Das Buch des Wandels
nachsah. Ich werde versuchen, ihr dieses Privileg in Zukunft auch zu ermöglichen.
Ich danke den Rechercheuren, die bei diesem Werk geholfen haben: Daniela Lupp und Tricia Strathern sowie Alda Sigmundsdóttir, die samt ihrem wunderbaren Blog icelandweatherreport.com Teil meiner Island-Erfahrung ist. Meiner Lektorin Julia Hoffmann. Der wunderbaren Wirtin Evelyn, die mich in ihrem kreativen Hideaway-Hotel Haus Hirt in Bad Gastein in den entscheidenden Schreibphasen beherbergte. Meinem ausdauernden und enorm mit angelsächsischem Humor begabten Agenten Michael Meller. Wie immer meinem Schwiegervater Paul Strathern, dem besten wandelnden humanistischen Bildungslexikon unter der angelsächsischen Sonne, pardon, den Londoner Regenwolken. Dem Inspirator Tiki Küstenmacher, mit dem mich so viel verbindet, auch das Zeichnen von Knollennasen. Und der strengen
Adele, Herrscherin über unser Wiener Büro, die mir durch manchen guten Schmäh den Rücken freihielt.
Und ich danke denjenigen, die als freundliche und kritische Leser meiner früheren Bücher, als Zuhörer meiner Vorträge oder Kunden des Zukunftsinstitutes ein solch ehrgeiziges Buchprojekt erst ermöglicht haben. Und die meinem Versuch, eine neue schreibende Verbindung zwischen Systemwissenschaften, Wirtschafts- und Gesellschaftsdiskursen zu versuchen, etwas abgewinnen können. In den angelsächsischen Ländern, woher viele meiner Inspirationen und Recherchen stammen, lösen sich die Trennungen zwischen diesen Sphären langsam auf. Amerikanische Professoren bemühen sich zumeist, ihre Erkenntnisse auf eine Weise zu veröffentlichen, die Publikum anzieht, fasziniert und – Frevel! – unterhält. Das Subjektive ist in einem solchen Text kein Fremdkörper, es werden Experimente im öffentlichen Raum veranstaltet, ja sogar Witze gemacht. Und ordentlich Geld jenseits der Professorensaläre verdient. (All das wird den erzählenden Wissenschaftlern von den Dementoren des alten Wissenschaftsapparates natürlich heftig verübelt.) Die »Dritte Kultur«, der ich mich verpflichtet fühle, besteht in dem Versuch, einen neuen Dialog zwischen den Geistes- und Naturwissenschaften und dem breiten Publikum herzustellen. (Ein Versuch, der dankenswerterweise inzwischen in einigen deutschsprachigen Medien aufgenommen wurde.)
Nehmen wir die alte Trennung zwischen den Geistes- und Naturwissenschaften: Können wir wirklich das Geistige vom Biologischen trennen, die Philosophie von der Sozialwissenschaft? Das industrielle Denken hat uns genau das beigebracht: Teilen, Trennen, Spezialisieren . Doch die Spezialisierung ist heute an Grenzen gelangt. Ökonomen verstehen von der Welt, wie die jüngste Krise gezeigt hat, nur Bahnhof, wenn sie sich in ihrem Formelwerk verbarrikadieren. Die »Einheit des Wissens« (E. O. Wilson, Insektenkundler, Evolutionsforscher und Soziobiologe aus dem altehrwürdigen Harvard) ist in greifbare Nähe gerückt,
schon weil wir anders nicht mehr weiterkommen. Wenn man anthropologische Fragestellungen lösen will, kommt man um die Evolutionsbiologie nicht herum. Wer Evolutionsbiologie besser verstehen will, braucht die Hirnforschung. Wer die Psychologie weiterentwickeln will, muss sich der Kognitions- und Verhaltenswissenschaft zuwenden. Und so entstehen immer mehr jener spannenden »Syn-Sciences«, der Synthesewissenschaften, die in diesem Buch als die eigentlichen Hauptdarsteller auftreten: Evolutionspsychologie, Kognitionswissenschaften, »Choice Science«, ökonomische Psychologie, »darwinistische Archäologie«, ökonomische Spieltheorie, Epigenetik. Die Kombinationsmöglichkeiten sind fast unendlich. Die Wissenschaft der Zukunft gilt den »Mustern, die verbinden« (Bernhard Mutius).
Die wissenschaftlichen Arbeiten und glänzenden Autoren, die diesem Buch die nötigen Grundlagen verschafft haben, sind in Text und Anhang aufgeführt. Ich möchte an dieser Stelle noch einige besonders erwähnen, denen ich mich in Herz und Geist verbunden fühle und die sich in besonderer Weise dem Projekt des »integrativen Pluralismus« – so die Diktion der Wissenschaftstheoretikerin Sandra Mitchell – verschrieben haben. Als meine Mitstreiter empfinde ich zum Beispiel Robert Wright oder auch Malcolm Gladwell. Stefan Jansen, den klügsten Zirkusdirektor der spannendsten Universität Deutschlands, der Zeppelin-Universität am Bodensee, bei der ich die Ehre eines Lehrauftrags in Prognostik innehabe. Ohne die geistige Aura der Zeitschrift »Brand Eins« wäre die
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