Das Buch des Todes: Roman (German Edition)
Gesicht. Als der Punkt über sein Kinn und die Nase kroch, schien auch der Clown ihn zu bemerken. Es war die Markierung einer Laserzielerfassung. Der rote Punkt beendete seine Reise genau zwischen den Augen des Clowns, der jetzt schielend danach spähte. Und dann ging das Blutbad los.
BÄÄÄM !
Der Kopf des Clowns explodierte. Eine Kugel war in seine Stirn eingedrungen und hatte seinen Schädel bersten lassen. Blut und Gehirnmasse spritzten in alle Richtungen. Eine Hälfte von Kacys Gesicht war mit einer roten klebrigen Masse überzogen. Sie duckte sich und schrie wohl, was aber schwer festzustellen war, weil nun alle in der Kirche schrien. Diese Schreie wurden kurz darauf von vier extrem lauten Schüssen übertönt, die schnell aufeinander folgten. Nach jedem einzelnen verlor einer der verbliebenen Clowns seinen Kopf, und sein Sunflower Girl fiel kreischend, bedeckt mit Blut und Gehirnmasse, zu Boden.
Jetzt trat die dunkle Gestalt des Bourbon Kid aus den Schatten hinter dem Altar. Sein Gesicht war unter einer schwarzen Kapuze verborgen wie so oft, wenn er Leute erschoss. In seiner rechten Hand hielt er eine ziemlich große Pistole, die er nun zurück in das Holster unter seinem Umhang steckte.
Dante atmete erleichtert auf. »Das war wirklich in letzter Minute. Danke, Mann.«
Der Kid ging an ihm vorbei und den Mittelgang entlang. »Kein Problem«, murmelte er.
Dante folgte ihm. »Gaius ist nicht mehr in der Casa De Ville«, sagte er.
»Wo dann?«
»Er ist auf dem Weg zum Museum im Stadtzentrum. Dort müssen wir unbedingt hin, wenn wir uns das Auge holen wollen.«
Der Kid blieb stehen und drehte sich um. »Ich muss erst noch ein paar andere Sachen erledigen. Bleibt noch eine Weile hier, okay? Wir treffen uns dann später im Museum.«
»Ich weiß nicht, ob wir noch lange warten können. Gaius bringt das Auge ins Museum, um es dort nachschleifen zu lassen oder so was.«
Weiter vorn war Kacy gerade damit beschäftigt, eine große Umarmungsrunde mit den Sunflower Girls einzuläuten, um sie zu beruhigen und ihnen dabei auch gleich das Blut abzuwischen. Der Kid blickte zu ihr hinüber.
»Deine Freundin wird die Kinder jetzt nicht allein lassen wollen. In einer Stunde sind die Straßen vampirfrei. Dann könnt ihr euch von den Mädchen trennen und ins Museum aufbrechen. Ich komme dann nach. Zuerst muss ich allerdings noch ein paar Zwischenstopps einlegen.«
»Wo willst du denn noch hin außer in die Casa De Ville?«, fragte Dante.
»Erst mal muss ich die Straßen für euch säubern. Und danach fahre ich zur Bibliothek und zum Polizeirevier.«
»Warum das denn?«
»Ich suche nach ein paar Büchern, und dann will ich ein paar Bullen abknallen.«
Kacy kratzte sich am Kopf. »Und wieso nicht nur die Vampire, sondern auch die Bullen?«
»Tradition.«
Ohne ein weiteres Wort ging der Kid an Kacy und den Mädchen vorbei, die vor ihm zurückwichen. Die Clowns waren schlimm genug gewesen, aber dieser Kerl schien noch gefährlicher zu sein. Am Haupteingang angekommen, schob er den großen Metallriegel zurück und öffnete den linken Teil der Doppeltüren. Beim Rausgehen drehte er sich doch noch einmal um und schaute sich das Blutbad an, das er angerichtet hatte.
»Verriegelt die Tür besser wieder«, sagte er.
Kacy machte sich von den Mädchen los und lief zum Kid. »Das erledige ich.«
Der Kid verschwand hinaus auf die schneebedeckten Straßen. Das Schließen der Tür überließ er Kacy.
In dem ganzen Chaos hatte Dante Vanity ganz vergessen. Der erschien jetzt plötzlich wieder auf der Bildfläche. In aller Seelenruhe kam er aus dem linken Nebengebäude der Kirche geschlendert und winkte Dante zu. »Ich hab die Tür im Keller verriegelt. Jetzt müsste es hier sicher sein.« Er stellte sich neben Dante und blickte sich um. In dieser Kirche hatte sich während seiner kurzen Abwesenheit einiges verändert. Mehrere Clowns-Leichen lagen herum, und alle anderen Anwesenden waren blutverschmiert. Und dann war natürlich noch das Fenster über der Tür kaputt und alles voller Glassplitter. »Was zum Teufel ist hier passiert?«, fragte er.
Dante zuckte mit dem Schultern. »Die Clowns sind durchs Fenster rein und haben sich Kacy und ein paar von den Mädchen geschnappt. Dann ist der Bourbon Kid aufgetaucht, hat sie alle plattgemacht und ist wieder abgehauen.«
Vanity machte ein überraschtes Gesicht. »Ich war doch nur eine Minute weg. Ernsthaft? Der Bourbon Kid war hier?«
»Ja, er ist wohl direkt vom Devil’s
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