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Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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zu entdecken. Bulls Rachefeldzug verlief nicht gerade nach Plan.
    Tex saß wie versteinert vor seinen Monitoren, verfolgte die Schlacht und kommentierte sie. Razor hingegen besann sich wieder darauf, dass er Beth zu bewachen hatte. Er zog die Waffe aus dem Holster an seinem Brustkorb und richtete sie auf die Gefangene, damit sie keinen Fluchtversuch unternahm. Von den drei Soldaten war er deutlich der Nervöseste. Er war ein Mensch, der es gewohnt war, sich an Befehlen zu orientieren, und wenn ihm gerade keine entgegengebrüllt wurden, bekam er Angst.
    »Was machen wir jetzt, Boss?«, fragte er.
    »Ich versuche, den Kid in diesem Gemenge wiederzufinden«, sagte Bull und reckte den Hals. »Wartet mal, ich seh da was.«
    »Was denn?«, wollte Razor wissen. »Ihn?«
    »Nein, ein verdammtes Auto«, sagte Bull. »Da fährt jemand mitten durch die Zombies und Vampire zum Eingang.«
    »Der Kid?«, fragte Razor nochmal.
    »Kann ich nicht erkennen.«
    Tex unterbrach die beiden. »Der Bourbon Kid befindet sich bereits im Gebäude«, sagte er. »Sehen Sie mal her!« Er zeigte auf einen der oberen Monitore, auf dem eine Sicherheitskamera einen der Flure der Casa De Ville zeigte.
    Bull ging zu Tex, um sich das selbst anzuschauen. Ja, er erkannte die Gestalt auf dem Monitor. »Wie ist der verdammt nochmal hier reingekommen?«
    »Er muss ein Fenster eingeschlagen haben oder so«, entgegnete Tex und drückte ein paar Knöpfe. Die Einstellung auf dem Monitor änderte sich und zeigte den Flur aus einem anderen Winkel. Jetzt sah man den Kid von hinten. Er marschierte auf eine große schwarze Tür am Ende eines Flures zu.
    »Wo genau befindet er sich?«, fragte Bull.
    »Das ist der Flur im Ostflügel«, antwortete Tex. »Er ist auf dem Weg zur Eingangshalle und dem Empfang.«
    Bull zog die Pistole aus dem Holster und überprüfte zwei Mal, dass sie auch vollständig geladen war. Das hatte er zwar auch schon vor einer Stunde getan und die Waffe seitdem nicht benutzt, aber er musste sich noch einmal ins Gedächtnis rufen, wie viel Schuss er genau hatte. Ja, alle Patronen waren noch da. Bull tippte Tex auf die Schulter. »Komm mit, wir gehen in die Haupthalle. Da sind ein paar von Jessicas persönlichen Bodyguards. Die können wir runterschicken zum Empfang. Die sollen sich den Kid vornehmen.«
    Tex sah nicht besonders überzeugt von dem Vorschlag aus. »Wie viele Bodyguards sind es denn?«
    »Ungefähr zehn, die meisten sind Werwölfe, glaube ich.«
    »Dann wird er die wohl alle erledigen.«
    Bull nickte. »Höchstwahrscheinlich schon. Aber sie werden ihn Zeit kosten. Wenn er es hier herauf geschafft hat, erwarten wir ihn bis an die Zähne bewaffnet in der Haupthalle. Der wird gar nicht wissen, wie ihm geschieht.«
    Razor, der neben Beth stand, wirkte immer noch nervös. »Und was ist mit mir?«, fragte er.
    Bull zeigte auf Beth. »Du bleibst bei ihr. Halt ihr die ganze Zeit die Waffe an den Kopf, und beobachte über die Monitore, was passiert. Wenn der Kid mich erschießt, jagst du der Kleinen eine Kugel in den Kopf. Verstanden?«
    »Ja, Boss.«

♦  FÜNFUNDVIERZIG
    Kacy hatte ihr Bestes getan, um die Sunflower Girls zu beruhigen. Nachdem der Bourbon Kid praktisch jeden in den Straßen vor der Kirche abgeknallt hatte, glaubten sie ihr, dass jetzt keine Vampire mehr durch die Fenster hereinfliegen würden. Kacy hatte die Mädchen in die vorderen Kirchenbänke gesetzt und hielt ihnen aus dem Stegreif eine Predigt darüber, dass der liebe Gott nicht zulassen würde, dass ihnen etwas passierte. Das fiel ihr gar nicht so leicht, weil sie nicht gerade gläubig war. Als ihr schließlich nichts mehr einfiel, wurden die Mädchen unruhig und hörten nicht mehr richtig zu. Schließlich fragte eines:
    »Warum bringt der Bourbon Kid Leute um?«
    Kacy verzog das Gesicht. Das war keine ganz einfache Frage, und um sie zu beantworten, brauchte man Taktgefühl. »Gott hat uns den Bourbon Kid geschickt, damit er uns beschützt. Als wir hierher in die Kirche kamen und uns Gottes Beistand erfleht haben, hat er den Bourbon Kid gesandt, und das hat doch super funktioniert, oder?«
    »Ist er so eine Art Jesus?«, wollte ein anderes Mädchen wissen.
    »Ja, er ist genau wie Jesus«, bestätigte Kacy.
    Das war natürlich eine haarsträubende Lüge, aber den Mädchen schien es dadurch in diesem Moment des Schreckens besser zu gehen. Ein paar von ihnen sahen sogar fast so aus, als würden sie jedes Wort glauben. Seit der Kid draußen nicht mehr auf alles

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