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Das Buch der Verdammnis (German Edition)

Das Buch der Verdammnis (German Edition)

Titel: Das Buch der Verdammnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunnar Schuberth
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geschlafen?“
    Hank sah Morgan an, als hätte dieser ihn beschuldigt, ein Katzenbaby gegrillt zu haben.
    „Aber Bud, du kennst mich doch, ich würde so was nie tun.“
    „ Aber wie kommt dann diese Uhr in mein Ehebett.“
    „ Jetzt fällt es mir wieder ein. Ich hab die Uhr dem Briefträger geliehen und der muss sie dann in deinem Ehebett vergessen haben.“
    „ Der Briefträger?“
    „ Ja, er sagte mir noch im Vertrauen, dass er zu nen heißen Dreier ginge, mit deiner Frau und deiner Assistentin Lula und da dürfe er nicht zu spät kommen.“
    „ Ein Dreier?“
    „ Deine Frau ist ne heiße Nummer, sag ich dir. Und es ist toll, dass ihr so offen damit umgeht, dass sie auch mit anderen schläft.“
    Bud sah ihn mit großen Augen an.
    „Der Briefträger“, sagte er dann und ballte die Fäuste. „Den werd ich mir mal vornehmen.“
    „ Mach das“, sagte Hank. „Er hat das verdient. Und achte darauf, dass sich Lula ein bisschen mehr anzieht. Sie verkühlt sich ja bei diesem Wetter.“
    „ Werd ich ihr sagen. Aber du weißt ja, ihre Allergie.“
    „ Ich weiß, ich weiß.“
    Er gab Bud einen Knuff.
    „Leider hab ich keine Zeit mehr. Wir wollen essen gehen. Aber vielen Dank für die Uhr, ich hab sie schon die ganze Zeit gesucht.“
    „ Der Briefträger“, wiederholte Bud. „Weißt du zufällig, wo der wohnt?“
    „ Keine Ahnung, aber du kriegst das sicher raus.“
    Mit diesen Worten geleitete er ihn aus der Tür. Als er draußen war, schüttelte Hank den Kopf.
    „Ist im Grunde ein bedauernswerter Kerl. Seine Frau schläft mit jedem Typ, der bei zehn nicht auf dem Baum ist. Und der Kerl merkt es nicht. Und seine scharfe Assistentin. Ist angeblich allergisch auf Kleidung und rennt dauernd nackt herum. Aber schenk ihr mal nen teuren Pelzmantel oder was von Gucci. Was meinst du, wie schnell die ihre Allergie vergessen hat.“
    „ Diese Geschichte mit dem Briefträger ist doch gelogen.“
    Hank grinste.
    „Der Briefträger hatte natürlich auch etwas mit ihr. Aber bei dem Dreier, da war ich der einzige Mann.“
    Er hatte immer noch dieses Grinsen im Gesicht. Hank war unverbesserlich.
    „Ich weiß nen tollen Italiener ganz in der Nähe“, sagte er. „Ich kenn die Köchin. Ich sag dir, die Küche ist Spitze.“
     
    Der Italiener war fünf Minuten von Hanks Büro entfernt. Jetzt um halb zwölf hatte das Restaurant nur wenige Gäste. Wir setzen uns an einen kleinen Tisch in der Nähe der Küche.
    Die Tischdecken waren blendend weiß und die Bedienungen perfekt gekleidet. Wir waren bei einem Edelitaliener gelandet.
    „Du hast doch nichts mit der Köchin?“, fragte ich Hank.
    „ Wofür hältst du mich“, sagte Hank. „Natürlich habe ich etwas mit ihr.“
    „ Mit ner Köchin ist das richtig gefährlich. Wenn die irgendwie sauer auf dich ist, die kann dir wer weiß was ins Essen tun.“
    „ Mach dir keine Sorgen, Leon. Ich habe alles im Griff.“
    In diesem Moment hörte man einen lauten Aufschrei aus der Küche. Dann stürzte eine hübsche, dunkelhaarige Frau mit Kochmütze heraus und stürzte sich auf Hank. Sie blieb vor ihm stehen und fing an, ihn zu beschimpfen.
    Von ihrem italienischen Redeschwall konnte ich kaum etwas verstehen. Aber so wütend, wie sie war, konnte man sich leicht denken, was sie ihm alles an den Kopf warf. Hank stand auf und versuchte, sie zu beruhigen. Er sprach ein perfektes Italienisch. Schließlich schaffte es Hank, die Köchin zu besänftigen. Sie küssten sich und sie ging wieder zurück in die Küche.
    „ Was war denn das?“ fragte ich, als sich Hank wieder gesetzt hatte.
    Hank winkte ab.
    „Italienische Frauen. Sie glaubt, ich würde auch mit ihrer Schwester und Mutter schlafen.“
    „ Mit ihrer Mutter und der Schwester?“
    „ Ich frag mich, wie sie das rausgekriegt hat.“
    Ich schaute ihn sprachlos an.
    „Hank, du kannst nicht mit jeder Frau schlafen, die du irgendwie kennenlernst.“
    Er sah mich an. „Warum nicht?“
    „Weil das nicht geht, weil du so massive Schwierigkeiten bekommst. Weil du irgendwann aufwachen wirst mit einem Messer im Rücken.“
    Hank nahm etwas von den Crostini, die auf dem Tisch standen, und knabberte daran.
    „ Und wenn schon, das wäre dann auch egal.“
    Seine Stimme klang auf einmal müde und mutlos. Ich blickte in seine Augen und erkannte, dass Hank zutiefst unglücklich war.
    „Was ist los?“ fragte ich.
    Hank machte eine wegwerfende Handbewegung.
    „Reden wir nicht darüber.“
    Der Kellner brachte uns Wasser und Wein in

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