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Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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Silvinho war größer und muskulöser, sein Bizeps enorm groß. Als JD ihm in die Rippen schlug, packte Silvinho ihn und wirbelte ihn durch die Luft. JD krachte gegen die Wand. Doch statt liegen zu bleiben, stieß er sich wie von einem Sprungbrett ab, warf sich wieder auf Silvinho und stieß ihn nun seinerseits gegen die Wand.
    Daraufhin nahm Silvinho JD in den Schwitzkasten, legte ihm einen Arm um den Hals und drückte ihm die Luft ab. Es sah schlecht aus für JD . Beth überlegte fieberhaft, was sie tun sollte. Unter ihrem Bett lag ein Baseballschläger, den sie zu ihrem Schutz dort aufbewahrte, falls mal jemand einbrach. Nicht dass sie vorgehabt hätte, ihn wirklich einzusetzen, aber wenn sie Silvinho damit drohte, würde er vielleicht abhauen.
    Sie lief in ihre Wohnung, rannte durchs Wohnzimmer, den Flur und zu ihrem Schlafzimmer. Dort tauchte sie unters Bett und tastete herum, bis sie den Schläger gefunden hatte. Beth packte ihn am dünneren Ende und zog ihn hervor. Dann sprang sie auf und rannte wieder durchs Wohnzimmer zurück in den Korridor. Dort angekommen, blieb sie erstaunt stehen. Der Kampf war praktisch vorbei.
    Silvinho saß auf dem Boden, lehnte mit dem Rücken an der Wand, und sein Gesicht war blutverschmiert. JD hatte sich über ihn gebeugt und hielt ihm ein langes Messer mit einem aus Knochen gefertigten Griff vors Gesicht.
    »Wer zum Teufel hat dich hergeschickt?«, knurrte er seinen widerstandsunfähigen Feind an. Als Beth seine Stimme dabei hörte, stellten sich ihr die Nackenhaare auf, so bedrohlich und hasserfüllt klang sie.
    »Aus mir kriegst du nichts raus«, antwortete Silvinho, dem Blut aus dem Mund lief.
    Das Ganze erinnerte Beth daran, wie sie damals auf dem Boden gelegen hatte, ihre Stiefmutter mit dem Messer über ihr. Schauer liefen ihr über den Rücken. Dann tat JD etwas, das sie nie mehr vergessen sollte. Er beugte sich noch weiter vor und stieß das Messer in Silvinhos Kehle. Genau durch den Adamsapfel.
    Beth musste sich spontan übergeben. Ihr Magen hüpfte auf und ab, während sie sich die Seele aus dem Leib kotzte. Sie kniete sich hin und verteilte weiter ihr Essen im Flur. Immer wieder sah sie vor sich, wie die Klinge Silvinhos Kehle durchstieß. Wie konnte JD nur so etwas tun? War das wirklich derselbe Mann, auf den sie all die Jahre gewartet hatte? Auf diesen kaltblütigen Killer?
    Schwach stand sie auf und sah zu ihm hinüber. Er stand nur da und schaute auf den Mann herab, den er gerade abgeschlachtet hatte. Das Messer hielt er noch immer fest umklammert, und seine Hände waren mit Blut besudelt.
    »Was hast du getan?«, rief sie und schmeckte Kotze in ihrem Mund. »Du hast ihn umgebracht!«
    Langsam drehte sich JD um. Auch sein Gesicht war voller Blut. Er holte tief Luft. »Wir müssen hier sofort abhauen«, sagte er dann mit dieser kehligen Stimme. »Ich erklär dir alles im Wagen.«
    Beth schüttelte ungläubig den Kopf und starrte den Toten an. »Du hast ihn erstochen«, murmelte sie. »Du hast ihm die Kehle durchstoßen«, fügte sie dann lauter hinzu. »Warum? Er konnte sich doch gar nicht mehr verteidigen!«
    »Du hast doch deine Stiefmutter umgebracht, oder?«
    Beth schluckte schwer und hatte wieder den Kotzegeschmack im Mund. »Was?«
    »Na ja, war doch so, oder?«
    »Aus Notwehr!« Plötzlich wurde sie richtig wütend auf JD . Dies war nicht der Mann, den sie zu kennen geglaubt hatte. Wie hatte er nur einen solchen Mord begehen können? Und jetzt schien ihn seine Tat noch dazu eiskalt zu lassen.
    »Ich habe es für dich getan.«
    »Darum habe ich dich aber nicht gebeten!«
    »Er hätte uns beide umgebracht.«
    »Das konntest du doch gar nicht wissen.«
    »Das Risiko war zu groß – ich musste es tun.«
    Beth starrte Silvinhos Leiche an. »Du hast dabei nicht mal mit der Wimper gezuckt«, sagte sie.
    JD nickte. »Ich hätte ihn mit dem ersten Schlag töten können. Aber das ist Vergangenheit. Ich bin kein Killer mehr. Das hier war reine Notwehr.«
    »Wen hast du vor ihm schon alles umgebracht?«
    JD wischte die blutige Klinge an Silvinhos Hemd ab. »Vor allem Vampire«, sagte er. »Und ein paar Werwölfe. Ach ja, Zombies natürlich auch. Und dann noch ein paar Leute, die mich richtig provoziert haben. Aber das ist jetzt alles vorbei. Ich bringe niemanden mehr um.«
    Beth konnte es nicht fassen, mit welcher Selbstverständlichkeit er über Mord sprach. Er schien wegen seiner Taten keinerlei Reue zu empfinden. »Aber warum hast du so viele Leute getötet? Warst

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