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Das Buch der Zeit Band 2: Die Sieben Münzen

Das Buch der Zeit Band 2: Die Sieben Münzen

Titel: Das Buch der Zeit Band 2: Die Sieben Münzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guillaume Prevost
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ist leider unmöglich, wir müssen unbedingt noch etwas wiederholen, was in der Nähe des alten Wasserrads ist. Wir treffen dich dann später.«
    »Beim alten Wasserrad? Das ist der baufälligste Teil des ganzen Gebäudes! An eurer Stelle würde ich dort nicht hingehen. Bei all diesen Erschütterungen . . .«
    »Wir wissen, was wir tun«, versicherte Lili ihm. »Geh nur. Deine Frau und deine Tochter machen sich bestimmt schon Sorgen um dich.«
    Diomedes blickte vom einen zum anderen. Einen Moment schien es, als wollte er etwas sagen, doch dann drückte er sie nur noch ein letztes Mal fest an sich.
    »Vielen Dank noch einmal! Und viel Glück!«
    Sie trennten sich in der Säulenhalle, und Samuel reichte Lili eines der Handtücher, die er aus dem Tepidarium mitgenommen hatte.
    »Wickel dir das um den Kopf, dann tun die Steine nicht so weh.«
    Sie schlichen dicht an der Mauer entlang und hofften, dass kein größerer Bimssteinbrocken von der Seite ihr Gesicht traf. Die Palästra sah mittlerweile aus wie ein Kiesstrand. Beim Schwimmbecken bellte Corvus noch immer seine Männer an. Doch die Reihen um ihn hatten sich zusehends gelichtet, die Sklaven begriffen, in welcher Gefahr sie schwebten. Kein Zweifel – das Erholungszentrum von Stabiae würde vor der Wiedereröffnung einige Reparaturarbeiten nötig haben! Außerdem war die Luft von einem zunehmend unangenehmen Geruch erfüllt, der an austretendes Gas und Ausdünstungen der Chemieindustrie erinnerte.
    »Schwefel!«, stieß Lili hervor. »Wir sollten uns beeilen!«
    »Wir sind gleich da!«
    Doch eine böse Überraschung erwartete sie: Das Gebäude, in dessen Kellergewölbe sie angekommen waren, war halb zusammengestürzt, und ein Großteil des großen Holzrades war unter einem Schutthaufen aus Ziegeln und Staub verschwunden. Zudem hatte sich das Wasser überall ausgebreitet und den Eingang zum Keller überschwemmt.
    »Das Wasserreservoir«, stöhnte Sam, »es muss geplatzt sein.«
    Man hatte den Eindruck, als habe ein Raddampfer mit seiner gesamten Ladung vor dem Nordflügel der Thermen Schiffbruch erlitten . . .
    Sam trat, so nahe es ging, an den Trümmersee heran, eine Suppe aus Schutt und Bimsstein, auf deren Grund sich irgendwo der Sonnenstein befinden musste. Drei oder vier Meter unter der Oberfläche . . .
    »Es gibt keine andere Lösung. Ich gehe.«
    Er trat vor auf eine Holzbohle, die noch aufrecht stand, klammerte sich an die Schaufeln des Rades und tauchte langsam ein.
    »Sei vorsichtig!«, warnte Lili. »Das sieht nicht besonders stabil aus.«
    Samuel holte tief Luft und ließ sich in das schwarze kalte Wasser hinuntergleiten, bis er auf die Trümmer stieß, die den Grund übersäten. Er schwamm auf gut Glück zu der Ecke, wo er den Sonnenstein vermutete, doch kurz davor kollidierte er mit einem Gewirr aus Brettern, von denen er nur ein oder zwei beiseite räumen konnte, bevor er gezwungen war, wieder an die Oberfläche zu schwimmen. Mehrere Male tauchte er so auf und wieder unter, bevor er sich den Weg zum Sonnenstein frei geräumt hatte. Als er den Stein abtastete, blieb ihm beinahe das Herz stehen: Der obere, abgerundete Teil war, vermutlich von herabstürzenden Balken, zertrümmert worden. »Nun?«, fragte Lili, als er wieder auftauchte. Sie hatte unter dem Rest des Vordaches Schutz gesucht und hielt sich die Hand vor die Nase, um die immer penetranter werdenden Dämpfe etwas zu filtern. Der Bimssteinregen hatte ein wenig nachgelassen, doch die Qualmwolke nahm allmählich eine beunruhigend ins Violette übergehende Farbe an. »Der Stein ist beschädigt, Lili, der ganze obere Teil fehlt.« »Die ganze obere Hälfte? Auch die Sonne?« »Nein, die Sonne ist noch ganz. Bis auf ein oder zwei Strahlen.« »Meinst du, er wird trotzdem funktionieren?« »Natürlich wird er funktionieren! Beeil dich!« Während seine Cousine sich ins Wasser rutschen ließ, kramte Sam die Münze aus dem Museum hervor, die er sorgfältig in seiner Tasche vergraben hatte, und nahm sie zwischen die Zähne. Würde der Stein wirklich unter Wasser funktionieren? Auch wenn ihm ein Teil fehlte? Samuel hatte nicht die leiseste Ahnung. Doch wie auch immer -auf keinen Fall würde er sich in Pompeji mumifizieren lassen, um später im zwanzigsten Jahrhundert als morbide Touristenattraktion herhalten zu müssen.
    »Gib mir die Hand und lass auf keinen Fall los. Es ist nicht sehr tief. Du musst nur einmal tief Luft holen. Bist du so weit?«
    Lili nickte und hielt den Atem an. Ohne Schwierigkeiten

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