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Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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vernehmbare Worte hervorhustete. »Sie möchten ihn in einer Gruft bestatten.«
    Kacy wollte sich schon aufrichten und bereitmachen, nach unten zu stürmen und Dante zu finden, aber Vanity hielt mit jeder letzten Unze Kraft, die ihm verblieben war, ihre Hand fest und zog Kacy wieder zu ihm herab.
    »Warte!«, krächzte er. »Es sind zu viele. Du brauchst das hier.« Er drückte ihr einen kleinen festen Gegenstand in die Hand. Dann ließ er sie los und beide Arme seitlich fallen.
    »Was soll ich damit anstellen?«, fragte Kacy.
    Vanity schluckte erneut schwer. Seine Zeit näherte sich dem Ende. Er holte scharf kurz Luft und murmelte zwei Worte: »Benutze es.«
    »Wozu benutzen?«
    Er holte erneut kurz Luft. Beim Ausatmen hustete er einige weitere Worte hervor. »Benutze es, um …«
    »Wozu? Wozu benutzen?«
    »Benutze es, um …« Den restlichen Satz brachte er nicht mehr hervor. Stattdessen holte er ein letztes Mal Luft, und sein Kopf glitt auf die Seite. Kacy packte ihn an den Wangen und drehte sein Gesicht so, dass sie es ansehen konnte.
    »Wozu benutzen?«, fragte sie flehend. »Wozu dient es?«
    Vanity reagierte nicht.
    »Wozu dient es?«, wiederholte sie. »Vanity! Vanity! Wozu soll ich es benutzen?«
    Es hatte keinen Sinn. Vanity atmete nicht mehr. Er war tot. Wer oder was ihn umgebracht hatte, das wusste sie nicht recht, aber sie hatte weder die Zeit noch die Geduld, um zu zögern und sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Vielmehr rappelte sie sich auf und lief zur Treppe, die zum Untergeschoss und der Gruft der ägyptischen Mumie führte.
    Während sie die Treppe hinabstieg, spürte sie das Handy in der Tasche vibrieren. Sie holte es hervor und blickte aufs Display.
    NEUE TEXTNACHRICHT .
    Sie öffnete die Nachricht. Sie stammte vom Bourbon Kid. Sie umfasste nur drei Worte, aber diese waren genau das, was Kacy jetzt erfahren wollte.
    Ich bin unterwegs.
    Sie seufzte erleichtert. Die Erleichterung hatte jedoch nur kurz Bestand. Als sie am unteren Ende der Treppe anlangte, sah sie Rameses Gaius. Er stand mit dem Rücken zu ihr im Zentrum des riesigen Saals. Vor ihm standen drei Vampire aus dem Black-Plague-Clan, von Kopf bis Fuß in schwarze Ninja-Outfits gekleidet. Auf dem Fußboden zwischen ihnen lag Dante, erkennbar entweder bewusstlos oder tot. Die Ninjas hatten ihn bereits von den Füßen bis zur Taille in Verbände gewickelt. Die Kleider hatte man ihm ausgezogen und auf den Boden neben dem Grufteingang geworfen. Vanity hatte recht gehabt, sie machten sich bereit, ihn lebendig zu begraben, eingewickelt wie eine Mumie.
    Keiner von ihnen hatte Kacys Eintreffen bemerkt, und sie versteckte sich flink hinter einer großen Statue Napoleon Bonapartes. Sie musste schnell entscheiden, was sie jetzt tun wollte. Reichte die Zeit, um auf den Bourbon Kid zu warten? Was konnte sie auf eigene Faust unternehmen? Während sie über ihre Möglichkeiten nachsann, vernahm sie die Stimme von Rameses Gaius. Er hatte sich nicht mal umgedreht, war aber trotzdem auf Kacy aufmerksam geworden.
    »Miss Fellangi, wie schön, dass Sie sich zu uns gesellen!«, rief er ihr zu.
    Sie gab vor, ihn nicht gehört zu haben, und versteckte sich weiter hinter der Statue. Die vier Ninja-Vampire blickten sich um. Niemand von ihnen entdeckte Kacy, die sie von ihrem Platz hinter der Statue hervor ausspionierte.
    Gaius sprach sie erneut an. »Bitte kommen Sie hinter Napoleon hervor.«
    Das Spiel war eindeutig aus. Kacy kam aus ihrem Versteck hinter der Statue hervor. Jetzt blieb ihr nur noch die Möglichkeit, Gaius lange genug aufzuhalten, dass der Bourbon Kid eintreffen und die Lage hoffentlich noch retten konnte.
    »Ist Dante am Leben?«, fragte sie.
    Gaius drehte sich langsam um und blickte sie an. Er setzte die dunkle Sonnenbrille ab und steckte sie in die Brusttasche seines silbernen Sakkos. Kacy konnte sein rechtes Auge gut erkennen. In der Höhle steckte das Auge des Mondes. So viel dazu, es herauszunehmen und nachpolieren zu lassen. Während sie das Auge anstarrte, hob Gaius den rechten Arm. Die Handfläche leuchtete in grellblauer Farbe und zielte auf sie. Sie spürte, dass etwas Schlimmes auf sie zukam, und huschte zurück hinter die Statue.
    Ein blauer Lichtstrahl aus Gaius’ Handfläche fuhr genau dort in den Fußboden, wo Kacy eben noch gestanden hatte. Von dort aus wurde der Strahl in die Höhe reflektiert und verschwand hinter ihr die Treppe hinauf außer Sicht. Gaius’ Miene zeigte Spuren von Ärger. Er schwenkte den Arm und zielte

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