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Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Titel: Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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lassen, um dann jeden einzelnen mit einem Stoß ihres Pflockes ins Herz zu erledigen.
    Sehr belebend. Belebend und kein bisschen einfach oder leicht, aber vertraut.
    Aus dem Augenwinkel sah sie, dass Sebastian sich auch ins Getümmel gestürzt hatte und mit Katerina kämpfte. Die Frau hatte eines seiner Handgelenke gepackt, und Victoria bemerkte, dass er alles tat, um sich zu befreien, außer ihr den Pflock in die Brust zu stoßen.
    Wütend über seine Gefühlsduselei erledigte sie einen sechsten oder siebten Untoten, packte den Arm eines weiteren Angreifers und schleuderte ihn in eine Gruppe seiner Artgenossen. Als die Vampire zu Boden stürzten, drehte sie sich um und stieß mit einer einzigen glatten Bewegung den Pflock von hinten in Katerinas Rumpf.
    Das Holz fuhr in das Fleisch, Katerina erstarrte, und Sebastian schrie auf. Dann, als Victoria zurückwich, löste sich die Untote in einer Wolke aus Staub auf.
    Das Klimpern von Metall sagte ihr, wo der Ring von Katerina abgefallen war, erst einen Holztisch getroffen hatte und dann geräuschlos auf den Lehmboden geprallt war, und sie stürzte hinterher.
    Sebastian folgte ihr, und sie fanden sich von Angesicht zu Angesicht unter dem Tisch wieder. »Ich hätte es getan«, rechtfertigte er sich sofort.
    Victoria schnappte sich den Ring und ließ sich von ihm wieder auf die Beine helfen. Gewappnet für einen erneuten Angriff drehte sie sich um, musste aber feststellen, dass die übrig gebliebenen Vampire dabei waren, die Flucht zu ergreifen. »Das war leichter, als ich gedacht hatte«, meinte sie, während sie sich in der leeren Gastwirtschaft umschaute.
    Sebastian stürmte an ihr vorbei und stieg über eine gesplitterte Bank, als er Richtung Tresen strebte, der jetzt verlassen war. Er trat dahinter und bedachte sie mit einem unverschämten Lächeln, als er eine dunkle Flasche hob, um das Etikett zu lesen. »Ich glaube, den ganzen Kram hier wird sie jetzt nicht mehr vermissen«, sagte er, während er sich eine großzügig bemessene Menge von dem Getränk in einen Becher goss. »Schließt du dich mir zu einem Siegestrunk an, Victoria?«
    Vorsichtig bewegte sie sich zwischen den Trümmern hindurch und nahm sich einen Stuhl neben dem leeren Tresen. »Ich glaube, das sollte ich wirklich tun.«
     

Kapitel 13
In dem wir Venatoren in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten
     
    Als Sebastian das Goldene Gässchen schließlich verließ, hatte er ganz gewaltig einen in der Krone. Er taumelte natürlich nicht die Straße entlang; dafür war er viel zu kultiviert, um sich derartig gehen zu lassen.
    Doch der gute — der sehr gute - Brandy, den Katerina besonderen Gästen vorbehalten hatte, legte eine Art Glasschicht über die Welt, über die dumpf pochende Leere in seinem Innern und die Überreste von Träumen, die nicht weichen wollten und ihn quälten. Alles wirkte viel freundlicher... und davon abgesehen war es ein verdammt guter Brandy.
    Vielleicht sogar besser als der Armagnac, um den er Katerina damals erleichtert hatte. Es war wirklich schade, dass sie ihm das nie verziehen hatte, aber sie hatte es ihm, wie gesagt, geschuldet. Es war schließlich nicht sein Fehler gewesen, dass ihre Tochter ihn verführt hatte.
    Nun ja, Katerina schien das alles etwas anders gesehen zu haben und war sauer auf ihn gewesen, weil er »seinen Hosenlatz nicht zubehalten« hatte, wie sie es ausdrückte. Also hatte Katerina eine ganze Horde untoter Schläger auf ihn angesetzt, die Vergeltung an ihm üben sollten, wodurch ein Aufruhr angezettelt wurde, der fast das ganze Einsame Pferd in Schutt und Asche gelegt hatte, und nicht zu vergessen Sebastians Arm, Bein und ein paar Rippen, die er sich gebrochen hatte.
    Ja, wirklich, dafür hatte sie ihm was geschuldet, und diese Fässer waren ein netter kleiner Anfangsbestand gewesen, als er Besitzer des Silberkelchs wurde.
    Nachdem Victoria das Einsame Pferd verlassen hatte, war Sebastian in den geheimen Lagerraum gegangen, um zu sehen, wie viel es von diesem Brandy noch gab. Vielleicht würde er den Rest davon mit nach London nehmen oder an einen anderen Ort, wo er sich niederlassen und ein anderes Etablissement eröffnen konnte, nachdem das Midiversum-Portal geschlossen worden war.
    Als Sebastian sich davon überzeugt hatte, dass es tatsächlich einen versteckten, hübschen Vorrat an Getränken gab, leerte er sein Glas und verließ die Gastwirtschaft.
    Obwohl es schon später Nachmittag war, musste er im grellen Sonnenlicht blinzeln, als er aus der

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