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Das Buch der Verdammnis (German Edition)

Das Buch der Verdammnis (German Edition)

Titel: Das Buch der Verdammnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunnar Schuberth
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sind nur die Nebenwirkungen, aber die hab ich sowieso nie gelesen.“
    „ Da steht ganz schön viel drauf.“
    „ Jetzt hab nicht so viel Angst“, sagte ich. „Was kann dir schon passieren?“
    Gonzo zögerte.
    „Jetzt trink es einfach“, sagte ich. „Dann sehen wir klarer.“
    „ Was ist denn in dem Zeug drin“, fragte er Hank. Hank zuckte die Schultern.
    „ Trink einfach“, sagte ich noch mal.
    Gonzo sah lange auf die Flasche. In einem Anflug von Todesmut öffnete er hastig den Verschluss, blickte uns noch einmal an, brachte die Flasche an den Mund und trank.
    Das Zeug musste furchtbar schmecken. Gonzo war ganz rot im Gesicht, er schluckte ein paar Mal, atmete heftig, dann rülpste er. Er sah uns an.
    „ Und was ist jetzt?“, fragte er.
    Im nächsten Augenblick wurde er bleich, sein Gesicht verzerrte sich, er schrie mit einer hellen quiekenden Stimme, seine Hände und Beine zuckten. Auf einmal wurde er wie von einer unsichtbaren Faust gepackt, aus dem Stuhl geworfen, er wälzte sich auf dem Boden, strampelte heftig mit Beinen und Armen, er keuchte, schrie, seine Stimme schnappte über, dann war er für einen Moment starr, als wäre jeder Muskel seines Körpers aufs Äußerste angespannt.
    Dann erschlaffte er. Es war, als wäre für Sekunden ein böser Dämon in ihm gewesen, der jetzt entweicht war. Gonzo richtete sich langsam auf, befühlte seine Arme und Beine.
    Hank lächelte.
    „Glück gehabt“, sagte er. „Anscheinend ist es das richtige Mittel gewesen.“
    Gonzo rappelte sich hoch, setzte sich wieder in seinen Stuhl, blickte starr vor sich hin, atmete noch einmal heftig aus, dann sah er auf die Flasche mit dem Wundertrank.
    „Ich habe noch nie etwas getrunken, das so beschissen schmeckt“, sagte er.
    Hank lachte, dann wurde er mit einem Schlag ernst.
    „Ich denke“, sagte er. „Es ist jetzt an der Zeit, dass wir uns überlegen, wie wir dieses Schweinepack vernichtend schlagen. Ich habe mir dazu einen kleinen Plan überlegt.“
    „ Wie sieht dieser Plan aus?“, fragte ich.
    „ Nun, wir werden bei dieser großen Halloween-Party einfach auftauchen und dann diesem Pack die Hölle so heiß machen, dass ihnen Hören und Sehen vergeht. Wir brauchen dazu nur noch ein paar Kleinigkeiten.“
    „ Du meinst Waffen?“, fragte Gonzo.
    „ Nein“, sagte Hank. „Wir haben keine Eintrittskarten.“
    Ich wollte einige kleine Einwände gegen Hanks Plan vorbringen. Zum Beispiel, dass die Nachtmutanten uns zahlenmäßig haushoch überlegen waren, aber ich kam nicht dazu, denn an der Wohnungstür hatte es einen furchtbaren Knall gegeben.
    Was dann folgte, ging so schnell, dass niemand von uns reagieren konnte. Ich hörte hastige Schritte im Flur, dann erschien ein Mann in schwarzer Kampfmontur an der Tür. Er sieht aus wie ein Ninja, dachte ich noch, dann warf der Mann etwas auf den Boden, was mit einem lauten Knall zerplatzte, ein Zischen ertönte, das Ding auf dem Boden strömte ein Gas auf, sodass die ganze Küche in Sekundenbruchteilen in einen undurchdringlichen Nebel gehüllt war. Das Zeugs nahm mir den Atem, ich begann zu würgen, kriegte keine Luft und dann war alles still.
     
    Ich erkannte sie sofort an ihren lächerlichen Sonnenbrillen. Mir gegenüber saßen Edgar Brock und die Polizistenschönheit Melanie.
    Ich saß auf einem Stuhl in einem Raum, der völlig grau war. Grauer Steinboden, graue kahle Wände. In der Mitte stand ein riesiger, Metalltisch. Um ihn waren vielleicht zwanzig Stühle angeordnet.
    Ich brauchte einige Zeit, bis ich ganz klar war. Mir zur Rechten saß Hank, er starrte schweigend auf die zwei Polizisten vor uns. Links von mir waren Gonzo und Meike, auch sie schienen schon länger aus der Betäubung erwacht zu sein, in die uns der Gasangriff geschickt hatte.
    Außer uns, den Polizisten Brock und Boyles - beide in schwarzen Anzügen und mit undurchdringlicher Miene – gab es zwei Wachen an der Tür, auch sie ganz in Schwarz gekleidet. Sie sahen aus wie martialische Kämpfer aus einem Computerspiel. In schweren gepanzerten Schutzanzügen und mit Maschinengewehren in den Händen.
    Mein Kopf schmerzte und ich spürte einen komischen Geschmack auf der Zunge.
    „ So, wie ich es sehe, sind jetzt alle wach“, sagte Brock.
    „ Wo sind wir hier, wer sind Sie?“, fragte Meike.
    Brock räusperte sich.
    „Ich möchte mich zuerst für die Unannehmlichkeiten entschuldigen, die Sie durch dieses Gespräch haben. Aber da es um Sicherheitsfragen elementarer Natur geht, mussten wir zu

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