Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Buch Ohne Gnade: Roman

Das Buch Ohne Gnade: Roman

Titel: Das Buch Ohne Gnade: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus , Michael Kubiak
Vom Netzwerk:
›Sweet Home Chicago‹ geschrieben«, erklärte er.
    Der Hotelbesitzer stand wie zur Salzsäule erstarrt und versuchte zu begreifen, was Jacko meinen könnte. Dann durchfuhr ihn ein eisiger Schreck und sein Unterkiefer klappte nach unten.Er schaute auf den dicken Vertrag in seinen Händen und blätterte darin schnell zum Ende. Als er die letzte Seite erreicht hatte, starrte er auf die Unterschrift. Der Name, mit dem Jacko unterschrieben hatte, war deutlich zu lesen. Jeder Buchstabe kam Powell vor wie ein Stich mitten in sein Herz.
    Robert Leroy Johnson.
    Er richtete den Blick wieder auf den jungen Mann, der vor ihm stand. Nur war Jacko jetzt nicht mehr alleine. Elvis, Sanchez und Janis waren näher gekommen, um zu sehen, was im Gange war. Noch beunruhigender war, dass der Mann in Rot sich hinzugesellt und nun einen Arm um Jackos Schultern gelegt hatte.
    »Schön, Sie mal wiederzusehen, Mister Johnson«, sagte er und grinste Jacko an.
    Powell war wie vom Donner gerührt. Er starrte Jacko an und konnte seinen Schock nicht verbergen. » Sie sind Robert Johnson? Der Blues Man?«
    »Genau der bin ich.«
    »Aber … aber haben Sie dem Teufel Ihre Seele nicht schon vor etwa einhundert Jahren verkauft?«
    Der Mann in Rot löste seinen Arm um Jackos Schulter und legte eine Hand auf Nigel Powells linke Schulter. »Ja, Sir, das hat er. Damals, 1931.« Trotz seines breiten Grinsens klangen seine Worte hart und eisig wie Stahl.
    Powells Hände begannen zu zittern. »Dann ist dieser Vertrag null und nichtig. Sie können ihm nicht etwas verkaufen, das er längst besitzt.«
    Jacko zwinkerte ihm abermals zu. »Hat mich gefreut, Sie kennenzulernen. Ich muss jetzt gehen, mein Sohn.«

NEUNUNDFÜNFZIG ♦
    Sanchez hatte schon einige verrückte Dinge erlebt. Dass Jacko, der Blues Brother, in Wirklichkeit niemand anderer war als Robert Johnson, der Typ, der in den 1930ern seine Seele dem Teufel verpfändet hatte, war eine wirklich wilde Geschichte. Aber wenn er in Betracht zog, dass er nur wenige Minuten zuvor überzeugt gewesen war, dass es einen noch lebenden dreizehnten Apostel gab, der sich seinen Lebensunterhalt mit Auftritten als James Brown verdiente, war er bereit zu glauben, dass es möglich war.
    Er war als Besitzer einer Bar in Santa Mondega Vampiren und Werwölfen begegnet und daher auf so gut wie alles vorbereitet – aber das war doch ein wenig zu viel. Vor allem das Erscheinen von Zombies in seiner Welt. In diesem Moment war eine ganze Bande von ihnen nur wenige Schritte von ihm entfernt. Diese Mistkerle waren die reinsten Barbaren. Er beobachtete zwei davon, wie sie mit einem unglücklichen Opfer in einem Trainingsanzug ein Tauziehen veranstalteten, indem jeder seine Zähne in einen anderen Teil ihres Opfers geschlagen hatte und es knurrend hin und her zerrte. Auf der Bühne zu stehen und das Grauen aus sicherer Entfernung zu beobachten, war, als würde man sich einen Horrorfilm ansehen. Mit dem Unterschied, dass hier die Zuschauer niedergemetzelt wurden, während die »Darsteller« – die Personen auf der Bühne – zuschauten. Infolgedessen fühlte Sanchez sich jedoch sicher. Zumindest in diesem Moment.
    Da war außerdem ein großer, ziemlich bedrohlich aussehender schwarzer Mann in einem eleganten roten Anzug mit einem roten Derby-Hut auf dem Kopf, der bei Nigel Powell und Jacko stand. Angesichts dessen, was im Gange war, erschien der Typ lächerlicherweise geradezu glücklich und zufrieden. Ein breites Grinsen lag auf seinem Gesicht. Von Powell konnte man allenfalls das Gegenteil behaupten. Das aufdringliche ständige Lächeln war aus seinem Gesicht gewischt, und seine orange Sonnenbräune war zu einem eher schmuddelig grauen Beige verblasst.
    Alle überlebenden Finalisten standen jetzt in der Bühnenmitte und beobachteten Powell. Anscheinend schnappte er verzweifelt nach Luft, als erleide er gerade einen Herzanfall.
    »Ich habe keine Ahnung, was zum Teufel hier im Gange ist, Mann«, gestand Elvis. »Wer ist dieser Knabe in Rot? Und wo zur Hölle ist er hergekommen?«
    Sanchez zuckte die Achseln. »Für mich sieht er aus wie ein schwarzer Santa Claus.«
    »Wirklich? Könnte er nicht auch der Teufel sein?« Vielleicht hatte Elvis nicht ganz Unrecht. Angesichts des herrschenden Chaos und der Gerüchte, dass der Vertrag für den Sieger mit dem Satan geschlossen würde, war das durchaus eine Möglichkeit.
    »Können wir in diesem Fall nicht einfach zusehen, dass wir schnellstens von hier verschwinden?«, jammerte

Weitere Kostenlose Bücher