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Das Buch der Verdammnis (German Edition)

Das Buch der Verdammnis (German Edition)

Titel: Das Buch der Verdammnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunnar Schuberth
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Flaschen. Sie schenkte etwas Wein in Hanks Glas. „Grazie“, sagte Hank. Er nahm einen Schluck von dem Wein, nickte dann und der Kellner schenkte unsere Gläser voll.
    „Lass uns von dir reden“, sagte er dann. „Warum bist du hier?“
    „ Ich wollte mal sehen, wie es dir geht.“
    Hank schüttelte den Kopf. „Warum bist du hier?“
    Ich sah ihn lange an. „Das weißt du doch. Du hast mich gerufen, Hank.“
    Hank sagte lange nichts. Auf einmal verkrampfte sich sein Gesicht. Er sah mir tief in die Augen.
    „Wer bin ich?“ fragte er.
    Ich nahm einen tiefen Atemzug.
    „Du bist Hank Lester, der große Jäger der Dämonen, und das weißt du auch.“
    Hank blickte auf die blütenweiße Tischdecke. „Das hatten wir doch schon.“
    „Hank“, sagte ich. „Hast du immer noch den alten Kompass?“
    Er nickte.
    „Und du wachst auf jede Nacht, blickst darauf und fragst dich, wer du wirklich bist?“
    Wieder nickte Hank. „Jede Nacht“, sagte er.
    „Diesen Kompass hat dir der Kapitän eines Geisterschiffs geschenkt. Du hast ihn erlöst und ihm sein Schiff wiedergegeben. Ich habe das geschrieben, ich habe dich erfunden. Ich weiß nicht, wie du es geschafft hast, hierher zu kommen, aber du bist jetzt da. Und du bist der Einzige, der uns helfen kann.“
    Hank starrte immer noch auf die Tischdecke.
    „Hank“, sagte ich. „Weißt du noch, was du gesagt hast am ersten Abend im Ricks. Dass der Schlund der Erde aufbricht, dass erwacht, was geschlafen hat, dass die Erde ihre Gedärme ausspuckt. Das geschieht. Die Nachtmutanten sammeln sich. In zwei Tagen bei Vollmond soll die Verwandlung geschehen. Im Verlagshaus bei der großen Halloween-Party. Da wollen sie ihren Angriff starten.“
    Hank rührte sich nicht.
    „Was du beim letzten Mal gesagt hast, war richtig. Ich hab was in das magische Buch geschrieben, aber es war nicht das Richtige. Ich hatte ja keine Ahnung, worum es geht. Ich konnte den Zauber nicht brechen.“
    „ Wenn du nicht das Richtige geschrieben hast, dann ist es zu spät“, sagte er mit tonloser Stimme.
    „ Es ist nicht zu spät. Wir können sie aufhalten, wir können etwas tun. Zwischen den Zeilen, da können wir gewinnen.“
    Hank sagte nichts, nahm noch etwas von den Crostini, knabberte daran.
    „Gonzo wurde von einem Schweinemonster gebissen. Wir brauchen ein Gegenmittel. Du weißt, wie man es mischen kann. Du hast das schon einmal gemacht, erinnerst du dich.“
    Hank sah jetzt auf.
    „Hast du den Kompass bei dir?“ fragte ich.
    Er griff in seine Jackentasche und legte ihn auf den Tisch.
    „Wenn du über die Rückseite mit dem Finger streichst, kannst du die Inschrift lesen“, sagte ich. Hank drehte den Kompass an und rubbelte vorsichtig mit dem Finger auf das Metall. Eine Inschrift wurde sichtbar.
    „ Für Hank Lester, den Jäger der Dämonen“, las er leise vor.
    „ Du bist Hank Lester“, sagte ich.
    Hank blickte lange auf die Inschrift. Leise las er noch einmal die Widmung.
    „Wir brauchen dich. Du bist der Einzige, der weiß, wie man ein Gegenmittel mixt.“
    Hank sah mich an, dann kratzte er sich am Hinterkopf, überlegte.
    „Du weißt doch noch, wie man ein Gegenmittel mixt?“
    Er wiegte den Kopf.
    „Ich glaube, ich habe da noch was.“
    „ Wir müssen noch heute zurückfahren“, sagte ich.
    Hank nickte. „Ich muss nur noch ein paar Sachen zusammenpacken.“
    Er sah mich an. Plötzlich lächelte er.
    „ Du glaubst gar nicht, wie froh ich bin, dass du gekommen bist.“
     
    In seiner Wohnung fing Hank sofort an, seinen alten, braunen Rucksack zu packen.
    Ich saß in einem Sessel und wartete. Hinter mir hörte ich ein Geräusch.
    Als ich meinen Kopf umdrehte, sah ich Hanks Frau vor mir stehen. Sie sagte nichts, sah mich nur stumm an. Hank hörte auf zu packen, richtete sich auf.
    „ Was machst du da?“ fragte die Frau.
    Sie war immer noch so hässlich, wie ich sie in Erinnerung hatte.
    „Ich packe“, sagte Hank. Er beugte sich wieder über seine Tasche, schien etwas darin zu suchen.
    „ Aber warum, willst du verreisen?“
    „ Oh ja“, sagte Hank. „Und ich werde nicht mehr wiederkommen.“
    Das Ganze geschah so schnell, dass ich es kaum wahrnahm. Mit zwei drei schnellen Schritten hatte Hank die Entfernung zu ihr überbrückt. In seiner Hand sah ich ein riesiges Messer aufblitzen. Mit einem schnellen Streich schnitt Hank der Frau den Kopf ab.
    Ich war wie erstarrt. Hank schaute auf den abgetrennten Kopf. Er war direkt vor meine Füße gerollt. „Was hast du

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