde zog.
    Max eilte die Treppe hinunter, ohne sich anmerken zu lassen, wie eilig er es hatte... wie sehr ihn die Angst gefangen hielt.
    Die Gestalt drehte sich um und rückte dabei die Last zurecht, die sie hielt. Da erkannte Max, dass es Victoria war - mit blutverschmiertem, grimmigem Gesicht, die Sebastian half, sich Richtung Haus zu schleppen.

Kapitel 6
Eine unwillkommene Aufforderung
     
    Wayren?«, rief Victoria mit fragender Stimme, sobald sie Max auf sich zukommen sah. All die anderen brennenden Fragen, die sie während des langen Heimritts gequält hatten, brauchte sie nicht zu stellen. Denn obwohl sein Gesicht im trüben Licht des anbrechenden Tages abgespannt wirkte und seine Kleidung voller Blut war, konnte er noch gehen. Er humpelte zwar und bewegte sich sehr langsam, aber er ging. Gott sei Dank.
    Gott sei Dank.
    »Sie hat sich wieder erholt«, sagte er.
    Ihre Anspannung ließ nach, um dann gleich zurückzukommen.
    Sie waren in Sicherheit. Für den Moment.
    Victoria sah, wie sich Max' Blick auf Sebastian richtete, der gegen sie gesunken war. Ein Arm lag um ihren Hals, während sie ihn mit einem um seine Hüfte geschlungenen Arm stützte. Sie hatte den Verdacht, dass er sich ein bisschen geschwächter zeigte, als er eigentlich war; denn die letzte Viertelstunde hatten

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